Als wichtiger Wegweiser für die europäische Verpackungsindustrie hat die Fachpack, die vom 28. bis 30. September stattfindet, natürlich auch den Anspruch, Trends abzubilden, die die Branche bewegen. Um empirisch fundierte Ergebnisse zu erhalten, wurde in diesem Jahr bereits zum zweiten Mal der „Fachpack Trendradar“ in Zusammenarbeit mit Vend Consulting erarbeitet. Das entstandene Whitepaper liefert erneut einen spannenden Überblick der Verpackungstrends in der näheren Zukunft und steht Interessierten auf www.packaging-360.com/trendradar2021 zum Download zur Verfügung.
Für die Ergebnisgewinnung wurden insgesamt 21 ausgewählte Trends von Vertretern und Kennern der Verpackungsindustrie über einen Online-Fragebogen bewertet hinsichtlich: Attraktivität der einzelnen Trends für die Verpackungsindustrie, Veränderungsumfang bzw. Relevanz der Trends für selbige sowie dem zeitlichen Horizont, wann der einzelne Trend massentauglich sein wird.
Der Online-Fragebogen wurde im Frühjahr 2021 von 108 Verpackungsexperten und Branchenkennern ausgefüllt, wobei die Mehrheit in leitender Position tätig ist. Zirka 80 % der Teilnehmer sind Teil eines großen Unternehmens mit 1.000 und mehr Mitarbeitern oder eines mittleren Unternehmens mit 50 bis 1.000 Mitarbeitern.
Von den Befragten arbeitet fast ein Drittel im Bereich Packmittel und Packstoffe, etwa 10 % sind in den Segmenten Services für die Verpackungsindustrie, Verpackungsdruck- und Veredlung sowie Verpackungsmaschinen tätig. Der Rest der Studienteilnehmer stammt aus verpackungsnahen Branchen, wie etwa Logistik, Lebensmittelindustrie, Verbände, Forschung oder Beratung.
Die drei Top-Trends
Nach der Auswertung der gesammelten Daten lässt sich zusammenfassend sagen: Die drei kommenden Top-Trends der Verpackungsindustrie sind allesamt Nachhaltigkeitstrends. Erster Top-Trend ist dabei die Erhöhung des Rezyklateinsatzes. Das Recycling von Kunststoffabfällen und der Einsatz von Kunststoffrezyklaten in Neuprodukten schonen Primärrohstoffe. Gegenüber der Produktion aus Rohöl können somit CO2-Emissionen deutlich reduziert werden.
Als zweiter Top-Trend lässt sich der Einsatz von
Monomaterialien für eine bessere Trennbarkeit ausmachen. Beim Recyclingprozess besteht eine wesentliche Herausforderung schließlich darin, Stoffe voneinander zu trennen. Laut dem Umweltbundesamt muss ein Material zu mindestens 95 % aus einem Hauptmaterial bestehen, um als Monomaterial behandelt zu werden. Verpackungen aus einem Materialmix diverser Kunststoffarten können zwar auch recycelt werden, jedoch ist der Prozess deutlich umfangreicher und das Rezyklat verfügt über minderwertigere Eigenschaften als beim Monomaterial.
Den dritten Top-Trend sehen die Befragten in
ressourcenschonender Verpackung. Bei deren Verwendung werden aufgrund von Materialeinsparungen wesentlich weniger Primärressourcen eingesetzt, was einen signifikanten Mehrwert hinsichtlich Nachhaltigkeit der Verpackungen liefert. Dies kann etwa mithilfe neuer Produktionsverfahren gut umgesetzt werden. Ein erklärtes Ziel ist jedoch, die Einhaltung der Funktionalität der Verpackung zu gewährleisten. Infolge der erhöhten Materialeffizienz bei Kunststoffverpackungen konnte der Materialeinsatz im Zeitraum von 25 Jahren bspw. um ein Viertel reduziert werden, was einer CO2-Einsparung von 2,6 Mio. t entspricht.