Stefanie Dehnen wird neue Präsidentin der GDCh
Professorin Dr. Stefanie Dehnen vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) wird zum 1. Januar 2024 Präsidentin der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh). In ihrer zweijährigen Amtszeit möchte sie die GDCh weiter öffnen und auf ihrem Weg zu einer modernen, vielfältigen und international ausgerichteten Fachgesellschaft voranbringen.
Stefanie Dehnen wurde in der konstituierenden Sitzung des neuen GDCh-Vorstands am 4. September 2023 einstimmig zur künftigen Präsidentin gewählt. Sie folgt auf Professor Dr. Karsten Danielmeier, Covestro, der das Amt turnusgemäß für zwei Jahre innehatte und nun Stellvertretender Präsident wird. Komplettiert wird das Präsidium durch Juniorprofessorin Dr. Sabine Becker, Rheinland-Pfälzische Technische Universität Kaiserslautern-Landau, die ebenfalls Stellvertretende Präsidentin wird. Neuer Schatzmeister wird Dr. Franz von Nussbaum, Nuvisan ICB.
Für ihre Amtszeit hat die künftige Präsidentin bereits konkrete Vorstellungen. „Für mich hat die GDCh die Rolle einer ‚Gesellschaft für die Gesellschaft‘“, erläutert Dehnen. „Das schließt einerseits den Auftrag ein, die Kommunikation zwischen allen mit Chemie verbundenen Personengruppen sowie die Interaktion mit nicht-chemischen Fachgesellschaften zu stärken und auch die breite Öffentlichkeit mit wichtigen Informationen rund um chemische Fragestellungen zu versorgen. Andererseits ist damit auch verbunden, dass die GDCh sich weiter öffnet und noch internationaler, moderner, jünger und diverser wird. Wir sind auf dem Weg in eine neue Zeit – ‚Rethinking Chemistry‘ bedeutet daher auch ‚Rethinking GDCh‘.“
Stefanie Dehnen schloss 1996 ihr Chemiestudium an der damaligen Universität Karlsruhe, einer der Vorgängereinrichtungen des KIT, mit der Promotion ab. Nach einem Postdoktorat in der Theoretischen Chemie habilitierte sie sich 2004 für das Fach Anorganische Chemie. Von 2006 bis 2022 war sie W3-Professorin für Anorganische Chemie an der Philipps-Universität Marburg und Direktorin im Wissenschaftlichen Zentrum für Materialwissenschaften (von 2012 bis 2014 als geschäftsführende Direktorin). Seit 2022 ist sie Professorin für Informationsbasiertes Materialdesign und Nanowissenschaften und geschäftsführende Direktorin des Instituts für Nanotechnologie des KIT. Dehnen ist gewähltes Mitglied des Fachkollegiums für Molekülchemie der DFG und Editor-in-Chief der Zeitschrift Inorganic Chemistry (ACS). Sie gehört etlichen Editorial Boards an und ist Mitglied mehrerer nationaler und internationaler Akademien wie der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina und der European Academy of Sciences. Stefanie Dehnen wurde mit zahlreichen renommierten Preisen ausgezeichnet, darunter unter anderem der Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis der DFG und der Alfred-Stock-Gedächtnispreis (heute Marianne-Baudler-Preis) der GDCh. Im Jahr 2022 erhielt sie einen ERC Advanced Grant des European Research Council. Sie ist seit 2020 im Vorstand der GDCh (2020-2021 als Vizepräsidentin) aktiv und war von 2014 bis 2022 Mitglied im Vorstand der Wöhlervereinigung für Anorganische Chemie der GDCh (2018-2022 als Vorsitzende).
Die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) ist mit rund 30 000 Mitgliedern eine der größten chemiewissenschaftlichen Gesellschaften weltweit. Sie fördert die wissenschaftliche Arbeit, Forschung und Lehre sowie den Austausch und die Verbreitung neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse. Die GDCh unterstützt die Schaffung von Netzwerken, die transdisziplinäre und internationale Zusammenarbeit und die kontinuierliche Ausbildung und Fortbildung in Schule, Hochschule und im beruflichen Umfeld. Die GDCh hat 27 Fachgruppen sowie 60 Ortsverbände.