Jahresbilanz 2016 der Oetker-Gruppe: Schifffahrt und Währungskurse sorgten für einen leichten Umsatzrückgang
„Trotz eines leichten Umsatzrückgangs hat die Oetker-Gruppe das Geschäftsjahr 2016 in Summe, trotz teilweise schwieriger Rahmenbedingungen, zufriedenstellend abgeschlossen“, teilte Dr.
„Trotz eines leichten Umsatzrückgangs hat die Oetker-Gruppe das Geschäftsjahr 2016 in Summe, trotz teilweise schwieriger Rahmenbedingungen, zufriedenstellend abgeschlossen“, teilte Dr. Albert Christmann, persönlich haftender Gesellschafter der Dr. August Oetker KG, am 20. Juni 2017 auf der Bilanz-Pressekonferenz in Bielefeld mit. Sie erzielte Umsatzerlöse in Höhe von 11.704 Mio. € und lag damit um 2,1% unter dem Vorjahreswert (11.949 Mio. €). Der Rückgang der Umsätze war mit 367 Mio. € beziehungsweise 3,0% operativ bedingt und ausschließlich den schwierigen globalen Marktbedingungen in der Schifffahrt geschuldet. Niedrige Frachtraten als Folge von weiterhin anhaltenden Überkapazitäten führten in der Hamburg Süd-Gruppe zu Umsatzverlusten, die nicht durch Umsatzsteigerungen in den anderen Geschäftsbereichen ausgeglichen werden konnten.
Währungskurse
Daneben hatte die Entwicklung der Währungskurse einen negativen Einfluss von 84 Mio. €, allen voran wegen der Abwertung des Britischen Pfunds, des Mexikanischen Pesos und der Türkischen Lira gegenüber dem €. Die zuvor genannten Entwicklungen konnten teilweise durch konsolidierungskreisbedingte sowie rechnungslegungsbezogene Effekte kompensiert werden. Aus Veränderungen im Konsolidierungskreis resultierte insgesamt ein Umsatzanstieg von 138 Mio. €. Die positive Umsatzveränderung aus der geänderten Umsatzerlösdefinition im Bilanzrichtlinie-Umsetzungsgesetz betrug auf vergleichbarer Basis 67 Mio. €.
Geschäftsregionen
In Deutschland wurden 33,3% oder 3.894 Mio. € des Gesamtumsatzes erwirtschaftet (Vorjahr: 31,2% oder 3.733 Mio. €). Der Auslandsanteil am Gesamtumsatz der Oetker-Gruppe sank auf 66,7% oder 7.810 Mio. € (Vorjahr: 68,8% oder 8.216 Mio. €). Vom Auslandsanteil entfielen auf die restliche EU 22,8% oder 2.663 Mio. € (Vorjahr: 23,1% oder 2.764 Mio. €) und auf das restliche Europa 5,0% oder 580 Mio. € (Vorjahr: 4,8% oder 577 Mio. €). Der Umsatzanteil der restlichen Welt betrug 39,0% oder 4.567 Mio. € (Vorjahr: 40,8% oder 4.875 Mio. €).
Umsatzanteile der Geschäftsbereiche
Bezogen auf den Umsatzanteil der jeweiligen Geschäftsbereiche am Gesamtumsatz haben sich die Relationen gegenüber dem Vorjahr lediglich leicht verschoben: Die Schifffahrt hatte mit 48,1% weiterhin den größten Anteil am Gesamtumsatz (Vorjahr: 50,7%). Die drei konsumgüterorientierten Geschäftsbereiche machten insgesamt einen Anteil von 46,8% am Gesamtumsatz aus (Vorjahr: 44,9%). Der Nahrungsmittelbereich steuerte 26,2% der Umsatzerlöse bei (Vorjahr: 25,0%), Bier und alkoholfreie Getränke 16,2% (Vorjahr: 15,7%), Sekt, Wein und Spirituosen 4,3% (Vorjahr: 4,2%). Der Bereich Weitere Interessen trug mit 5,2% zum Gesamtumsatz bei (Vorjahr: 4,4%).
Investitionen
Die Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände lagen im Jahr 2016 ohne die Erstkonsolidierungen bei 405 Mio. € und damit um 45,3% deutlich unter dem Vergleichswert des Vorjahres (Vorjahr: 740 Mio. €). Mit 45,1% entfiel der Großteil der Investitionen auf den Geschäftsbereich Nahrungsmittel. Hier sind die Ausgaben gegenüber dem Vorjahr erneut gestiegen und beliefen sich im Jahr 2016 auf 182 Mio. €, während die Ausgaben in der Schifffahrt lediglich 77 Mio. € (Vorjahr: 437 Mio. €) betrugen. Aufgrund des schwachen Ladungswachstums wurden keine zusätzlichen Schiffe bestellt, auch die Investitionen in Container wurden stark reduziert. Die Abschreibungen betrugen insgesamt 694 Mio. € und überschreiten den Vorjahreswert um 10 Mio. €.
Mitarbeiter
Die Zahl der Mitarbeiter erhöhte sich insgesamt um 4,2% auf 32.078 (Vorjahr: 30.787). Im Geschäftsbereich Nahrungsmittel stieg der Personalbestand um 6,1% auf 15.368 Mitarbeiter (Vorjahr: 14.487). Ursache hierfür war insbesondere die ganzjährige Berücksichtigung der Mitarbeiter von Coppenrath & Wiese, während sich die Entkonsolidierung der Frische Paradies-Gruppe gegenläufig auswirkte. Der Geschäftsbereich Bier und alkoholfreie Getränke verzeichnete einen leichten Personalzuwachs. In der Radeberger Gruppe waren im vergangenen Jahr 5.986 Mitarbeiter angestellt (Vorjahr: 5.894), das entspricht einem Plus von 1,5%. Im Bereich Sekt, Wein und Spirituosen sind die Mitarbeiterzahlen leicht gesunken: Bei der Henkell & Co. Sektkellerei waren es mit 1.922 Mitarbeitern 2,5% weniger als im Jahr zuvor (1.972). Der Personalbestand bei der Hamburg Süd stieg um 5,7% auf 6.300 Mitarbeiter (Vorjahr: 5.960). Im Bereich Weitere Interessen erhöhte sich die Zahl der Mitarbeiter marginal von 2.482 auf 2.503 Beschäftigte. Das entspricht einem Anstieg von 0,8%.
Erneut Wachstum im Geschäftsbereich Nahrungsmittel
Der Geschäftsbereich Nahrungsmittel setzt sich aus den Unternehmen Dr. Oetker, der Martin Braun-Gruppe und der Conditorei Coppenrath & Wiese zusammen. Im Geschäftsjahr 2016 erwirtschaftete er insgesamt Umsatzerlöse in Höhe von 3.071 Mio. € und konnte somit um 2,7% wachsen. Bereinigt um Konsolidierungskreis- und Wechselkurseinflüsse betrug das Umsatzwachstum 2,8%. Die Investitionen lagen bei 182 Mio. € (Vorjahr: 153 Mio. €). Die Anzahl der Mitarbeiter stieg im Berichtszeitraum – zum Teil akquisitionsbedingt – um 6,1% auf 15.368 Beschäftigte.