Der Gerüstbau als Schlüsselgewerk: Wie durchdachte Planung und innovative Technologien beim Bau des neuen BioDS-Labors von Daiichi Sankyo in Pfaffenhofen nicht nur die Projektdurchlaufzeiten verkürzen, sondern auch erhebliche Einsparpotenziale freisetzen. Ein Blick hinter die Kulissen eines hochkomplexen Bauvorhabens, das durch die Expertise von PERI und modernste 3D-Planungstechniken realisiert wurde.
Autor: Andreas Tausend, Marketing, Redaktion und Fotografie, Peri Deutschland

Der Gerüstbau gilt längst nicht mehr als notwendiges Übel, sondern als unverzichtbares Handwerk. Mehr noch: Wer ihn als Schlüsselgewerk mit Schnittstellen zu fast allen Bau- und Ausbauarbeiten versteht und die unterschiedlichen Anforderungen der Nutzer mit einer durchdachten Komplettlösung abdeckt, kann erhebliche Einsparpotenziale heben.
Das japanische Pharmaunternehmen Daiichi Sankyo wandelt seinen Standort im bayerischen Pfaffenhofen an der Ilm mit rund 900 Beschäftigten in ein internationales Innovations- und Produktionszentrum um. Ein sichtbares Zeichen dieses Wachstums ist das neue Labor- und Produktionsgebäude BioDS, das neuartige Krebsmedikamente – sogenannte Antikörper-Wirkstoff-Konjugate (ADCs) – herstellen wird. Der Rohbau wurde Mitte 2025 fertiggestellt, nur wenige Monate nach Baubeginn.
Gerüstplanung als Schlüssel zum Erfolg

Bei solchen Projekten hat der Fertigstellungstermin oberste Priorität. Vom Rohbau über die Anlagentechnik bis zu Maler- und Elektroarbeiten müssen alle Gewerke präzise aufeinander abgestimmt werden. Dabei erweist sich der Gerüstbau oft als zentrale Schnittstelle. Der logische Ansatz: Werden im Pre-Engineering bereits alle Anforderungen der späteren Gerüstnutzer berücksichtigt, lassen sich trotz höherer Planungskosten der Gesamtaufwand senken, die Projektdauer verkürzen und Einsparpotenziale realisieren.
Transparenz von Anfang an
Wolfgang Bayer, Head of Site Construction bei Daiichi Sankyo Europe, beschäftigt sich seit über zehn Jahren mit Gerüstbau und -koordination. Er weiß: „Gerüstbau ist komplex und erfordert Erfahrung, weil er das Wissen über die Arbeitsweise anderer Gewerke bündelt. “ Mit PERI habe er einen Partner gefunden, der ihn von der Planung bis zur Umsetzung unterstützt. Bereits auf der bauma 2019 überzeugte ihn die Kompetenz der PERI-Ingenieure, die bei BIM und 3D-Planung führend waren. Beim ersten gemeinsamen Projekt 2022 zeigte sich zudem: Der Gerüstbaukasten PERI UP ist nicht nur flexibel und sicher, sondern durch kompatible Bauteile aus dem weltweiten Schalungs-Portfolio nahezu grenzenlos einsetzbar.
Maßgeschneiderte Lösungen im Gerüstbau für Pharma-Anlagen

Beim BioDS-Projekt kamen ein Peri Up Fassadengerüst und Arbeitsgerüste in zwei Versorgungsschächten zum Einsatz. Sie sicherten die Absturzgefahr während der Rohbauarbeiten und ermöglichten den Zugang zur Dachebene. Zusätzlich integrierte man hochtragfähige VST-Lasttürme aus dem Variokit Ingenieurbaukasten, um die an zwei Gebäudeseiten knapp vier Meter auskragenden Geschosse temporär abzufangen und die Lasten über vier Ebenen sicher abzuleiten.
Das metrische 25-Zentimeter-Systemraster der Peri Baukastensysteme sorgte für hohe Flexibilität und Kompatibilität. Es erleichterte die Anpassung an örtliche Gegebenheiten und die Abtragung hoher Lasten, etwa mit vierstieligen Schwerlaststützen. Ein weiterer Vorteil für das A&U Gerüstbauteam war die PERI Extended Experience App (XR). Sie stellte die 3D-Gerüstplanung in Echtzeit auf Tablet oder Smartphone bereit und ermöglichte die Betrachtung jeder Detaillösung aus beliebigen Perspektiven.