Dichtungslösungen für Abfüll- und Verpackungsanlagen müssen höchste Anforderungen an Hygiene und Lebensmittelsicherheit erfüllen. Maschinen und Anlagen für das Verpacken bzw. Abfüllen von Lebensmitteln und Getränken benötigen nicht nur sichere, sondern auch hygienisch einwandfreie Dichtungen. Speziell bei Frischware wie Käse, Schinken, Bier oder Joghurt müssen Werkstoffe und Formteile der eingesetzten Dichtungen höchsten Anforderungen an die Lebensmittelsicherheit standhalten.
Da Abfüllanlagen, Verarbeitungs- und Verpackungsmaschinen aus einer Vielzahl von Komponenten und Installationen bestehen, sind die entsprechenden Reinigungsprozesse sehr arbeitsintensiv. Das stellt die Anlagenbetreiber vor zwei zentrale Herausforderungen: Im Sinne der Lebensmittelsicherheit und Hygiene gilt es, die Nahrungsmittel und Getränke umfassend und nachhaltig vor Verunreinigungen und Mikroorganismen zu schützen. Gleichzeitig sollten diese Maßnahmen aber nicht mit allzu viel Aufwand verbunden sein, um die Produktionskosten niedrig zu halten.
Hygienic Design für eine schnellere und leichtere Reinigung
Mit dem so genannten Hygienic Design lassen sich beide Herausforderungen meistern. Anlagen, die nach diesem Konzept aufgebaut sind, können wesentlich leichter gereinigt werden als herkömmliche Anlagen. Gleichzeitig nehmen die Reinigungsprozesse weniger Zeit in Anspruch, was wiederum kürzere Stillstandzeiten der Maschine zur Folge hat. Dabei werden nach dem Hygienic Design konzipierte Anlagen allen vorgeschriebenen Standards in Sachen Hygiene und Lebensmittelsicherheit gerecht.
Das innovative Konzept kommt u. a. bei den von Sahlberg vertriebenen Dichtungen des Herstellers
Trelleborg Sealing Solutions zur Anwendung. Beim Dichtungsspezialisten erfolgt nicht nur die Werkstoffauswahl, sondern auch die Entwicklung und Gestaltung der Formteile nach den Vorgaben des Hygienic Design. Um z. B. das Verhalten von Formteilen unter Einbau- und Anwendungsbedingungen zu simulieren, kommt ein spezielles Verfahren, die Finite-Elemente-Analyse (FEA) zum Einsatz. Damit lässt sich die Funktion der Dichtung bereits vor der Prototypenfertigung verbessern. Egal ob eine Dichtung aus Elastomeren, Thermoplasten oder Verbundwerkstoffen besteht: Die Formteile werden immer individuell in die Anlagen integriert und auf Anforderungen wie Leistung, Geometrie oder Kosten abgestimmt.
Vor allem, wenn häufige Wechsel von Getränken oder flüssigen Nahrungsmitteln stattfinden, ist das Reinigen von Verpackungs- und Abfüllanlagen von zentraler Bedeutung. Entscheidend ist der Einsatz von Dichtungen, die keine porösen oder verkratzten Oberflächen aufweisen, an denen sich Mikroorganismen einlagern können. Denn eindringende Nahrungsmittel können die Keimzelle für Bakterien bilden, die sich selbst in wiederholten Reinigungsprozeduren nicht oder nur schwer entfernen lassen.
Hochwertiges Material in passgenauem Design
Der Perfluorelastomer-Werkstoff Isolast (J9538 und J9516) von Trelleborg ist speziell für die Lebensmittel- und Getränkeindustrie konzipiert. Da Isolast praktisch inert, also chemisch inaktiv gegenüber Medien wie Lösemitteln, Säuren, Basen oder Dampf ist, lassen sich damit Abfüllanlagen auch bei extremen Betriebstemperaturen sicher und hygienisch betreiben. Auch das Material EPDM (Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuke) ist speziell auf die Anforderungen von Abfüllanlagen in der Getränkeindustrie zugeschnitten. Beide Werkstoffe, Isolast und EPDM, eignen sich besonders gut für Abfüllanlagen, bei denen die Reinigungsverfahren CIP (Cleaning In Place) und SIP (Sterilization In Place) zum Einsatz kommen. Bei diesen Methoden werden die Maschinen u. a. mit Desinfektionsmitteln oder Heißdampf gereinigt und sterilisiert, um die Erzeugnisse vor Kontaminationen zu schützen.
Doch nicht nur das richtige Material, auch der Aufbau einer Dichtung muss passgenau und hochwertig sein, damit die Dichtung den Hygienic-Design-Richtlinien entspricht. Besonders gut geeignet für Abfüllanlagen in der Getränke- und Lebensmittelbranche sowie in der pharmazeutischen Industrie sind die Dichtungsdesigns Variseal Hiclean und Variseal Ultraclean. Dichtungen dieser Machart bestehen aus PTFE (Polytetrafluorethylen) und zeichnen sich durch eine besonders geringe Porosität, hohe Druckverträglichkeit und geringe Reibung aus. Zudem ist das Material sowohl gegen Lebensmittel als auch gegen aggressive Reinigungssubstanzen resistent. Bei der Variseal Hiclean-Variante ist die Edelstahlfeder, welche die Dichtung hält, mit Silikon ummantelt. Das erleichtert die Reinigung und Sterilisation und das Kontaminationsrisiko kann zusätzlich gesenkt werden.
Dichtungen von Sahlberg erfüllen die Normen der internationalen Lebensmittelindustrie (ISO, DIN, Food and Drug Administration) sowie der EHEDG (European Hygienic Engineering and Design Group). Das Sortiment wartet mit der gesamten Bandbreite an Dichtungssystemen und Werkstoffen des Herstellers Trelleborg Sealing Solutions auf – von Standardlösungen bis hin zu komplexen kundenspezifischen Formteilen. Damit eignen sich die Dichtungen für jeden Einsatz in der Lebensmittel- und Getränkebranche und erfüllen höchste Hygieneanforderungen.