Logistik: Oetker-Gruppe trennt sich von der Schifffahrtssparte

Die Dr.

Abb.: Das Dr. Oetker Stammhaus.
Abb.: Das Dr. Oetker Stammhaus.

Die Dr. August Oetker KG gab zum 1. Dezember 2016 bekannt, dass sie sich nach mehr als 80 Jahren von ihrem Geschäftsfeld Schifffahrt trennen und die Hamburg Süd mit allen Aktivitäten, Tochtergesellschaften sowie dem wesentlichen Geschäftsvermögen verkaufen wird. Nach intensiven Gesprächen mit mehreren interessierten Parteien wurde ein Vorvertrag mit Maersk Line A/S, Kopenhagen, Dänemark unterzeichnet. In den vergangenen Wochen sollte parallel zur Durchführung der Due Diligence ein Kaufvertrag verhandelt werden. Anschließend muss das Vorhaben bei zahlreichen Kartellbehörden angemeldet werden. Es ist davon auszugehen, dass die Übernahme nach Vorliegen der erforderlichen Genehmigungen frühestens Ende 2017 wirksam werden kann. Die globale Containerlinienschifffahrt fährt bei steigenden Überkapazitäten seit Jahren hohe Verluste ein. Trotzdem hat sich die Hamburg Süd im Vergleich zu ihren Wettbewerbern gut behauptet. Sie ist deutlich über dem Markt gewachsen und hat die Ausdehnung ihres Netzwerks sowie der Schiffs- und Containerflotte weitgehend aus dem eigenen Cashflow finanziert.

Geschäftsmodell der Reederei soll erhalten werden

Eigentümer und Geschäftsführung der Hamburg Süd müssen aber zur Kenntnis nehmen, dass der derzeit stattfindende Konsolidierungsprozess der Branche einen noch höheren Kapitalbedarf nach sich zieht. Dies würde auch den Risikoausgleich innerhalb der Oetker-Gruppe empfindlich stören. Die Gesellschafter der Oetker-Gruppe haben sich daher entschlossen, die Hamburg Süd in die Hände neuer Eigentümer zu geben. Der globale Marktführer Maersk ist aus ihrer Sicht der ideale Partner, um das erfolgreiche Geschäftsmodell der Reederei zu bewahren und weiterzuentwickeln.

Die Reederei hat rund 6.000 Mitarbeiter und trägt mit Erlösen von etwa 6,1 Mrd. € knapp 50% zum Gesamtumsatz der Oetker-Gruppe bei (Angaben bezogen auf das Geschäftsjahr 2015).

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