Ernährungsindustrie zieht positive Halbjahresbilanz
Die Halbjahresbilanz der Ernährungsindustrie fällt positiv aus.
Die Halbjahresbilanz der Ernährungsindustrie fällt positiv aus. Nach der Stagnation 2018 konnte der Umsatz zwischen Januar und Juni 2019 im Vorjahresvergleich nominal um 1,5% auf 89,5 Mrd. € zulegen. Dieses Wachstum war jedoch preisbedingt, die Verkaufspreise zogen im Inland um 1,4%, im Ausland um 1,8% an. Die abgesetzte Menge blieb somit konstant auf Vorjahresniveau.
Erneut verlagerte sich die Triebfeder des Umsatzwachstums auf das Inlandsgeschäft, hier fiel der Zuwachs mit 1,7% stärker aus als im Export mit 1,3%. Dennoch trägt das Exportgeschäft mit einem Umsatzanteil von 33% wesentlich zur Sicherung der Ertragslage der Lebensmittelhersteller bei. Im ersten Halbjahr 2019 wurden Lebensmittel im Wert von 29,4 Mrd. € exportiert.
Wenngleich die Witterung in Deutschland und Europa im ersten Halbjahr sehr von regionalen Extremen geprägt war, so zeigte das globale Rohstoffangebot der Ernten und Lagerbestände jedoch ausreichend Verfügbarkeit. Insgesamt sank der HWWI-Rohstoffpreisindex für Nahrungs- und Genussmittel somit im ersten Halbjahr 2019 um 4% im Vorjahresvergleich.
Die wiederbelebte Branchenkonjunktur gab den Unternehmen den Anreiz, ihre Produktion auszuweiten. So stieg der kalender- und saisonbereinigte Produktionsindex im ersten Halbjahr 2019 um 1,4%. Inwiefern der positive Wachstumstrend auch in der zweiten Jahreshälfte fortgesetzt werden kann, ist fraglich. Zumindest haben die Lebensmittelhersteller zur Jahresmitte ihre Erwartungen an die Geschäftsentwicklung für die nächsten sechs Monate deutlich gesenkt. Der Ifo-Geschäftsklimaindex als Stimmungsbarometer für die Ernährungsindustrie wies für die Geschäftserwartungen einen mehrheitlich negativen Saldo auf. Die Entwicklung der Ertragslage wurde mehrheitlich negativ eingeschätzt und die Unternehmen beklagten verstärkt Produktionsbehinderungen. Dabei bleibt der Arbeits- und Fachkräftemangel eine wesentliche Beeinträchtigung in der Produktion.