Am 4. Januar 2021 wurde
Richard Oetker (Bild) 70 Jahre alt. Der Urenkel des Unternehmensgründers ist Vorsitzender des Beirats der Dr. August Oetker Nahrungmittel KG, der Conditorei
Coppenrath & Wiese, der Radeberger Gruppe, der Martin Braun-Gruppe sowie von
Henkell Freixenet. Von 2010 bis 2017 stand er als persönlich haftender Gesellschafter der Dr. August Oetker KG und als Vorsitzender der Geschäftsführung der Dr. Oetker GmbH an der Firmenspitze des Familienunternehmens mit Stammsitz in Bielefeld.
Zu seinen unternehmerischen Meilensteinen zählen insbesondere die wachsende Internationalisierung des Nahrungsmittelunternehmens sowie die durch die Dr. August Oetker KG erfolgte Akquisition der Conditorei Coppenrath & Wiese im Jahr 2015. Der gebürtige Bielefelder studierte Brau- und Agrarwissenschaften an der TU München und begann seine berufliche Laufbahn 1980 als Trainee bei der zur
Oetker-Gruppe gehörenden Dibona Markenvertrieb KG in Ettlingen. Nach mehreren Stationen innerhalb der Gruppe, u. a. als Produkt Manager, wurde Richard Oetker 1993 Vorsitzender der Geschäftsführung der Oetker International Ost GmbH und war in den folgenden Jahren für den erfolgreichen Ausbau der osteuropäischen Märkte verantwortlich. Von 1996 bis 2009 hatte Richard Oetker in der Geschäftsführung der Dr. Oetker GmbH das Personalressort inne und verantwortete die Entwicklung weiterer Landesgesellschaften im Ausland.
Vor dem Hintergrund seiner Entführung 1976 engagiert sich Richard Oetker für die Opferschutzorganisation Weißer Ring e. V. Seit 2002 ist er als Mitglied des Bundesvorstands der Organisation sowie als Vorstandsvorsitzender der Weißen Ring Stiftung aktiv. Für seinen unnachgiebigen Einsatz für Opfer von Verbrechen verlieh ihm das Komitee Courage Bad Iburg e. V. im Jahr 2008 den Courage-Preis. 2011 zeichnete ihn die damalige NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft für sein Engagement in der Organisation Weißer Ring e. V. mit dem Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen aus.
„Der Mensch steht im Mittelpunkt“, diesem Credo ist Richard Oetker immer treu geblieben. So hat der Unternehmer nie lange gezögert und half, wo Menschen in Not sind. Ein Beispiel im Rahmen seines unternehmerischen Wirkens ist die langfristige Partnerschaft mit dem SOS-Kinderdorf e. V. So veranlasste er weltweit finanzielle Soforthilfe für die SOS-Kinderdörfer, die von Naturkatastrophen heimgesucht wurden. Auch als in Deutschland 2013 Sachsen und Sachsen-Anhalt von einer schweren Flut betroffen waren, half das Unternehmen unter seiner Führung. Für seinen persönlichen Einsatz vor Ort wurde Richard Oetker 2014 mit dem Sächsischen Fluthelfer-Orden ausgezeichnet. Auch die Flüchtlingssituation ist ihm ein Anliegen: Eine Gesamtsumme in Höhe von 500.000 € kam im Oktober 2015 je zur Hälfte dem SOS-Kinderdorf e. V. und dem Deutschen Roten Kreuz e. V. zugute. Zentrale Werte – allen voran Kontinuität, Qualität, Sicherheit und das menschliche Miteinander – sind dem Ostwestfalen schon immer wichtig gewesen und charakterisieren sein Handeln. Richard Oetker betont, er sei „immer Optimist gewesen“, daran haben auch die prägenden Erlebnisse nichts verändert.