Reinraum oder Sauberraum? Sphairlab erweitert Portfolio
Neue Produktlinie „Sauberraum“ der Firma Sphairlab schafft kontrollierte Umgebungen für Produktion, Montage und Verpackung nach VDA 19 – aufblasbar, preiswert und flexibel.
Es muss nicht immer „rein“ sein, manchmal reicht auch „sauber“ aus. Und dafür gibt es gute Gründe. Denn die hohen Anforderungen, die zu Recht an „Reinräume“ für Medizintechnik und Pharmalabors gestellt werden, sind für kontrollierte Umgebungen in Produktion, Montage und Verpackung eben das: viel zu hoch. Für diese so genannten „Sauberräume“ gelten lediglich die großzügigeren Richtlinien der VDA 19.
„Manch ein Verantwortlicher entscheidet sich aber dennoch für einen eigentlich unnötigen Reinraum nach der strengeren ISO 14644-1“, weiß Wolfgang Hassa. Der Geschäftsführer von Sphairlab kennt das aus vielen Kundenanfragen nach preiswerten Reinräumen, obwohl für den jeweiligen Zweck nur ein Sauberraum benötigt werde. Das geschehe „entweder aus Unwissenheit, aufgrund falscher Beratung oder einfach, um auf Nummer sicher zu gehen.“
Luft als Baumaterial
Meist seien es tatsächlich die Kosten, die die Interessenten auf Sphairlab aufmerksam machten: Nach dem erfolgreichen Start 2017 mit seinen aufblasbaren Reinräumen hat das Aachener Start-up für Aufsehen am Markt gesorgt. Das kreative Konzept mit Stoff und Luft statt Stahl und Beton als Baumaterial überzeugte schon so manches Unternehmen aus der Medizintechnik, Oberflächentechnik, Kunststofftechnik und Biohybrid-Forschung aufgrund seiner Innovationskraft, seiner Flexibilität, seiner Ästhetik – und vor allem: seiner um ca. 50 % geringeren Kosten.
Dieser Vorteil hat sich inzwischen neben des klassischen Reinraumklienten auch in weiteren Branchen wie der eingangs erwähnten Produktion, Montage und Verpackung herumgesprochen. Doch Hassa und sein Kompagnon Jens Hutzenlaub wollten ihren potenziellen Kunden kein Sphairlab als Reinraum verkaufen. Sie verstanden, dass es für diese Fälle noch günstiger gehen muss. Die erfahrenen Projektingenieure unterschiedlicher Disziplinen gingen die Dinge einmal mehr vollkommen anders an …
Reduktion auf das Notwendige
Diesmal lag das „disruptive Moment“ nicht wie bei der Produktentwicklung des aufblasbaren Reinraums und der Markteinführung von Sphairlab 2017 in der Kombination des verschiedenen Know-hows der beiden. Die neue Produktline des Sphairlab-Sauberraums entstand vielmehr nach dem Motto „Darf’s ein bisschen weniger sein“ durch intelligente Reduktion der Technik auf das für diesen Zweck Notwendige: Für die geringeren Anforderungen an die Sauberkeit reicht wegen der nach VDA 19 erlaubten Partikelgröße auf den Oberflächen von maximal 600 µm ein deutlich preiswerteres Gebläse. Zum Vergleich: Bei der ISO 14644-1 für Reinräume beträgt diese nur maximal 5 µm für Partikel in der Luft! Auch die Sauberraum-Schleuse kommt mit simplerer Ausstattung aus, da sie bloß das Druckgefälle zwischen Innen- und Außenraum aufrechterhalten muss. Zudem ist die Dokumentation für einen Sauberraum weniger aufwendig.
Der Sauberraum funktioniert dabei genauso wie der Reinraum: Die Stoffhüllen für Raum und Schleuse sind von derselben Qualität, um die saubere Luft innen von der verschmutzten Luft außen zu treffen. Die Luft im Inneren ist zugleich das „Baumaterial“ der Konstruktion – ein zuverlässiges Gebläse sorgt für gleichbleibenden Überdruck und hält sie permanent in Form. Die Lüftung folgt dabei dem Umluftprinzip und saugt die Luft außerhalb des Raums an, filtert sie entsprechend der Reinheitsklasse und verteilt sie gleichmäßig im Raum. Durch Klappen in der Wand entweicht die Luft und wird von der Umluftanlage wieder angesaugt.
Wie für die Reinräume wird der hochwertige und zertifizierte Stoff auch für die Sauberräume ganz nach den jeweiligen Anforderungen und Kundenwünschen individuell zugeschnitten. Das ergibt ungeahnte Gestaltungsmöglichkeiten für die Hülle in allen erdenklichen Formen von der runden Kuppel bis hin zum langgezogenen Tunnel. Innen rückt die mitgelieferte langlebige LED-Beleuchtung die Arbeitsplätze ins rechte Licht.
Erster aufblasbarer Sauberraum bei Meotec im Einsatz
Auch für kontrollierte Umgebungen für Produktion, Montage und Verpackung bietet Sphairlab mit der Produktlinie Sauberraum nun eine innovative Lösung – und hat mit Meotec aus Aachen gleich den ersten Referenzkunden gewonnen. Deren Geschäftsführer Alexander Kopp zeigt sich begeistert: „Ein Sauberraum von Sphairlab war für uns die beste, schnellste und preiswerteste Lösung, um aus einem Teilbereich unserer Industriehalle eine kontrollierte Umgebung für unsere Produktion zu generieren.“ Hauptgrund für ihn: Der Preis für einen Sphairlab-Sauberraum liegt nur bei ca. 25 % eines herkömmlichen Reinraums aus Stahl und Beton.
Hutzenlaub freut sich entsprechend, mit der neuen Produktlinie nun auch weitere Kundensegmente mit dem innovativen Konzept eines mobilen Sauberraums, der zudem schnell auf- und abgebaut und einfach zu transportieren ist, bedienen zu können: „Egal, ob unsere Kunden einen zertifizierten Reinraum oder einen günstigen Sauberraum benötigen – mit Sphairlab erhalten sie genau das, was sie brauchen und sparen pures Geld.“