Füllstandsensoren von Vega Grieshaber überwachen die Umschlagprozesse bei Cavit in Trentino

Weinliebhaber sind kritische Kunden und verlassen sich darauf, dass ihr Lieblingswein ihren Erwartungen entspricht. Die italienische Winzergenossenschaft Cavit setzt dafür auf bedingungslose Qualitätskontrolle. Einen wesentlichen Beitrag dazu leistet die Füllstandmesstechnik von Vega.

Hinter Cavit steht ein Konsortium von Winzergenossenschaften, das im Herzen des Trentino in Ravina di Trento gelegen ist. Angeschlossen sind ihm elf Kellereien, denen wiederum über 5.250 Weinbauern der Region verbunden sind, und die Cavit mit seinen Rohstoffen versorgen. Von der Ernte bis zum Vertrieb wird deren Weiterverarbeitung in jedem Produktionsschritt sorgfältig überwacht. Mit einer Rebfläche, die über 60 % des gesamten Trentino entspricht, steht Cavit in Italien beispielhaft für das Know-how modernster Weinbautechnik und önologischer Spitzenforschung.

Cavit selbst beschäftigt 200 Angestellte und verfügt über eine modern ausgestattete Kellerei, in der ausgebildetes Personal mit Hilfe von Computertechnologie jeden einzelnen Produktionsschritt in eigenen Testlaboren und unter strenger Qualitätskontrolle durchführt. Die Lagerkapazität liegt bei circa 300.000 hl. Zudem verfügt das Unternehmen über eine moderne Flaschenfüllanlage, sechs Fertigungsstraßen und ein komplett automatisiertes und robotergesteuertes Warenlager für die auslieferungsbereiten Weine. Die Stromversorgung des Warenlagers erfolgt umweltfreundlich über Solarzellen.
Bevor der Wein an den Verbraucher ausgeliefert wird, sind jedoch weitere Verarbeitungsschritte nötig. Zunächst kommt der unverarbeitete Wein von den Weinbergen in Tanks bei Cavit an. Dort wird dieser zunächst umgelagert, um filtriert und stabilisiert zu werden. Danach folgen noch mehrere Analyseschritte, um die Qualität zu überprüfen. Erst nach Freigabe steht der Wein für den Transport und Verkauf bereit.

Zuverlässige Wegbegleiter durch den Prozess
Sensoren von Vega begleiten den Wein quasi Schritt für Schritt bei seiner Verarbeitung. Dabei sind die Sensoren seit 2004, also seit der Inbetriebnahme der Abfüllanlage, mit dabei. Das Setup wurde zunächst von einer externen Firma durchgeführt, die das automatisierte Kellersystem lieferte. Die Sensoren werden zur Automatisierung der Weinlagerungsprozesse in Tanks (statische Füllstandkontrolle) und für die Weinumschlagvorgänge (kontinuierliche Füllstandmessung in den Eingangs- oder Abfülltanks) eingesetzt. Im Laufe der Jahre kamen viele weitere Vega-Sensoren dazu. Heute sind unter anderem mehr als 60 Vegaflex-Sensoren in mehr als 50 Tanks installiert. Das geführte Radar-Messgerät wird zur Füllstand- und Trennschichtmessung in allen Flüssigkeiten eingesetzt und ist ein echter Allrounder. Dank seiner Vielseitigkeit ist das Gerät in fast jeder Branche zu finden, so auch bei Cavit.
Dabei erschweren vor allem wechselnde Umgebungsbedingungen, etwa in Bezug auf die Temperaturen, eine korrekte Messung. Es müssen aber z. B. auch die Rührwerke in den Tanks berücksichtigt werden, genauso wie Anforderungen an Hygiene und die Reinigbarkeit, wie sie in der Lebensmittelindustrie üblich sind. Dementsprechend kommen noch andere Sensoren von Vega zum Einsatz.

Umschlagprozesse automatisieren
Für die einfache statische Füllstandmessung ist der Vegaswing 51, ein universell einsetzbarer Flüssigkeitsgrenzschalter mit kleinsten Abmessungen, im Einsatz. Unabhängig von der Montageposition detektiert er sicher und millimetergenau den Grenzstand. Das Gerät kann zur Voll- oder Leermeldung, als zugelassene Überfüllsicherung oder Trockenlauf- bzw. Pumpenschutz in Behältern und Rohrleitungen eingesetzt werden. Der Vegaswing 51 ist eine wirtschaftliche Lösung mit höchster Zuverlässigkeit und Sicherheit.

