BVE-Konjunkturreport Ernährungsindustrie 2-17: Umsatz in der Lebensmittelproduktion legt preisbedingt zu
Die Ernährungsindustrie konnte im Dezember 2016 einen Umsatz von 15 Mrd.
Die Ernährungsindustrie konnte im Dezember 2016 einen Umsatz von 15 Mrd. € erzielen. Der Zuwachs von +1,1% gegenüber dem Vorjahr ist jedoch vor allem auf gestiegene Verkaufspreise im In- und Ausland zurückzuführen. Preisbereinigt sank der Branchenumsatz um -1,6% im Vorjahresvergleich. Auch das Exportgeschäft konnte nur wertmäßig um +1,2% auf einen Ausfuhrwert von 4,6 Mrd. € zulegen. Entsprechend der schwachen Konjunktur wurde die Lebensmittelproduktion im Dezember 2016 zurückgefahren, der kalender- und saisonbereinigte Produktionsindex nahm um -4,2% ab.
Wettbewerbsfähigkeit durch Wachstum, Wertschöpfung und Export
Wachstum sichert den kleinen und mittelständischen Lebensmittelherstellern Existenz und Beschäftigung. Im Inland beschränken sich die Möglichkeiten vor allem auf eine höhere Wertschöpfung. Steigende Ansprüche an Unternehmen und Produkte, ein harter Wettbewerb und mehr Regulierungsdruck fordern die Wettbewerbsfähigkeit der Branche weiter heraus. Gerade bei zunehmenden Produktionskosten müssen die Ressourcen nachhaltig bewirtschaftet werden, die notwendigen Investitionsspielräume sind angesichts der angespannten Ertragslage in der Branche knapp bemessen. Das Auslandsgeschäft als wichtige Ertragsstütze der Branche muss daher gegen neue Marktzugangshürden abgesichert und neue Märkte geöffnet werden. Dieses schwierige Geschäftsumfeld wird die Wachstumschancen für die Branche in 2017 bestimmen.
Agrarrohstoffmärkte
Die Agrarrohstoffpreise sind von der Angebots- und Nachfrageentwicklung am Weltmarkt abhängig. Preisvolatilitäten entstehen durch wechselnde Ernteerträge, Witterungsbedingungen, Lagerbestände, aber auch durch Wechselkursschwankungen. Langfristig notieren die Preise für Agrarrohstoffe auf hohem Niveau oberhalb des Preisniveaus für Industrierohstoffe. Im Januar 2017 stiegen die Agrarrohstoffpreise den neunten Monat in Folge im Vorjahresvergleich an. Der HWWI-Rohstoffpreisindex für Nahrungs- und Genussmittel stieg um +3% gegenüber dem Vormonat und um +17,6% gegenüber dem Vorjahr. Hohe Rohstoffpreise stellen die Lebensmittelhersteller vor dem Hintergrund des starken Ertragsdruckes vor Herausforderungen im Kostenmanagement.
Konsumklima und Verbraucherpreise
Die Stimmung der Verbraucher fiel im Februar 2017 etwas gedämpfter aus, das Konsumklima wies jedoch ein hohes Niveau auf. Eine anziehende Inflation und politische Unsicherheiten ließen die Konjunkturerwartungen, die Einkommenserwartungen wie auch die Anschaffungsneigung gleichermaßen sinken. Auch bei Lebensmitteln und alkoholfreien Getränken zogen die Verbraucherpreise zuletzt stärker an als bei den Lebenshaltungskosten insgesamt. Im Januar 2017 stiegen die Lebensmittelpreise um +1,5% im Vormonatsvergleich und um +3% im Vorjahresvergleich. Die allgemeinen Lebenshaltungskosten stiegen im gleichen Vergleichszeitraum um +0,1% beziehungsweise um +1,9%.
Ausblick: Geschäftsklima
Nach einem gedämpften Start in 2017 hellte sich die Stimmung in der Branche im Februar 2017 wieder auf. Der entsprechende Ifo-Index vervierfachte sich auf +9 Punkte und stieg deutlich über Vorjahresniveau. Die Geschäftserwartungen, die Aussichten für das Exportgeschäft, die Produktionspläne und die Beschäftigung wurden von den Unternehmen mehrheitlich positiv und besser als in den Vormonaten eingeschätzt.