Doppelschraubenpumpe bietet einen signifikant höheren Wirkungsgrad
„Fristam ist der weltweit einzige Pumpenhersteller, der ein komplettes Produktspektrum im Bereich berührungslos laufender hygienischer Pumpen anbietet.
Heute, drei Jahre nach der Markteinführung der Doppelschraubenpumpenbaureihe FDS stehen der Leiter von Konstruktion und Entwicklung sowie der Produktmanager von Fristam Pumpen Schaumburg Rede und Antwort: Torben Hahn und René Linck berichten über eine Erfolgsgeschichte, geben Einblicke in die Technik und einen Ausblick auf anstehende Projekte.
Die FDS-Baureihe basiert ja auf einem Baukastenprinzip. Dieses wurde kürzlich um eine Option mit Namen TSG erweitert. Was verbirgt sich dahinter?
T. Hahn: TSG steht für Twin Speed Gearbox. Diese Zusatzoption ist eine mechanische Möglichkeit, die große Drehzahlbandbreite der FDS, die von 0 bis 3.000 pro Minute reicht, voll auszunutzen. Mit Hilfe einer von der Eingangsdrehrichtung abhängigen Übersetzung verändern wir die Pumpendrehzahl, nicht aber die Förderrichtung. In anderen Worten: Wird in der Leitwarte auf Linkslauf geschaltet, dreht die Pumpe mit halber Motordrehzahl („Produktionsmodus“). Wird auf Rechtslauf geschaltet, dreht die Pumpe mit bis zu zweifacher Motordrehzahl („CIP-Modus“). In Kombination mit einem Standard-Frequenzumformer kann so eine Bandbreite von 1:30 abgefahren werden. Aber selbst in Anwendungen, bei denen keine extremen Drehzahlspannen, sondern nur die „normalen“ Bereiche von bis zu 1:10 gefordert sind, kann unser TSG zu einer Reduzierung der installierten Leistung im Bereich von 1-2 Motorgrößen bzw. zu einem effizienteren Betrieb führen. Da der Drehstrommotor so immer nahe an oder in seinem optimalen Frequenzbereich betrieben werden kann, verbessert sich der elektrische Wirkungsgrad um bis zu 20%.
Welche Gründe haben zu dieser Weiterentwicklung geführt? Woher kam der Anstoß?
R. Linck: Doppelschraubenpumpen können sowohl für die Produktion als auch als Reinigungspumpe beziehungsweise CIP-Rücklaufpumpe eingesetzt werden. Wir haben beobachtet, dass immer häufiger große Reinigungsmengen angefragt werden, z. B. in der Süß- und Backwarenherstellung. Hier sind die Produkte extrem viskos und die Rohrleitungsquerschnitte verhältnismäßig groß, so dass entsprechende CIP-Mengen gefahren werden müssen. Aber auch der generelle Wunsch unserer Kunden nach höheren Strömungsgeschwindigkeiten von bis zu 3 m/s während des Reinigungsprozesses führen zu dieser extremen Spanne, wenn die Produktionspumpe auch als Reinigungspumpe eingesetzt wird.
Sind weitere Projekte bereits in Planung? Wie sehen Sie Fristam positioniert?
T. Hahn: Oh ja, wir haben noch einiges in der Pipeline. Die Doppelschraubentechnik bietet viele Möglichkeiten. In anderen Industriezweigen gibt es die Technologie ja bereits seit 70-80 Jahren, in den hygienischen Prozessindustrien jedoch erst seit knapp 20 Jahren. Wir schöpfen das volle technische Potential bei weitem noch nicht aus. Seitens der Technik sehen wir uns jedenfalls hervorragend positioniert.