Auf dem Weg zum geschlossenen Kreislauf für PU-Matratzen
Nach dem Ende des europaweiten Forschungsprojekts PUReSmart freuen sich Covestro und das federführende Unternehmen Recticel über das positive Ergebnis.
Sie konnten zeigen, dass die beiden ursprünglich eingesetzten Hauptrohstoffe von Polyurethan(PU)-Weichschaum aus Matratzen auf chemischem Wege und in hoher Qualität und Reinheit zurückgewonnen werden können. Erstmals wurde jetzt ein Weichschaum-Muster aus jeweils vollständig recyceltem Polyol und Toluol-Diisocyanat (TDI) hergestellt. Beide Rohstoffe wurden in der Pilotanlage von Covestro in Leverkusen gewonnen. "Damit haben wir das Ziel, eine Technologie zu entwickeln, um diese Produkte chemisch zu recyceln und Polyurethan in ein hochwertiges Recyclingmaterial umzuwandeln, vollständig erreicht", sagt Bart Haelterman, F&E-Direktor bei Recticel. "Zum ersten Mal in der Geschichte wird Polyurethan wirklich in eine Kreislaufwirtschaft integriert." Die Europäische Union förderte das PUReSmart Projekt über einen Zeitraum von vier Jahren mit sechs Millionen Euro im Rahmen ihres Forschungs- und Innovationsprogramms ʺHorizon 2020ʺ. Aufbauend auf dem PUReSmart Projekt treibt Covestro gemeinsam mit Partnern aus der Entsorgungswirtschaft die weitere Entwicklung des Weichschaumrecyclings bis zur industriellen Nutzung voran. "Unser Ziel ist es, Abfälle in wertvolle Rohstoffe zu verwandeln und dazu das Prinzip der Kreislaufwirtschaft in unserem Unternehmen und entlang der Wertschöpfungskette mit unseren Partnern zu verankern", sagt Christine Mendoza-Frohn, Head of Performance Materials Sales in den Regionen EMEA und LATAM bei Covestro. Im Unterschied zu anderen chemischen Prozessen für das Recycling von PU-Matratzenschaum kommt das Verfahren ohne die Verwendung von fossilbasiertem Polyol aus. Es benötigt nur den vorsortierten Schaum aus Matratzenabfällen, ein Glykol und ein Additiv. Bei der Chemolyse werden das Polyol sowie Toluol-Diamin (TDA), die Vorstufe zu TDI, in hoher Reinheit und Ausbeute wiedergewonnen. Sie können nach Aufbereitung wieder beliebig oft für die Herstellung neuer PU-Weichschäume eingesetzt werden. So wird eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft für PU-Weichschaum mit reduziertem CO2-Fußabdruck gewährleistet.