Industrie 4.0: Google Glass, sich selbst verbessernde Produktionsprozesse und Digitalisierung
Was hat die Datenbrille Google Glass mit Wartungsarbeiten zu tun? Wie kann es gelingen, dass Produktionsprozesse sich selbst verbessern? Wie lassen sich große Datenmengen in der Produktion besser nutzen? Antworten auf solche Fragen rund um Industrie 4.0 erhalten Produktionsverantwortliche aller Branchen und Studierende ab sofort in der Prozesslernfabrik an der TU Darmstadt. In einem realen Produktionsumfeld wird den Teilnehmern praxisnah vermittelt, welche Veränderungen und Chancen die Digitalisierungswelle bringt.
Was hat die Datenbrille Google Glass mit Wartungsarbeiten zu tun? Wie kann es gelingen, dass Produktionsprozesse sich selbst verbessern? Wie lassen sich große Datenmengen in der Produktion besser nutzen? Antworten auf solche Fragen rund um Industrie 4.0 erhalten Produktionsverantwortliche aller Branchen und Studierende ab sofort in der Prozesslernfabrik an der TU Darmstadt.
In einem realen Produktionsumfeld wird den Teilnehmern praxisnah vermittelt, welche Veränderungen und Chancen die Digitalisierungswelle bringt. „Viele Unternehmen wissen zwar, dass Industrie 4.0 ihre Produktion und Prozesse verändern wird, haben aber kaum eine Vorstellung davon, was genau auf sie zukommt und welchen Nutzen sie daraus ziehen können“, sagt McKinsey-Berater Erhard Feige, der Klienten der Unternehmensberatung regelmäßig in der Lernfabrik trainiert.
Lernen unter realen Bedingungen
Die Prozesslernfabrik CiP (Center für industrielle Produktivität) wurde als Europas erste Lernfabrik auf einem Hochschulcampus bereits 2007 eröffnet. Sie ist ein Kooperationsprojekt der TU Darmstadt und der Unternehmensberatung McKinsey & Company. An den Workshops nahmen bisher mehr als 2.000 Teilnehmer von über hundert Firmen teil. Das Besondere an der Lernfabrik: Teilnehmer trainieren auf 500 Quadratmetern in einem realen Produktionsumfeld, das eine komplette Wertschöpfungskette abbildet – von der spannenden Bearbeitung bis hin zu Montage, Test und Verpackung. Produziert wird ein voll funktionsfähiger pneumatischer Zylinder, wie er auch in der Industrie Einsatz findet. Darüber hinaus können Prozesse rund um die Produktion wie Auftragseingang, Produktionsplanung und -steuerung sowie Qualitätssicherung abgebildet werden. Mitarbeiter, Führungskräfte und Studenten werden künftig in einem neu konzipierten und didaktisch aufbereiteten Curriculum Antworten speziell auf Fragen zu Industrie 4.0 erhalten. Dabei geht es z.B. um das optimale Erfassen und Ablegen von Zustandsdaten eines Produktionsprozesses oder die bessere Abstimmung von Produkt- und Prozessdaten, um Abweichungen direkt zu erkennen.
Wegweiser in die Digitalisierung
Voraussetzung für die Erweiterung der Prozesslernfabrik war das vom Hessischen Wirtschaftsministerium geförderte Projekt „Effiziente Fabrik 4.0“. In einem nächsten Schritt soll eines von bundesweit fünf Kompetenzzentren Mittelstand 4.0 in Darmstadt eingerichtet werden. Dazu sagt Professor Joachim Metternich vom Institut für Produktionsmanagement, Technologie und Werkzeugmaschinen (PTW) der TU Darmstadt: „Mit dieser Erweiterung unserer Lernfabrik können wir auch künftig Unternehmen und Studenten einen echten Mehrwert durch praxisorientierte, top-aktuelle Weiterbildung in den Schwerpunkten schlanke Produktion und Industrie 4.0 bieten. Die Zusammenarbeit mit einem starken Partner wie McKinsey ist dabei ein echter Glücksfall für uns.“ Vielen Unternehmen fehle ein Wegweiser in die Digitalisierung ihrer Produktionsprozesse: „Es fehlt schlicht die Struktur einer methodischen Vorgehensweise.“ Daher wurde zusammen mit McKinsey ein Vorgehen entwickelt, wie sich die Potentiale der Digitalisierung individuell und systematisch erkennen, priorisieren und erschließen lassen. Damit können Unternehmen ihren idealen Weg in die digitale Produktionsära festlegen.