04.11.2025 • Nachrichten

Maschinenbau in Deutschland: Auftragseingang im September 2025 um 19 % gesunken

Die Maschinenbau-Firmen in Deutschland haben im September 2025 einen kräftigen Auftragsrückgang verbucht: Real lagen die Bestellungen 19 % unter dem Vorjahresmonat. Ein Basiseffekt – außergewöhnlich große Bestellungen im September 2024 – trägt zwar zu diesem Minus bei. Allerdings befindet sich der Maschinenbau insgesamt in einer anhaltenden Nachfrageflaute und Unterauslastung, betont der Branchenverband VDMA. Erst wenn globale Handelskonflikte (etwa die US-Strafzölle) gelöst und in Deutschland sowie Europa spürbare Reformen umgesetzt werden, könne sich die Lage grundlegend bessern. Im gesamten 3. Quartal 2025 lag der Auftragseingang 6 % unter Vorjahr; nach neun Monaten steht ein leichtes Minus von 1 % zu Buche. Der VDMA bestätigt deshalb seine Prognose, wonach die Produktion 2025 real um etwa 5 % zurückgehen dürfte.

Auslandsnachfrage bricht ein

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Dr. Johannes Gernandt, VDMA-Chefvolkswirt
© VDMA
Der deutliche Auftragsrückgang ist vor allem auf das fehlende Auslandsgeschäft zurückzuführen. Im September gingen die Inlandsbestellungen um vergleichsweise moderate 5 % zurück, während die Auslandsaufträge um ganze 24 % einbrachen. Aus den Euro-Ländern kamen 13 % weniger Bestellungen, aus den Nicht-Euro-Ländern sogar 27 % weniger. Die schwache Nachfrage aus dem Ausland trifft die exportstarke Branche besonders hart und verstärkt die Unterauslastung der Maschinenbau-Kapazitäten. Gleichzeitig konnten die Inlandsorder den Rückgang im Ausland kaum ausgleichen, da auch viele heimische Kunden angesichts von Konjunkturflaute und Unsicherheit zögerlich investierten.

Schwaches Quartal – Prognose bestätigt

Die Quartalsbilanz spiegelt den schwierigen Trend wider: Im gesamten 3. Quartal 2025 lag der Auftragseingang um 6 % unter dem Vorjahreszeitraum. Dabei sanken die Bestellungen aus dem Inland um 3 %, und die Auslandsorders gaben um 7 % nach (davon Euro-Raum -2 %, Nicht-Euro-Raum -9 %). Kumuliert über die ersten neun Monate 2025 ergibt sich damit ein leichter Auftragsrückgang von real 1 %. Dieser Rückgang verteilt sich gleichmäßig auf In- und Ausland, wobei im bisherigen Jahresverlauf Zuwächse aus den Euro-Partnerländern (+10 %) durch Rückgänge aus den Nicht-Euro-Ländern (-5 %) wieder aufgehoben wurden. Angesichts der anhaltenden Nachfrageschwäche und globaler Unsicherheiten bestätigt der VDMA seine Prognose, wonach die reale Produktion im Maschinenbau 2025 um etwa 5 % niedriger ausfallen wird. „Wir bestätigen damit unsere Prognose eines realen Produktionsrückgangs von 5 Prozent in diesem Jahr“, so Gernandt abschließend. Diese Einschätzung unterstreicht, wie grundsätzlich schwierig die Lage der Branche bleibt, bis sich die Rahmenbedingungen – von der internationalen Handelspolitik bis zur Wirtschaftspolitik in Europa – spürbar verbessern.

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