22.04.2020 • NachrichtenGesichtsschildCOVID-19Spende

Gesichtsschilde als schnelle Hilfe für den Hohenlohekreis

Abb.: Der Landrat des Hohenlohekreises, Dr. Mathias Neth (von links), nimmt von...
Abb.: Der Landrat des Hohenlohekreises, Dr. Mathias Neth (von links), nimmt von Vorstandschef Peter Fenkl und Laborleiter Achim Kärcher (beide Ziehl-Abegg) Gesichtsschilde entgegen, die aus dem 3-D-Drucker kommen.
Das COVID-19-Ansteckungsrisiko für die Beschäftigten im Gesundheits- und Pflegewesen muss minimiert werden. Daher hat der Künzelsauer Ventilatorenhersteller Ziehl-Abegg Gesichtsschilde gedruckt und an Landrat Dr. Matthias Neth (Bild links) überreicht. „Unsere Mitarbeiter und deren Familien arbeiten und leben hier – da unterstützen wir natürlich gerade in einer solchen Krise, wo es geht“, sagte Vorstandsvorsitzender Peter Fenkl (Bild mitte). 
Die Bauanleitung hatte eine Mitarbeiterin von Ziehl-Abegg an einem Mittwochabend zufällig per Whatsapp erhalten und schon am darauffolgenden Donnerstagvormittag schickte Ziehl-Abegg ein Foto der ersten Gesichtsschilde an den Krisenstab im Landratsamt. Als es von dort sofort grünes Licht gab, liefen die beiden 3-D-Drucker im Künzelsauer Entwicklungszentrum Invent an. 
„Wir drucken seit 2010 in 3-D-Technik“, erklärte Achim Kärcher (Bild rechts), Laborleiter bei Ziehl-Abegg. Schon im Folgejahr stand der zweite 3-D-Drucker im Entwicklungszentrum. Kostenpunkt für ein Gerät: etwa 100.000 €. Die Schichten beim Druck betragen 0,16 mm. „Das nutzen wir normalerweise zum Erstellen von Prototypen, zum Umsetzen von neuen Ideen unserer Ingenieure“, erklärt Kärcher. Ziehl-Abegg ist Technologieführer beim bionischen Design von Ventilatoren; „daher müssen wir schnell und unkompliziert neue Formen ausprobieren können“, ergänzte der Laborleiter. 
Schnell und unkompliziert lief auch die Erstellung der Schutzschilde: Der Träger wird gedruckt, die Sichtscheibe ist eine Folie für einen Tageslichtprojektor, ein handelsüblicher Locher stanzt die Öffnungen, und befestigt wird mit Gummibändern. „Einfach aber wirkungsvoll“, freut sich auch Landrat Dr. Matthias Neth. Er wird die provisorischen Gesichtsschilde an die Hilfskräfte im Hohenlohekreis weitergeben. „Wir bewältigen die Krise gemeinsam und können uns gegenseitig aufeinander verlassen“, so Neth. 
„Wir sind froh, wenn wir auf diesem Weg Beschäftigten im Gesundheits- und Pflegewesen helfen können“, sagte Firmenchef Peter Fenkl. Dabei gehört der Medizinbereich auch zum normalen Geschäftsfeld: Ziehl-Abegg baut seit Jahren große Ventilatoren sowohl für Operationssäle als auch für Quarantäne-Stationen. 

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