Früher kamen an vielen Messstellen Schau­gläser und analoge Füllstandanzeiger an den Tanks zum Einsatz. Diese zeigten nicht nur den Füllstand sehr ungenau an, sondern es gab auch keine Möglichkeit, Transferprozesse zu automatisieren. Alle Umschlagprozesse geschahen daher manuell. Heute messen u. a. freistrahlende Radarsensoren des Typs Vegapuls 61 kontinuierlich den Füllstand in den Lagertanks, aber auch in den Autoklaven. Der Sensor ist vor allem wegen seiner einfachen und vielfältigen Montagemöglichkeiten interessant. Sein gekapseltes und damit hygienekonformes Antennensystem stellt einen wartungsfreien Betrieb sicher. Über den Radarsensor werden regelmäßig die Tankinhalte gemessen und so die Transfer- und Bewegungsprozesse gesteuert. Auf diese Weise hat Cavit jederzeit den Inhalt der Tanks im Blick.

Berührungslose Messung auf dem Vormarsch
Eine besondere Rolle aus messtechnischer Sicht spielen die Autoklaven. Diese sind naturgemäß verschlossen, so dass ein berührungslos messender Sensor viele Vorteile mit sich bringt. Eine ideale Anwendung für den Vegapuls 64. Es gibt keinen Medienkontakt, Rührwerke stellen kein Problem dar und der Sensor muss nicht gereinigt werden, da dieser nicht in den Autoklaven hineinragt. Daher wurde zunächst zu Testzwecken der Radarsensor Vegapuls 64 auf einem Autoklaven installiert. Die Autoklaven, die für die Lagerung von Sekt vorgesehen sind, haben eine Höhe von über 8 m inklusive Sockel und einen Durchmesser von mehr als 2,5 m. In den Autoklaven herrscht ein Druck zwischen 2,5 und 4bar. Die Sensoren sind auf einem Flansch mit DN 50 montiert. Das Testgerät sollte zunächst zeigen, ob es überhaupt möglich ist, auf eine berührungslose Messung in den zwölf vorhandenen Autoklaven umzusteigen. Die 80 GHz-Technologie versprach nicht nur genauer zu messen. Man erhoffte sich auch, dass die Wartungseinsätze minimiert werden.

Das berührungslos messende Radarfüllstandmessgerät Vegapuls 64 zeichnet sich durch eine extrem hohe Fokussierung und große Dynamik aus. Die Sendefrequenz von 80 GHz ermöglicht einen sehr schmalen Messstrahl – bei einer 80 mm Antenne ergibt sich ein Abstrahlwinkel von nur 3 Grad. Der Radarsensor erhält nur bestimmte, definitive Reflexionen von der Oberfläche des Mediums. Dies macht die Messung genauer und zuverlässiger als es bisher möglich war. Zudem kann der Sensor selbst in Behältern mit Einbauten wie die hier vorliegenden Rührwerke oder bei Anhaftungen an der Behälterwand sicher eingesetzt werden, weil der Strahl einfach an diesen Störungen vorbei geht. Auch bei Dichteschwankungen oder bei Schaum, wie in diesem Fall durch die Kohlensäure des Sekts, bietet er eine höhere Messsicherheit.

Ein weiterer Vorteil des Vegapuls 64 ist die Blue­tooth-Funktion, mit der sich der Sensor aus einer Entfernung von circa 25 m drahtlos steuern lässt. Mit dem Smartphone oder dem Tablet lässt sich der Sensor komfortabel bedienen. Alle Funktionen sind in die Vega Tools-App integriert. Dort hat der Anwender Zugriff auf alle Daten, wie Messwert-, Ereignisspeicher- und Sensorstatus-Anzeige, Echokurve und Bluetooth-Reichweiteninformation.

Fazit
Mittlerweile wurde der Test erfolgreich abgeschlossen. Der Vegapuls 64 überzeugte durch seine extreme Genauigkeit, insbesondere während des Befüllvorgangs, so dass das Gerät dauerhaft eingesetzt wird. Für den gleichen Prozess werden in drei weiteren Autoklaven nun ebenfalls Radarfüllstand-messgeräte des Typs Vegapuls 64 installiert.

Von diesem Einsatzfall abgesehen, schätzt das italienische Unternehmen die kooperative Zusammenarbeit mit Vega. Weitere Pluspunkte sind aus deren Warte der Bedienkomfort, die leichte Handhabbarkeit und die hohe Zuverlässigkeit sowie die Qualität der Messgeräte und die Stabilität der Messungen in der hygienisch anspruchsvollen Umgebung.

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