Achema 2022 – wieder vor Ort in Frankfurt
Nach der Achema Pulse 2021 meldet sich die Achema 2022 zurück in Frankfurt: Vom 22. bis zum 26. August 2022 ist das Frankfurter Messegelände erneut Treffpunkt der weltweiten Prozessindustrie.
Zukunftsweisende Technik und weltweites Networking prägen auch im Jahr 2022 die Weltleitmesse. So präsentieren Hersteller und Dienstleister aus fast 50 Nationen Produkte für Chemie, Pharma, Biotechnologie, Energie und Umwelt. Gründer und Jungunternehmer treffen sich in der Start-up Area. „Nach zweijähriger Durststrecke ist der Bedarf an einem intensiven fachlichen und persönlichen Austausch mit Händen zu greifen“, so Dr. Thomas Scheuring, Geschäftsführer der Dechema Ausstellungs-Gesellschaft. Mit den Fokusthemen „The Digital Lab“, „Product and Process Security“ und „Modular and Connected Production“ greift die Achema 2022 die Themen auf, die der Prozessindustrie unter den Nägeln brennen.
Das digitale Labor der Zukunft
In den Laboratorien in Industrie und Forschung finden sich immer mehr IoT-Geräte. Roboter, die dem Personal monotone Aufgaben wie serielles Pipettieren abnehmen, sind schon Stand der Technik. Das voll vernetzte Labor mit smarten, digitalen Abläufen liegt jedoch meist noch in weiter Ferne. Um das zu erreichen, sind mindestens eine leistungsfähige IT-Umgebung und digital voll integriere Geräte erforderlich; es kann auch so weit gehen, dass die Architektur des Laborraums geändert werden muss. Forschungs- und Entwicklungslabors verfolgen vielleicht ganz unterschiedliche Ansätze als Qualitätssicherungslabors. Ein modularer Aufbau ist daher für das Labor ebenso wünschenswert wie für Produktionsanlagen. Beide Labortypen generieren eine große Datenmenge, deren Analyse einen Big-Data-Ansatz erfordert.
Produkt- und Prozesssicherheit
In Betrieb und Produktion tauchen immer mehr Internet-of-Things (IoT) Geräte auf. Mit jedem Ventil mit IT-Schnittstelle und mit jeder „intelligenten“ Pumpe, die Daten in die Cloud sendet, rücken IT- und Cybersicherheit nach oben auf der Liste der Dinge, über die man sich Gedanken machen sollte. Während das Thema Arbeitssicherheit gut etabliert ist und die Zahl der Unfälle mit Personenschäden stetig abnimmt, nehmen Cyberangriffe immer weiter zu. Industrie 4.0 und das Internet der Dinge führen dazu, dass Unternehmen darüber nachdenken, wie die Schnittstellen zwischen der physischen und der virtuellen Welt sicher zu gestalten sind. Schwachstellen zu identifizieren, zu bewerten und zu beheben ist der erste Schritt hin zu sicheren Prozessen und Produkten. Auch die gesamte Wertschöpfungskette muss abgedeckt werden, angefangen bei der Beschaffung von Rohstoffen bis hin zum Recycling von Produkten am Ende ihrer Lebensdauer.
Modulare und vernetze Produktion
Herstellungsprozesse in der chemischen und pharmazeutischen Industrie müssen flexibel, schnell und kostengünstig sein. Dies gelingt am besten mit modularen Skids, die vorgefertigt und getestet werden und dann vor Ort in der Produktion montiert werden können. Skids werden mit einer eigenen Steuerung geliefert oder können in ein übergeordnetes Prozessleitsystem integriert werden. Derzeit arbeitet die Automatisierungsbranche an einer offenen Standardschnittstelle; solch ein Module Type Package (MTP) ist die Voraussetzung für echte Interoperabilität.
