VDMA-Fluidtechnik: Haack setzt auf Normung und Nachhaltigkeit
Auf der Mitgliederversammlung des Fachverbands Fluidtechnik in Erfurt wurde Dr. Steffen Haack, Vorsitzender von Bosch Rexroth, für eine zweite Amtsperiode bis 2029 gewählt. Mit ihm auch Christine Grotz (Weber-Hydraulik) und Dr. Reinhard Baumfalk (Emerson Automation Solutions Aventics) als stellvertretende Vorsitzende.

Der Fachverband Fluidtechnik hat Dr. Steffen Haack, Vorsitzender des Vorstands von Bosch Rexroth, wiedergewählt. Für die Amtsperiode 2025 bis 2029 verstärken ihn Christine Grotz von Weber-Hydraulik und Dr. Reinhard Baumfalk von Emerson Automation Solutions Aventics als stellvertretende Vorsitzende. „Der Verband wird eine noch stärkere Rolle als Impulsgeber, Wegbereiter und Vernetzer übernehmen", betont Dr. Steffen Haack. Sein Fokus liegt auf vier Handlungsfeldern. Haack sieht die internationalen Normungsaktivitäten als Schlüssel, um globale Potenziale der Fluidtechnik zu erschließen. Dies ist essentiell für die Wettbewerbsfähigkeit deutscher und europäischer Hersteller in einem globalisierten Markt. Bei Nachhaltigkeit liegt der Fokus liegt auf energieeffizienten und digital vernetzten Lösungen. Regulatorische Vorgaben wie die PFAS-Restriktionen machen Innovationen in diesem Bereich notwendig. Außerdem wird die Verbindung zwischen Hochschulforschung und industrieller Praxis als strategisch wichtig erachtet, um Innovationen schneller in die Anwendung zu bringen. Die Nachwuchsförderung wird als existenzielle Aufgabe definiert – angesichts des Fachkräftemangels in technischen Berufen eine zentrale Herausforderung.
Branche unter Druck, aber resilient
Die Fluidtechnik-Branche steht unter erheblichem Druck: Der Ukrainekrieg, geopolitische Spannungen, Störungen in globalen Lieferketten, disruptive Zölle, hohe Energie- und Materialkosten sowie Fachkräftemangel sind bestimmende Faktoren. Hinzu kommen technologische Regulierungen, die Ingenieursressourcen binden. Doch Haack bescheinigt der Branche Resilienz: „Die Fluidtechnik hat ihre Widerstandskraft bei Lieferengpässen oder den Preisexplosionen bewiesen. Die Branche hat diese Zeit zugleich für strategische Weichenstellungen genutzt – bei der Positionierung im globalen Wettbewerb, Nachhaltigkeitsthemen, Regulierung oder Digitalisierung." Diese Anpassungsfähigkeit erklärt er damit, dass die technologischen Fähigkeiten der Branche robust sind.
Umsatzentwicklung und Ausblick
Das Umsatzvolumen der Fluidtechnik lag 2024 bei 8,5 Milliarden Euro – aufgeteilt in Hydraulik (5,5 Mrd. Euro) und Pneumatik (3,0 Mrd. Euro). Die Branche beschäftigt rund 38.000 Mitarbeitende. Nach einer prognostizierten Delle von 2 Prozent bei Hydraulik und 1 Prozent bei Pneumatik für 2025 erwartet die Branche für 2026 wieder Wachstum von nominal etwa 3 Prozent. Dies deutet auf eine graduelle Stabilisierung der Marktbedingungen hin, bleibt aber abhängig von der Lösung der genannten Rahmenbedingungen. Der Fachverband verzeichnet inzwischen 238 Mitglieder, darunter 14 Unternehmen aus europäischem Ausland. Diese Internationalisierung zeigt die Bedeutung des Verbands als Plattform für grenzüberschreitende Zusammenarbeit in der Fluidtechnik.
Der Vorstand des Fachverbands Fluidtechnik für den Turnus 2025 – 2029:
Vorsitzender:
Dr. Steffen Haack Bosch Rexroth AG, Lohr am Main
Stellvertretende Vorsitzende:
Christine GROTZ WEBER-HYDRAULIK GMBH, Güglingen
Dr. Reinhard BAUMFALK Emerson Automation Solutions AVENTICS GmbH, Laatzen
Thomas BÖCK Festo SE & Co. KG, Esslingen
Mathias DIETER HYDAC FILTERTECHNIK GMBH, Sulzbach
Stefan HÄNCHEN Herbert Hänchen GmbH, Ostfildern
Ingrid HUNGER Hunger DFE GmbH Dichtungs- u. Führungselemente, Würzburg
Cornelia KERN Kern Technik GmbH & Co. KG, Schleusingen
Christian H. KIENZLE Mark Hydraulik GmbH, Spital am Pyhrn, Österreich
Michael KNOBLOCH HAWE HYDRAULIK SE, Aschheim/München
Achim KOHLER Parker Hannifin GmbH, Kaarst
Frank MÜHLON BUCHER HYDRAULICS GmbH, Klettgau
Sven QUANT ifm electronic gmbh, Essen
Dr. Robert RAHMFELD DANFOSS Power Solutions GmbH & Co. OHG
Georg STAWOWY Bürkert GmbH & Co. KG, Ingelfingen