Pörner baut industrielle Bio-Silikat-Anlage in Thailand
Im Zuge der Zusammenarbeit zwischen der Pörner Gruppe und Evonik wird Pörner die weltweit erste industrielle Bio-Silikat-Anlage für Phichit Bio Power in Thailand lizensieren, planen und errichten.
Die von Pörner entwickelte nachhaltige Technologie ermöglicht die Herstellung hochreiner Bio-Silikate auf der Basis der Asche von Reishülsen, die CO2 neutral in Biomasse-Kraftwerken generiert wird. Das Pörner-Bio-Silikat-Verfahren gewinnt aus diesem erneuerbaren Rohstoff hochreine Silikate unter wesentlicher Einsparung von CO2-Emmissionen im Vergleich zum konventionellen Silikat-Hoch-Temperatur-Verfahren.
Dafür unterzeichneten die Unternehmen am 27. September eine Vereinbarung für den Bau der ersten industriellen Pörner-Bio-Silikat-Anlage im Zentrum des Reisanbaugebietes Phichit in Thailand. An der feierlichen Zeremonie in Thailands Hauptstadt Bangkok nahmen Banjong Tangjitwattanakul, Präsident der Phichit Bio Power, Bernhard Schaefer, Senior Vice President Rubber Silica Evonik, Gerhard Bacher, CEO Pörner Deutschland, und hochrangige Vertreter der Industrie teil.
Pörner lizensiert und liefert „turn key“
Als Gesamtanlagenplaner wird Pörner das Process-, Basic- und Detail-Engineering erbringen und liefert die Ausrüstungen „turn key“ inklusive Bau- und Montage sowie Inbetriebnahme, welche für Ende 2024 geplant ist. Das für Evonik exklusiv in Thailand produzierte Bio-Silikat wird in der Folge zu hochwertiger gefällter Ultrasil-Kieselsäure weiterverarbeitet, um die globale Reifenindustrie in ihrem Streben nach CO2-Neutralität zu unterstützen.
Nach dem patentiertem Bio-Silikat-Verfahren wird Pörner die Anlage auf Basis von nachwachsendem Rohstoff, nämlich Reishülsen als natürliches Abfallprodukt der Reisproduktion, realisieren. Die Asche aus der Verbrennung dieser Hülsen in Biomasse-Kraftwerken wird dann zu einem wertvollen Industriegrundstoff, den Silikaten, verarbeitet. Die patentierte Anlagenkonfiguration gewährleistet eine sehr hohe Reinheit des Produktes, vor allem einen minimalen Gehalt an Verunreinigungen mit z.B. Metallen.
Zukunftsweisende Reifenproduktion
Der zugrundeliegende Pörner-Bio-Silikat-Prozess hat das Potential, die Silikat-Welt fundamental zu verändern. Das auf der ganzen Welt mehr und mehr nachgefragte nachhaltig hergestellte Produkt hat vielfältige Anwendungen, insbesondere auch für die Herstellung von Silica für die Produktion rollwiderstandsreduzierter Reifen, auch bekannt als „grüner Reifen“. Diesen Markt möchte Evonik, eines der weltweit führenden Spezialchemie-Unternehmen, nun mit nachhaltiger Silica, hergestellt aus Bio-Silikat, bedienen.
„Das bedeutsame Verfahren der Pörner Gruppe zur Erzeugung von Silikat aus Reishülsenasche nutzt Energie aus Biomasse, die es Evonik ermöglicht, den CO2-Fußabdruck um bis zu 30% im Vergleich zu seiner Standardkieselsäure zu reduzieren. Kieselsäure ist die Schlüsselkomponente für kraftstoffeffiziente Reifen, die den Kraftstoffverbrauch im Vergleich zu herkömmlichen Pkw-Reifen um bis zu acht Prozent senken. Mit der nachhaltigen Ultrasil-Kieselsäure wird ein weiterer Schritt unternommen, um den CO2-Fußabdruck der Kieselsäure deutlich zu reduzieren. Das Silikat, der wesentliche Rohstoff zur Herstellung von gefällter Kieselsäure, wird aus natürlichen Rohstoffen und mit grüner Energie hergestellt. Die Nachfrage nach nachhaltigen Rohstoffen für Reifen steigt erheblich. Bislang sind jedoch nur sehr geringe Mengen an biobasierter Kieselsäure auf dem Markt verfügbar, die den weltweit steigenden Bedarf nicht decken. Die neue Zusammenarbeit füllt diese Lücke und den Wunsch der Industrie, den Einsatz nachwachsender erneuerbarer Rohstoffe zu erhöhen“, sagt Emmanuel Auer, Leiter des Geschäftsbereiches Silica.