Modulare Anlagen sind der Schlüssel, um die Bedürfnisse der Kunden nach kleinen Chargen unterschiedlicher Produkte zu befriedigen. Sie ermöglichen eine mühelose Anpassung des Anlagendesigns an Anforderungen, die sich ständig ändern und erlauben auch den Wechsel von der batch- zur kontinuierlichen Produktion.
Neben diesen drei Fokusthemen rücken auch die Megatrends Digitalisierung und Klimaneutralität mit dem „Digital Hub“ und der „Green Innovation Zone“ noch stärker in den Fokus der Achema.
Engere Verzahnung zwischen Ausstellung und Kongressprogramm:
Die Achema 2022 integriert erstmals auch den Kongress vollständig ins Messegeschehen: Alle Vortragssessions finden entweder auf Bühnen direkt in den Ausstellungshallen oder in unmittelbarer Nähe zu den Ausstellungsgruppen statt. Neu im Kongress sind zudem fünf statt bisher drei Thementage. So bleibt keines der Themen, das die Prozessindustrie umtreibt, außen vor. Eines der wichtigsten Themen – wie gelingt der Wandel zur klimaneutralen chemischen Industrie – greift die Eröffnungsveranstaltung (22. August), mit prominenten Keynote-Speakern auf.
Fünf statt bisher drei Thementage
Am Montag (22. August) macht das Thema “Hydrogen Economy“ den Auftakt: Wasserstoff wird eine zentrale Rolle in der Transformation der Prozessindustrie, des Transportsektors und des Energiesystems hin zu einer künftigen Klimaneutralität spielen. Wie sich in Zukunft weiteres Potenzial heben lässt, steht im Mittelpunkt des ersten Thementages.
Die Produktion ohne den Einsatz fossiler Rohstoffe ist ein wichtiges und ehrgeiziges Ziel, um Treibhausgasemissionen in der Prozessindustrie zu verringern. Die Idee einer fossilfreien Produktion ist zwar einfach, birgt jedoch viele unbeantwortete Fragen. Diesen geht der Thementag ,,Fossil Free Production‘‘ am Dienstag (23. August) nach.
Das Fokusthema „The Digital Lab“ greift der Thementag am Mittwoch (24. August) mit dem Schwerpunkt “Perspectives in Laboratory & Analytics“ auf: Die Highlight-Session und der Kongress ergänzen den Besuch auf der Ausstellungstagung zu diesem Thema.
Das Dauerbrennerthema „Digitalisation in Process Industry“ findet sich zum einen in der neuen Ausstellungsgruppe „Digital Hub“ (Halle 12.1), aber auch als Schwerpunkt auf der Agenda des Kongressprogramms am Donnerstag (25. August). Hier steht die Frage im Fokus, wie die Produktion mit modularen Anlagen schneller, flexibler und kundenspezifischer werden kann.
Der letzte Kongresstag am Freitag (26. August) steht unter dem Themenfokus „Novel Bioprocesses and Technologies“: Neue Biopharmazeutika, biobasierte Feinchemikalien oder biotechnologisches Recycling – sie alle erfordern neue (Produktions-)Verfahren.
Kongress mit mehr als 600 Beiträgen
Beim Kongress treffen sich Forscher, Entwickler und Anwender, um über die neusten technischen Entwicklungen und Lösungen für die aktuellen Herausforderungen der Prozessindustrie zu diskutieren. Insgesamt wartet der Kongress mit knapp 600 Beiträgen auf, die die ganze Bandbreite der ACEHMA abdecken.. Während es in den Kongress-Sessions um anwendungsnahe Forschung und Entwicklung vom Proof-of-Concept bis an die Schwelle zum Markteintritt geht, legen die Praxisforen in kurzen Präsentationen den Schwerpunkt auf aktuelle Fragestellungen aus der Produktion, Best Practices und Ready-to-use-Technologien – die Anwendung immer im Blick. Gemeinsam mit der Ausstellung und der im Jahr 2022 engeren Verzahnung bietet die Achema die volle 360-Grad-Perspektive auf alle Trends und Technologien der Prozessindustrie.