Die König Ludwig Brauerei investierte in eine Krones-Abfüllanlage mit Antriebseinheiten des mechatronischen Systems Movigear

Eine Abfüllanlage, die nicht ständig am Limit läuft – das war das Ziel beim jüngsten Modernisierungsprojekt der König Ludwig Brauerei im bayerischen Fürstenfeldbruck.

Eine Abfüllanlage, die nicht ständig am Limit läuft – das war das Ziel beim jüngsten Modernisierungsprojekt der König Ludwig Brauerei im bayerischen Fürstenfeldbruck. Der Marktführer im Dunkelbier-Segment investierte rund 10 Mio. € in eine komplett neue Abfüllstrecke. Trotz längerer Transportwege sank der Energieverbrauch der Transporteure um die Hälfte – dank energieeffizienter Antriebe von SEW-Eurodrive. 

Wir hatten 2015 mit der Planung der neuen Anlage begonnen. Wir wollten explizit einen deutschen Maschinenbauer – und wir haben zusätzlich vorgegeben, dass wir SEW-Antriebe möchten“, erläutert Helmut Guggeis. Der Tech­nische Direktor von insgesamt vier Produktionsstandorten der Brauerei ist von der Zuverlässigkeit der Antriebslösungen aus Bruchsal ebenso überzeugt wie von der Servicequalität bei SEW-Eurodrive. Praktisch im gesamten Unternehmen seien Motoren des Bruchsaler Anbieters verbaut, berichtet Guggeis. Als sich die König Ludwig Brauerei für eine Anlage von Krones entschied, stand somit bereits fest, dass sie komplett mit Antrieben des bewährten Herstellers ausgestattet sein würde.

Verschleißarmer Vortrieb 

Die Brauerei dimensionierte ihre neue Abfüllstrecke recht ungewöhnlich: Durchschnittlich 45.000 Flaschen werden pro Stunde im Einschichtbetrieb befüllt. Durch überdimensionierte Kernelemente und lange Bandstrecken können die Transportbänder nun meist mit gleichmäßiger Geschwindigkeit sehr verschleißarm gefahren werden. „Wir haben eine Pufferstrecke von rund dreieinhalb Minuten“, berichtet Andreas Weiss, der Leiter Abfüllung und Instandhaltung am Standort Fürstenfeldbruck. Bei einer Störung können die Transportbänder also sehr lange weiterlaufen, bevor ein kompletter Rückstau droht.

Wasserverbrauch sank um 30 % 

Gleichzeitig sei der Wasserverbrauch der Anlage um rund 30 % gesunken – und man habe erstaunt festgestellt, dass auch der Stromverbrauch leicht zurückgegangen sei, trotz der größeren Zahl von Motoren. „Es ist mit Sicherheit den energieeffizienten Antrieben geschuldet, dass man heute praktisch die doppelte Bandanzahl mit der gleichen Energiemenge darstellen kann“, lobt der technische Direktor Helmut Guggeis. 

Möglich wird das durch gut 60 Antriebseinheiten „MGF..-DSM“ aus der Produktfamilie des mechatronischen Antriebssystems Movigear von SEW-Eudrodrive. Rund 50 % Energieeinsparung gegenüber herkömmlichen Getriebemotoren sind mit Movigear erreichbar und diese Größenordnung wird in den Verbrauchsmessungen der bayerischen Brauerei auch bestätigt. Eine weitere Erfahrung des traditionsreichen Betriebs: Die Antriebe aus Bruchsal laufen jahrzehntelang zuverlässig. Fällt trotzdem ein Motor aus, vertraut die Brauerei auf die Serviceleistungen von SEW-Eurodrive.

Service mit vollem Einsatz 

Vollkommen zu Recht, findet Andreas Weiss, der Leiter Abfüllung. Als ein älterer Motor in der Sortierung ausgefallen war, habe SEW-Eurodrive extrem schnell für Abhilfe gesorgt. „Das ist für uns schon wichtig: Wir haben keine Ausweichmaschine, deshalb muss die Produktion schnell wieder laufen“, betont der Bereichsleiter. In ganz Europa wird das Bier aus der privat geführten Brauerei getrunken – die durstigen Kunden erwarten rund 400.000 hl pro Jahr. Der Service von SEW-Eurodrive leiste hinter den Kulissen mit vollem Einsatz seinen Beitrag zum kontinuierlichen Absatz, lobt Andreas Weiss das Drive Technology Center Kirchheim: „Innerhalb von vier Stunden haben sie uns den neuen Motor gebracht.“

 

Königliches Bier 

Als Prinz Luitpold von Bayern die kleine Brauerei Kaltenberg übernimmt, ist er ganze 25 Jahre alt. Der Urenkel des letzten bayerischen Königs setzt Mitte der 1970er Jahre ganz auf eine alte Spezialität: Ein dunkles Bier lässt der Erbe aus dem Hause Wittelsbach brauen, damals auf dem Markt eine Randerscheinung. Doch der Plan geht auf: Das „König Ludwig Dunkel“ entwickelt sich von einem Exoten aus den Braukellern des über 700 Jahre alten Schlosses Kaltenberg zum Marktführer in diesem Segment. Die König Ludwig Brauerei produziert heute an vier Standorten südwestlich von München ein breit gefächertes Sortiment an Bierspezialitäten: Das Dunkelbier wird nach wie vor auf Schloss Kaltenberg gebraut, andere Sorten am Abfüllstandort Fürstenfeldbruck sowie an den Braustätten Holzkirchen und Thannhausen. Zum Portfolio gehören auch diverse Weißbiersorten sowie ein helles Bier. Anfang der 2000er Jahre schließt sich die König Ludwig Brauerei mit der ebenfalls privat geführten Warsteiner-Gruppe zusammen und festigt so ihre Position auf dem umkämpften europäischen Biermarkt.

 

Schloss Kaltenberg

Schloss Kaltenberg im Landkreis Landsberg am Lech ist nicht nur die Keimzelle des beliebten Dunkelbiers. Der Familiensitz des bayerischen Prinzen dient einmal im Jahr als Kulisse des größten Mittelalterfestes der Welt: Das „Kaltenberger Ritterturnier“ zieht seit 1980 jeden Sommer wachsende Besucherscharen an. Zentraler Bestandteil ist eine professionelle Stuntshow, die einen mittelalterlichen Ritterwettstreit aufleben lässt. Das Spektakel wurde 2017 von den Verbänden der deutschen Eventveranstalter als „Show des Jahres“ ausgezeichnet. Umrahmt wird das Ritterturnier von mittelalterlich-beschaulichem Markttreiben nebst rustikalen Spezialitäten und Gauklern. Im Mittelpunkt steht das Schloss nahe des Ammersees im Voralpenland, erbaut im Jahr 1292. In den Gewölben des noch immer bewohnten Adelssitzes kocht die Maische für das „König Ludwig Dunkel“, das mit gut 14 % Marktanteil Deutschlands meistverkauftes Dunkelbier darstellt. 

 

 

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