Pulverhandling richtig planen
Schutz vor Staubexpositionen bei Pulverhandling erfordert sorgfältige Planung. Selbst geringe Staubmengen können die Gesundheit gefährden. Arbeitgeber müssen laut Arbeitsschutzgesetz Gefährdungen erkennen, Schutzkonzepte entwickeln und konkrete Schutzmaßnahmen bereitstellen. Technisches Fachwissen sowie Kenntnis effektiver Schutzmaßnahmen sind dabei entscheidend.
Beim Pulverhandling, wie Umfüllen, Verwiegen oder Probenahme, entstehen typischerweise Staubpartikel, die sich unkontrolliert verbreiten und Gesundheitsrisiken verursachen können. Diese Partikel können über Atemwege oder Hautkontakt in den Körper gelangen und schwere Krankheiten verursachen. Zudem besteht die Gefahr zur Bildung einer brand- und explosionsfähigen Atmosphäre.
Gefährdungsbeurteilung
Wenn Beschäftigte mit Stäuben arbeiten, brauchen sie einen ausreichenden Schutz. Deshalb sind Arbeitgebende dazu verpflichtet, Gesundheits- und Sicherheitsrisiken zu minimieren. Die Beurteilung der Exposition und der Wirksamkeit der Schutzmaßnahmen erfolgt anhand verschiedener Beurteilungsmaßstäbe. Rechtlich verbindliche Beurteilungsmaßstäbe sind neben dem Arbeitsplatzgrenzwert (AGW) die entsprechend Exposition-Risiko-Beziehungen (ERB) abgeleiteten Akzeptanz- und Toleranzkonzentrationen gemäß TRGS 910, Beurteilungsmaßstäbe aus stoffspezifischen TRGS sowie die verbindlichen Arbeitsplatzgrenzwerte (BOELV) der EU.
Absaugung des Arbeitsplatzes
Gemäß TRGS 500 werden in Kapitel 9.1.3 technische Schutzmaßnahmen gefordert. Eine Option ist die Absaugung des Arbeitsplatzes in unmittelbarer Nähe der Emissionsquelle. Die Erfassungsanlage fungiert als technische Barriere zum Schutz des Bedieners vor schädlichen Emissionen, ein sogenanntes technisches Containment. Die Eignung dieser Anlage wird entsprechend der einzuhaltenden OEL-Werte bestimmt, wobei sechs Intervallabstufungen von OEL-Grenzwerten, genannt Occupational Exposure Band (OEB) Klassen, existieren. Die Klassifizierung ist mit unterschiedlichen Anforderungen an die technische Anlage verbunden. Arbeitsplätze, die mit Pulverhandling verbunden sind, weisen häufig die OEB-Klasse 3 (Hazardous) auf, was einem OEL von 10-100 (μgm3) entspricht. Die Verwendung einer Laminar Air Flow (LAF) Kabine stellt hier eine effektive Schutzmaßnahme dar.
Die Laminar Air Flow Kabine
Denios bietet LAF Kabinen an, die mindestens die OEB-Klasse 3 sicherstellen und durch technische Anpassungen sogar höhere Klassen erreichen können. Die Kabinen sind mit mehreren Filterschichten ausgestattet und gewährleisten eine effiziente Luftreinigung gemäß Reinraumklasse ISO 5. Durch die gezielte Luftführung und den Unterdruck im Arbeitsbereich werden Beschäftigte wirksam vor Staubexposition geschützt, wobei auch Raum- und Produktschutz gewährleistet sind. Die regelmäßige Wartung durch Denios sichert den Schutz über die gesamte Produktlebensdauer.
Autor
Sascha Mohe, Head of Business Development Engineered Solutions & Containment Specialist, Denios, Bad Oeynhausen