Dehkolbenpumpe reduziert Produktionsausfälle bei Honeywell
Die Honeywell Specialty Chemicals in Seelze, Niedersachsen, stand vor großen Herausforderungen durch den Verschleiß ihrer Pumpen, verursacht durch abrasive Suspensionen und deionisiertes Wasser. Mit der Einführung der Tornado T.Proc Drehkolbenpumpe von Netzsch konnte der Chemieproduzent Produktionsausfälle reduzieren und die eigenen hohen Qualitätsansprüche sicherstellen. Die Pumpe ist besonders verschleißfest und einfach zu warten, was die Betriebssicherheit erhöht und die Wartungskosten senkt. Dank des FSIP Designs (Full-Service-in-Place) sind Service- und Reparaturarbeiten ohne aufwändigen Ausbau möglich. Honeywell plant, weitere Produktionsanlagen mit dieser innovativen Pumpenlösung zu modernisieren.
Autor: Christian Eckert, Area Sales Manager, Netzsch
Mit der Tornado T.Proc Drehkolbenpumpe von Netzsch optimiert Honeywell die Produktion und senkt Wartungskosten
Am deutschen Standort in Seelze produziert Honeywell mehr als 500 verschiedene Chemikalien. Diese Vielfalt bringt einige Herausforderungen mit sich. Zusehends hatten auch zwei ältere Exzenterschneckenpumpen, mit denen das Unternehmen seit über 40 Jahren teils stark abrasive Suspensionen und Lösungen förderte, damit zu kämpfen. Gereinigt wurde die Anlage zwischen den Produktläufen mit vollentsalztem Wasser, das sich insbesondere metallischen Oberflächen gegenüber aggressiv verhält. Alternierende Zyklen mit abrasiven und nicht-abrasiven Medien sowie die zwischengelagerten Spülgänge machten es schwierig, die Materialien des Stators und der anderen Pumpenbestandteile auf die jeweiligen Medien hin auszulegen – die Abnutzung ließ sich trotz häufiger Umrüstung kaum verhindern. Um Anlagenstillstände zu reduzieren, liefen die beiden Aggregate daher im Redundanzbetrieb.
Die hochabrasiven Eigenschaften der Suspension führten dazu, dass der Stator der Pumpe besonders schnell verschliss und nicht nur nach dem Produktzyklus von üblicherweise vier Wochen, sondern in einigen Fällen bis zu zwei Mal täglich ausgetauscht werden musste.
Produktionsausfälle und hohe Wartungskosten

Dank des Services und der hohen Ersatzteilverfügbarkeit des Pumpenherstellers Netzsch konnte Honeywell Seelze die beiden Exzenterschneckenpumpen viele Jahre lang zuverlässig betreiben. Nun sah der Chemikalienhersteller jedoch Verbesserungspotenzial, um Zeit und Kosten zu sparen. Um die Produktion bei Honeywell Seelze resilienter zu gestalten und interne Prozesse zu optimieren, wurde eine Pumpe benötigt, die alle auf der Anlage verwendeten Chemikalien ohne vorherige Umstellung fördern kann. Ziel war es, den Verschleiß selbst bei stark abrasiven Medien deutlich zu reduzieren und die betroffenen Bauteile schnell und unkompliziert wechseln zu können.
„Aufgrund dieser Anforderungen rieten wir zu einer Tornado T.Proc Drehkolbenpumpe in Ganzmetallausführung“, erklärt Christian Eckert, Area Sales Manager bei Netzsch. „Die moderne Drehkolbenpumpe ist besonders verschleißfest und lässt sich einfach warten.“ Grund dafür ist das praktische FSIP Design (Full-Service-in-Place), das nicht nur vollständige CIP- und SIP-Reinigungsverfahren ermöglicht, sondern dank des direkten Zugriffs zum Pumpenraum auch keinen aufwändigen Ausbau für Service- und Reparaturarbeiten notwendig macht.
Anwendungsangepasste Lösung mit austauschbaren Kolben
Mit einem Druck von 3,5 bar fördert die neue Tornado T.Proc bei Honeywell Seelze rund 2,0 m³/h an Medien, die bis zu 32 % Feststoffgehalt aufweisen können. Für die meisten Suspensionen und Lösungen sowie das deionisierte Wasser wählte der Pumpenbauer Kolben aus dem Edelstahl CrNiMo17-12-2, der sich durch eine hohe Korrosionsbeständigkeit und Festigkeit auszeichnet. Lediglich stark abrasiven Medien konnten diese nicht lange standhalten. Eigens für diese Anwendung kommen nun spezielle wolframkarbidbeschichtete Kolben zum Einsatz. Diese überstehen eine vierwöchige Produktionskampagne zuverlässig.
Bei der Integration in den Produktionsprozess wurde die Pumpe zunächst mehrfach geöffnet und vorsorglich gewartet. Dank des FSIP Designs erlangten die Mitarbeitenden von Honeywell Seelze schnell Routine bei den Instandsetzungsarbeiten. Die räumliche Trennung von Pumpen- und Getrieberaum sorgt selbst im Wartungsfall für höchste Betriebssicherheit. Dank der hohen Ersatzteilverfügbarkeit und des persönlichen Services verläuft auch die Ersatzteilbeschaffung schnell und unkompliziert.
Honeywell Seelze plant eine weitere Produktionsanlage mit der Drehkolbenpumpe zu modernisieren.