Britisches Konsumklima stürzt nach Brexit ab: Lebensmittelhandel vermutlich stark betroffen
Eine Sonderumfrage zum GfK Konsumklima in Großbritannien unmittelbar nach dem Brexit-Referendum zeigt einen Rückgang des Gesamtindikators um 8 Punkte auf -9 Zähler.
Eine Sonderumfrage zum GfK Konsumklima in Großbritannien unmittelbar nach dem Brexit-Referendum zeigt einen Rückgang des Gesamtindikators um 8 Punkte auf -9 Zähler. Das ist der stärkste Rückgang seit mehr als 21 Jahren (Dezember 1994). Auch alle Einzelindikatoren sind gesunken. Analysiert man den Gesamtindikator daraufhin, wie die Verbraucher bei dem Referendum abgestimmt haben, zeigt sich ein geteiltes Bild. Unter den „Remainern“ sinkt der Gesamtindikator noch deutlicher – auf -13 Punkte. Die „Leaver“ sind deutlich optimistischer. Wertet man nur ihre Antworten aus, sinkt das Konsumklima auf -5 Punkte. Die Studie wurde vom 30. Juni bis 5. Juli durchgeführt, um die Stimmung in der Bevölkerung unmittelbar nach der Brexit-Entscheidung vom 23. Juni zu ermitteln. Die Ergebnisse zeigen, dass die Menschen in Großbritannien über die weitere wirtschaftliche Entwicklung besorgt sind. Sechs von zehn Verbrauchern (60%) erwarten, dass sich die wirtschaftliche Situation in den nächsten zwölf Monaten verschlechtern wird. Im Juni waren es erst 46%. Insgesamt 33% der Befragten gehen davon aus, dass die Preise in den nächsten zwölf Monaten deutlich steigen werden. Bei der letzten Befragung sagten das nur 13%. Joe Staton, Head of Market Dynamics bei GfK: „Unsere Analyse deutet darauf hin, dass in der unmittelbaren Folge des Referendums die Bereiche Reise, Mode und Lifestyle, Home und Living, Do-it-yourself sowie der Lebensmitteleinzelhandel besonders betroffen sein werden, falls die Verbraucher ihre persönlichen Ausgaben reduzieren werden.“