Alle sollen an Bord bleiben: Endress+Hauser vertraut in der Krise auf gute Geschäfte und die eigene Liquidität

Gutes Abschneiden von Endress+Hauser im Geschäftsjahr 2019

Das gute Abschneiden von Endress+­Hauser im Geschäftsjahr 2019 über alle Arbeitsgebiete, Branchen und Regionen hinweg war zwar Inhalt der Bilanz-Pressekonferenz des Schweizer Messtechnik- und Automatisierungsspezialisten. Aber es war in Zeiten der Pandemie natürlich nicht die Hauptsache der erstmals ausschließlich online abgehaltenen Veranstaltung.

„2019 war ein gutes Jahr für Endress+Hauser“, betonte CEO Matthias Altendorf. „Unser Wachstum war breit abgestützt und ausgewogen.“ Das Familienunternehmen steigerte trotz abflauender Konjunktur den Nettoumsatz um 8,0 % auf 2,652 Mrd. €. 7,6 % davon flossen in Forschung und Entwicklung weitere 8,7 % investierte die Unternehmensgruppe in Gebäude und Sachanlagen.
Finanzchef Dr. Luc Schultheiss wies aber auf den Wertverlust des Euro gegenüber den wichtigsten Fremdwährungen hin. In lokalen Währungen gemessen hätte das Wachstum lediglich 6,6 % betragen und in Schweizer Franken sogar nur 4,3 %. Verglichen mit dem Branchendurchschnitt sehen sich die Schweizer damit aber immer noch am oberen Ende. Die Umsatzrendite (ROS) kletterte um 0,2 Punkte auf 13,1 %. Das Ergebnis nach Steuern stieg 2019 um 14,3 % auf 265,9 Mio. €.

Liquiditätspolster
Die Eigenkapitalquote stieg im Vergleich zum Vorjahr um 4,6 % auf 75,6 %. Die Firmengruppe sei „praktisch frei von Bankschulden“ und verfügt über ein Liquiditätspolster von fast 800 Mio. €. „Dies wird helfen, die aktuelle Wirtschaftssituation gut zu meistern,“ so der Finanzchef. Und Familienoberhaupt und
Präsident des Verwaltungsrats Dr. h.c. Klaus Endress bekräftigte: „Damit könnten wir ein Jahr lang die Gehälter bezahlen. Wir werden alles tun, um Beschäftigung zu sichern und Endress+Hauser gut durch diese Krise zu bringen.“ Die Gesellschafterfamilie trage diesen Kurs mit und nehme einen Gewinnrückgang in Folge der Corona-Krise in Kauf. „Wir möchten, dass möglichst alle an Bord sind, wenn der Wind sich dreht und es wieder vorwärts geht.“ Von den zum Jahresende 2019 weltweit 14.328 im Unternehmen Beschäftigten arbeiteten während des Lockdowns nach Aussage von CEO Altendorf „in der Spitze bis zu 10.000 aus dem Homeoffice“.

Was die Aussichten für das laufende Geschäftsjahr angeht sieht sich Endress+Hauser an sich gut gerüstet. Man sei mit einem nochmals gewachsenen Auftragsbestand ins Jahr 2020 gestartet. Aber in den vergangenen Wochen seien die Aufträge doch spärlicher hereingekommen. „Noch können wir die wirtschaftlichen Auswirkungen der Coronavirus-­Pandemie nicht abschätzen. Aber die Krise wird bei unseren Kunden und uns Spuren hinterlassen“, sagte CEO Matthias Altendorf.

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