26.06.2025 • PraxisberichteMVV Enamic

Biomasseanlage zur Dampferzeugung aus Haferschalen

Die Rubinmühle plant gemeinsam mit MVV Enamic eine neue Biomasseanlage zur Prozessdampferzeugung am Standort Lahr. Die Anlage nutzt Haferschalen aus der eigenen Produktion und ersetzt das bestehende Holzheizwerk. Ziel ist eine stabile, klimafreundliche Energieversorgung mit reduzierten CO₂-Emissionen und geringerer Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen.

Biomasseanlage zur Dampferzeugung aus Haferschalen
© Rubinmühle/MVV Energie

Die Rubinmühle, ein Unternehmen der Lebensmittelverarbeitung mit Sitz in Lahr, lässt durch den Energiedienstleister MVV Enamic eine neue Biomasseanlage errichten. Diese wird künftig Prozessdampf aus Haferschalen erzeugen, einem Nebenprodukt der Haferverarbeitung. Die Inbetriebnahme ist für April 2027 geplant. Die Maßnahme wird durch das Bundesprogramm „Energieeffizienz in der Wirtschaft“ (EEW) mit 20 Prozent der Investitionskosten gefördert.

Nutzung von Haferschalen als Energiequelle

Täglich verarbeitet die Rubinmühle rund 200 Tonnen Hafer, wobei etwa 30 Prozent als Haferschalen anfallen. Diese wurden bislang teilweise als Futtermittel verwendet. Aufgrund sinkender Nachfrage prüfte das Unternehmen alternative Nutzungsmöglichkeiten. Die neue Anlage ermöglicht es, die Haferschalen direkt vor Ort zur CO₂-neutralen Dampferzeugung einzusetzen. Dies reduziert Transportwege und den Einsatz fossiler Energieträger.

Energieversorgung im Contracting-Modell

MVV Enamic übernimmt Planung, Bau, Finanzierung und Betrieb der Anlage im Rahmen eines 16-jährigen Energieliefervertrags. Die Anlage soll bis zu fünf Tonnen Dampf pro Stunde liefern und wird durch einen gasbetriebenen Reservekessel ergänzt. Laut MVV Enamic bietet das Contracting-Modell Planungssicherheit und reduziert logistische Aufwände. „Die Energie entsteht direkt dort, wo der Rohstoff anfällt“, so Marcel Ruschel, Regionalleiter bei MVV Enamic.

Beitrag zum Klimaschutz und zur Energiewende

Durch den Betrieb der Anlage sollen jährlich rund 4.800 Tonnen CO₂ eingespart werden. Dies entspricht dem Ersatz von etwa 24 GWh Erdgas. Zusätzlich entfällt der Transport der Haferschalen, was den Lkw-Verkehr reduziert. „Unser Ziel ist eine stabile, klimafreundliche Energieversorgung für die kommenden Jahrzehnte“, erklärt Christopher Rubin, geschäftsführender Gesellschafter der Rubinmühle. Auch MVV Enamic sieht in dem Projekt ein Beispiel für die Nutzung von Produktionsreststoffen zur Dekarbonisierung industrieller Prozesse.

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