Starker Export sorgt für Umsatzplus in der Ernährungsindustrie

Die deutsche Ernährungsindustrie erwirtschaftete im Mai 2021 einen Umsatz von 14,7 Mrd. €. Damit verzeichnete die Branche ein Umsatzplus von 3,3% im Vorjahresvergleich. Die Entwicklung im In- und Ausland zeigte hierbei ein geteiltes Bild. Der Inlandsumsatz betrug insgesamt 9,4 Mrd. € und verfehlte das Vorjahresergebnis um - 1,1%. Bei steigenden Verkaufspreisen von + 1,2% sank der Absatz um insgesamt 2,3%. Das Auslandsgeschäft entwickelte sich hingegen positiv, mit einem Umsatzergebnis von 5,3 Mrd. € konnte das Vorjahresergebnis um 12,2% gesteigert werden. Der Auslandsabsatz legte um 9,4% zu, die Verkaufspreise stiegen um 2,6%. Dem Umsatzergebnis entsprechend entwickelte sich auch die Lebensmittelproduktion positiv, der kalender- und saisonbereinigte Produktionsindex stieg im Mai um 7,8% gegenüber dem Vorjahr.
Die Agrarrohstoffkosten sind einer der größten Kostenfaktoren für die Lebensmittelproduktion. Besonders steigende Rohstoffkosten sind eine zusätzliche Belastung für die Unternehmen und wirken sich mittelfristig auf die Verbraucherpreise aus. Die Preisentwicklung an den globalen Agrarrohstoffmärkten folgt den Angebots- und Nachfrageschwankungen. Im Juni 2021 fiel der HWWI-Rohstoffpreisindex für Nahrungs- und Genussmittel um 2,6% im Vormonatsvergleich, mit + 37,8% über dem Vorjahreswert liegt der Index aber weiterhin auf einem hohen Niveau.
Der monatlich erscheinende Ifo-Geschäftsklimaindex ist ein Indikator für die Stimmung und Erwartungen der Ernährungsindustrie. Im Juli 2021 musste das Geschäftsklimas einen leichten Dämpfer hinnehmen. Der Saldo des Geschäftsklimas fiel um 9,8 Punkte im Vormonatsvergleich und lag damit bei insgesamt 14,4 Punkten. Die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage stagnierte auf dem Niveau des Vormonats und lag bei insgesamt + 22,2 Punkte. Die Geschäftserwartung der nächsten Monate zeigt jedoch einen getrübten Blick in die Zukunft: Der Indikator fiel um 19,5 Punkte auf einen Saldo von insgesamt + 6,8 Punkte.
Für die Stimmungslage bei den Verbrauchern ist das GfK Konsumklima ein wichtiger Indikator. Die Julierhebung der GfK zeigt ein durchwachsenes Bild der Verbraucherstimmung. Sowohl die Konjunkturerwartung als auch die Einkommenserwartung verzeichneten Einbußen, die Anschaffungsneigung konnte sich hingegen verbessern. Der Konsumklimaindex lag im Juni 2021 bei - 0,3 Punkten und verbesserte sich damit um 6,6 Punkte im Vormonatsvergleich. Mit Blick auf die durchwachsene Entwicklung der Indikatoren rechnet die Gfk mit einer Stagnation der Verbraucherstimmung und prognostiziert für August einen Indexwert des Konsumklimas von weiterhin - 0,3 Punkten. Die Verbraucherpreisentwicklung fiel im Juni 2021 moderat aus. Die Lebensmittelpreise sanken im Vormonatsvergleich um 0,2%, die allgemeinen Verbraucherpreise stiegen um 0,4%. Im Vorjahresvergleich stiegen die Lebensmittelpreise um 1,3%, die allgemeinen Verbraucherpreise stiegen mit +2,3% etwas stärker.

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