Effiziente Herstellung von CO2-neutralem Kerosin
Forschende des KIT und Sunfire haben im Kopernikus-Projekt P2X das Co-Elektrolyseverfahren in industrierelevanter Größe mit der Kraftstoffsynthese gekoppelt. Dies ermöglicht die effiziente Herstellung von CO2-neutralem Kerosin.

Im Kopernikus-Projekt P2X haben Forschende des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) und des Industriepartners Sunfire das hocheffiziente Co-Elektrolyseverfahren erstmals in industrierelevanter Größe von 220 Kilowatt Leistung mit der Kraftstoffsynthese gekoppelt. Dieses Verfahren ermöglicht die klimafreundliche Herstellung von Kerosin aus CO2, Wasser und grünem Strom.
Ein wesentlicher Vorteil der Co-Elektrolyse ist, dass sie Wasserdampf und CO2 in einem einzigen Schritt elektrochemisch in Synthesegas umwandelt. Dies steigert die Effizienz des Gesamtverfahrens erheblich. Das Synthesegas wird anschließend in einem mikrostrukturierten Reaktor mittels Fischer-Tropsch-Synthese in langkettige Kohlenwasserstoffe umgewandelt, die zur Herstellung von Kerosin verwendet werden können.
Nächste Schritte zur Produktionssteigerung
Das Kopernikus-Projekt P2X hat erfolgreich die Integration der Co-Elektrolyse unter Realbedingungen getestet und dabei bis zu hundert Liter Syncrude pro Tag produziert. Die Anlage wird nun für eine Kapazität von bis zu 300 Litern Syncrude pro Tag erweitert. In der dritten Förderphase wird eine größere Fischer-Tropsch-Produktionsanlage im Industriepark Höchst bei Frankfurt errichtet, um erstmals eine Produktion im Tonnenmaßstab zu realisieren. Das synthetische Kerosin soll in Triebwerkstests bei Turbinenherstellern und Forschungspartnern eingesetzt werden. Begleitende Analysen stellen sicher, dass der Kraftstoff den strengen Normen der Luftfahrt entspricht.
Projektpartner und Förderung
Das Kopernikus-Projekt P2X wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. An dem Vorhaben sind 18 Partner aus Industrie, Wissenschaft und zivilgesellschaftlichen Organisationen beteiligt. Zu den Projektpartnern gehören unter anderem Climeworks, Sunfire, INERATEC und das Institut für Mikroverfahrenstechnik am Energy Lab des KIT.