Mit Nanotröpfchen zur effizienten Wirkstoffforschung

Die Entwicklung neuer Medikamente ist bislang ein langwieriger und kostspieliger Prozess – vor allem für kleinere Forschungseinrichtungen. Forschende des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) haben nun eine Plattform entwickelt, die diesen Prozess radikal vereinfacht: Mit winzigen Nanotröpfchen und einem integrierten Chip-Workflow wird die Wirkstoffforschung schneller, günstiger und zugänglicher.

Neue Nanotröpfchen-Plattform ermöglicht schnelleres und günstigeres Synthetisieren, Charakterisieren und Testen von Wirkstoffen für Therapeutika in einem einzigen miniaturisierten Workflow

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Mit 200 Nanolitern pro Tropfen können Forschende bis zu 1 000 Experimente auf einem einzelnen Chip durchführen. Größe und Anzahl lassen sich dabei individualisieren.
© Liana Bauer, KIT

Die frühe Phase der Wirkstoffentwicklung gilt als besonders ressourcenintensiv. Synthese, Testung und Analyse erfolgen meist getrennt und erfordern große Mengen an Material, Zeit und Geld. Die neue Plattform des KIT unter Leitung von Professor Pavel Levkin vereint diese Schritte erstmals auf einem einzigen Chip – mit Tröpfchen im Nanoliterbereich, die nur etwa so groß sind wie ein Sandkorn.

Dank des „Direct-to-Biology“-Ansatzes können synthetisierte Moleküle direkt biologisch getestet werden. In einem Experiment wurden 325 potenzielle MEK-Inhibitoren hergestellt – 46 davon zeigten eine vergleichbare Wirksamkeit wie der etablierte Wirkstoff Mirdametinib. Die Plattform ermöglicht zellbasierte Tests im Miniaturformat und nutzt moderne Bildgebungstechniken wie MALDI-MSI zur chemischen Analyse.

Ein Durchbruch für die Krebsforschung – und ein Hoffnungsschimmer für akademische Labore und kleine Biotech-Unternehmen, denen bislang der Zugang zu Hochdurchsatz-Screenings verwehrt blieb.

Den Originalbeitrag lesen Sie hier: DOI: 10.1002/anie.202507586

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