Plastiktüten: Daten und Fakten

Kunststoff-Tragetaschen wie die Plastiktüte dienen vor allem dem Transport von Produkten aus dem Einzelhandel.

Plastiktüten: Daten und Fakten
Kunststoff-Tragetaschen wie die Plastiktüte dienen vor allem dem Transport von Produkten aus dem Einzelhandel. Deutschland liegt deutlich unter den EU-weiten Werten für 2020 von 90 leichten Kunststoff-Tragetaschen pro Person und Jahr: So verbrauchte im Jahr 2018 jeder Bundesbürger nach Angaben der Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung durchschnittlich nur 20 Kunststoff-Tragetaschen mit einer Wandstärke von weniger als 0,05 mm. Damit wurde das Verbrauchsziel für das Jahr 2025 in Höhe von 40 Stück pro Person deutlich unterschritten. Die Tendenz ist weiter sinkend.
Betrachtet man den Gesamtverbrauch aller Kunststoff-Tragetaschen in Deutschland, so lag dieser bei 24 Stück pro Person und Jahr. Der Anteil der Kunststoff-Tragetaschen an den gesamten Kunststoff-Verpackungen beträgt in Deutschland weniger als 3  %. Fälschlicherweise werden Kunststoff-Tragetaschen gerne als „Wegwerfprodukt“ bezeichnet. Repräsentative Studien widerlegen dies. Nach einer Untersuchung von TNS Emnid, wird sie vielmehr im Durchschnitt vier- bis fünfmal gebraucht, bevor sie entsorgt wird. Sie ist somit tatsächlich kein „Wegwerfprodukt“. 
Zu einem Verbot oder einer Besteuerung von Plastiktüten befindet das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit BMU richtigerweise, dass die Umweltbelastung durch Tüten in Deutschland gering ist, da Kunststoffverpackungen über die Gelbe Tonne erfasst und verwertet werden. Somit landen Plastiktüten in Deutschland im Abfall und nur in Ausnahmefällen in der Landschaft oder in Gewässern. Hier besteht ein deutlicher Unterschied zu Ländern, die über eine schlecht entwickelte Abfallwirtschaft verfügen. Die vom BMU angestrebte Förderung von nachhaltiger Konsumgewohnheit im Zusammenhang mit der Benutzung von Plastiktüten wird somit durch die Praxis der Tragetaschennutzung in Deutschland eher unterstützt.
 

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