Nutzung der Abwärme bei der Wasserstoffproduktion
Zittauer Anlage koppelt Elektrolyse und Wärmepumpe zur Wärmeauskopplung.

Die Versuchsanlage LA-SeVe in Zittau koppelt erstmals einen PEM-Elektrolyseur mit einer Wärmepumpe. Ziel ist die effiziente Nutzung der bei der Wasserstoffproduktion entstehenden Abwärme. Das Projekt IntegrH2ate untersucht, wie Wärme und Sauerstoff als Nebenprodukte wirtschaftlich verwertet werden können. Die Anlage ist Teil des Wasserstoff-Leitprojekts H2Giga.
Versuchsanlage zur Sektorenkopplung eingeweiht
In Zittau wurde die Versuchsanlage LA-SeVe offiziell eingeweiht. Sie verbindet einen PEM-Elektrolyseur mit einer Wärmepumpe und dient der Untersuchung von Betriebsweisen zur Nutzung von Abwärme und Sauerstoff. Die Anlage entstand im Rahmen des Projekts IntegrH2ate, das Teil des Wasserstoff-Leitprojekts H2Giga ist und vom Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt gefördert wird.
„Wasserstoff wird der entscheidende Baustein sein, um auch die schwer zu dekarbonisierenden Industrien zukunftsfest aufzustellen“, erklärt Prof. Mario Ragwitz vom Fraunhofer IEG. Die Anlage soll zeigen, wie regionale Kompetenzen zur Energiewende beitragen können.
Die Abwärme aus der Elektrolyse wird über die Wärmepumpe aufbereitet und ins Fernwärmenetz eingespeist. Auch der erzeugte Sauerstoff kann bei entsprechender Reinheit genutzt werden. Die Anlage dient der Optimierung von Betriebsparametern bei unterschiedlichen Zielsetzungen – etwa der Nutzung von Überschussstrom oder der Einsparung fossiler Energieträger.
Forschung für industrielle Anwendung

„Die Forschung von heute wird zu Technologie und Wertschöpfung von morgen“, betont Dorothee Bär, Bundesministerin für Forschung, Technologie und Raumfahrt. Die Anlage sei ein Beitrag zum Strukturwandel in der Lausitz.
Laut Thomas Emmert von Linde GmbH soll die effektive Nutzung der Wärme die Wirtschaftlichkeit der Elektrolyse verbessern. Projektleiter Clemens Schneider ergänzt: „Wir erproben im Technikums-Maßstab, wie sich die Nebenprodukte Wärme und Sauerstoff aus der Elektrolyse bei dynamischer Betriebsweise optimal aufbereiten lassen.“
Die Anlage bietet eine Plattform für weitere Tests, etwa zur Methanisierung von CO₂ oder zur Nutzung von Wasserstoff in Brennern. Die PEM-Technologie eignet sich durch ihre Teillastfähigkeit besonders für Strom aus erneuerbaren Quellen.