Vibrationen und Kleben – passt das überhaupt zusammen?
Vibratoren oder Klopfer lösen Produktstauungen und unterstützen das Entleeren von Schüttgutbehältern. Das Nachzurüsten solcher Geräte ist insbesondere in explosionsgefährdeten Bereichen mit dem Einsatz von Schweißtechnik nur im Anlagenstillstand möglich. Hingegen reduziert der Einsatz von Klebetechnik die Stillstandzeit der Anlage und hat Vorteile beim Anbringen an dünnwandigen Behältern.
Vibratoren und Klopfer werden zum Lockern, Trennen, Verdichten und Sieben von Pulvern, Granulaten oder Pellets auf U-Profile, Befestigungsböcke oder Metallplatten (Anschweißplatten) montiert. Behälter und Rohre werden auf diese Weise entleert und deren Wände abgereinigt, Produktstauungen aufgelöst und Schüttgutbrücken zerstört bzw. bestenfalls von vorneherein vermieden.
Zur Gewährleistung dieser Effekte müssen bereits bei der Anlagenplanung und der folgenden Konstruktion geeignete Befestigungselemente berücksichtigt werden. Problematisch wird es jedoch stets in nicht seltenen Fällen, in denen nachträglich ein Bedarf an Vibrationstechnik auftritt (neue Schüttgüter, geänderte Rezepturen o.ä.) und keine geeigneten Befestigungsmöglichkeiten an hochwertigen Anlagen (aus z.B. Edelstahl) vorgesehen wurden. Das Schweißen hingegen ist im Nachhinein keine optimale Lösung, denn einerseits kann sich dabei die Oberflächenqualität verschlechtern, insbesondere bei dünnwandigen Behältern, Trichtern oder Rohren, weiterhin besteht dabei auch die Gefahr von feinen Spannungsrissen.
Seit längerem sind die Vorteile von Klebeverbindungen in der Konstruktionsplanung im Maschinenbau bekannt und werden vielseitig z.B. auch in der Pkw-Produktion genutzt: bis zu 15 l Klebstoff werden in Autos verarbeitet!
Ein Grund mehr für die Ingenieure von Netter Vibration tätig zu werden. Sie haben nach langer Forschungsarbeit in aufwendigen Teststudien eine Technik entwickelt, die mittlerweile seit vielen Jahren auf dem Markt und seither in der Befestigung von Vibratoren und Klopfern nicht mehr wegzudenken ist: Mit der Klebekonsole des Herstellers, kurz NKK, ist nachträgliches Schweißen überflüssig, denn egal, ob am Silo, Rohr oder Trichter – mittels der NKK werden Klopfer und Vibratoren einfach, dauerhaft und schonend an der Zielkonstruktion befestigt.
Erfahrungen mit dem Klebeverfahren
Die Vorteile des Klebeverfahrens liegen auf der Hand und die praktischen Erfahrungen der letzten Jahre überzeugen bereits Anwender in diversen Branchen. Die Klebekonsolen ermöglichen einen effizienten Energieübertrag zwischen dem Vibrator bzw. Klopfer und dem betroffenen Behälter, Silo oder Trichter.
Die Montage der NKK verläuft einfach und vergleichsweise rasch, denn die Konsole kann unkompliziert und ohne Fachpersonal mit elastischem Klebstoff befestigt werden und fungiert dann als Trägermedium von ausgewählten Klopfern bzw. Vibratoren.
Trotzdem ist diese Befestigungsart sicher, erprobt und die Montage ist sogar bei laufendem Betrieb möglich, ohne dass Produktionsabläufe länger unterbrochen werden müssen, was die Stillstandzeiten minimiert, die beim Schweißen oder Verschrauben normalerweise anfallen. Der betreffende Behälter muss vor der Anbringung der Konsole nicht entleert werden, zudem entfällt eine mögliche Beeinträchtigung des im Behälter befindlichen Materials durch die Wärmeentwicklung beim Schweißen.
Das Design der Klebekonsole gewährleistet eine gleichmäßige und effiziente Energieübertragung. Es treten keine Gefügeänderung auf und somit wird das Material der beklebten Konstruktion nicht beeinträchtigt.
Die elastische Klebeschicht garantiert eine dauerhafte Verbindung ohne Risse oder Brüche, die sich damit speziell für dünnwandige Konstruktionen, Werkstoffe mit geringer Schweißeignung und gesonderte Kunststoffe eignet. Netter Vibration bietet neben serienmäßigen Konsolen auch passgenaue Typen an, die individuell konstruiert und angefertigt werden.
Die Anwendungsgebiete
Aufgrund der zuvor beschriebenen Fakten und technischen Details eignen sich Klebeprozesse mit der NKK insbesondere für spezielle Anlagen sowie Umgebungen mit Gefahrenpotenzialen. Um der Gefahr von Rissen oder Brüchen im Material, die beim Anschrauben oder Anschweißen von Vibratoren besteht, vorzubeugen, sollte das Kleben auf jeden Fall bei dünnwandigen oder vorgeschädigten Behältern, Silos und Trichtern bevorzugt angewendet werden. Eine unabdingbare Alternative bietet das Kleben im Fall von schwer bzw. nicht schweißbaren Behältern. In explosionsgefährdeten Zonen (ATEX-Bereiche) ist das Schrauben und Schweißen selbstredend verboten, sodass man bei nicht mobilen Anlagen sogar auf das Kleben angewiesen ist.
Autor:
Anton Wegmann, Technische Beratung und Entwicklung, Netter Vibration