06.11.2019 • PraxisberichteAbsackenAnlagenbauAntriebe

Robust, schonend, schnell - Förderanlagen für lebensmittelerzeugende und verarbeitende Betriebe

Wenn die Konstrukteure der Firma Horst Affeldt Fördertechnik Service neue Förderanlagen für lebensmittelerzeugende und verarbeitende Betriebe entwickeln, achten sie auf Einfachheit der Auslegung.

Wenn die Konstrukteure der Firma Horst Affeldt Fördertechnik Service neue Förderanlagen für lebensmittelerzeugende und verarbeitende Betriebe entwickeln, achten sie auf Einfachheit der Auslegung. Trommelmotoren gehören für Affeldt dabei zum Standard, da sie als All-in-One Komponente genau dieses Konstruktionsprinzip vollumfänglich unterstützen. Der Vorteil gegenüber alternativen Konstruktionsformen: Hervorragender Schutz vor Dreck und Schmutzwasser. Weitere Vorteile ergeben sich konstruktiv bei mobilen und freischwebenden Förderern.

„Wir setzen auf einfache Lösungen, weil einfach  einfach gut ist. Deshalb werden mehr als 80 % aller Förderanlagen von Affeldt mit Trommelmotoren ausgelegt, da diese All-in-One Antriebe die erforderliche Einfachheit ideal unterstützen“, erklärt Horst Affeldt, Inhaber der Horst Affeldt Fördertechnik Service.
Kunden, die Lösungen von Affeldt einsetzen, bauen vor allem Kartoffeln, Möhren oder Zwiebeln an oder verarbeiten diese industriell. Affeldt unterstützt sie mit Lösungen über die gesamte Verarbeitungskette hinweg – von der Ernte bis hin zum Absacken und Verpacken: von Erdabscheide-Rollenbahnen über Waschanlagen und Verlesebändern zur Handelsklassifizierung bis hin zu Vorrats- und Dosierbunkern, Waagen und Absackmaschinen sowie Verladetechnik für Lkws. Hierbei geht es – ganz anders als man vielleicht auf den ersten Blick erwartet – um durchaus anspruchsvolle Lösungen. Die zum Einsatz kommende Materialhandling- und Fördertechnik muss die Ware nämlich von der Ernte bis zum Verpacken besonders schonend behandeln, um sie vor mechanischer Belastung zu schützen. Qualitätsminderungen bei der Verarbeitung können nämlich zu erheblichen wirtschaftlichen Verlusten führen.

Schonende Handhabung der Ware
Bei Kartoffeln kommt es durch unsachgemäße Behandlung bspw. zu Schwarzfleckigkeit – die häufigste Mängelkategorie. Insgesamt werden die tatsächlich verursachten Verluste bei empfindlichen Agrarprodukten auf bis zu 30 % der Marktware beziffert. Daher ist es notwendig, Belastungen beim Handling durchgängig gering zu halten und jeden Bearbeitungsschritt möglichst schonend zu gestalten. Nur so lässt sich eine hohe Qualität der empfindlichen Produkte erhalten.

Affeldt achtet peinlichst genau darauf, dass seine Anlagen möglichst geringe Belastung erzeugen, die auf keinen Fall über 30 g hinausreichen dürfen. Tests mit digitalen Kartoffeln haben dabei ergeben, dass selbst LKW-Verladeanlagen, bei denen es auch um eine schnelle Beladung großer Mengen geht, nur eine durchschnittliche Stoßstärke von 11 g erreichen. Dieser Wert liegt deutlich unter 30 g, ab dem man Schäden erwarten kann. Die maximal gemessene Stoßstärke erreichte einen Wert von 26 g, sodass man bei der untersuchten Anlage über die gesamte Fördertechnik hinweg von einer durchweg schonenden Verladung ausgehen kann.

Die Balance zwischen Schonung und hohem Durchsatz finden
Da aber all das, was aus der Erde kommt, auch Reste der selbigen zusammen mit Steinen mitbringt, kann man die Ware auch nicht mit Samthandschuhen anfassen, wenn man sie effektiv vom Schmutz befreien, reinigen und sortieren will. Auch dürfen diese Prozesse nicht ewig lang dauern, da Zeit bekanntlich auch Geld ist. Zwischen Schonung und hoher Durchsatzleistung gilt es deshalb bei jeder Anlage die beste Balance zu finden.

Gleichzeitig stellt sich auch die Anforderung, dass die zum Einsatz kommenden Maschinen und Anlagen auch besonders robust ausgelegt sein müssen. Nur so kann der reibungslose Betrieb der Anlagen über Jahre hinweg sichergestellt werden. Erde, Sand, Staub und Wasser und die sich daraus ergebenden abrasiven und korrosiven Sedimente dürfen den Anlagen nichts anhaben können. Genauso wenig das viele Spritzwasser, das beim Reinigen der Anlagen zum Einsatz kommt. Besonders für die eingesetzten elektrischen Antriebe sind dieser Aspekte besonders wichtig, da sie neben den Kugellagern der Tragrollen die anfälligsten Komponenten der Fördertechnik darstellen.

Leistungsstarke Motoren, hermetisch geschützt
Affeldt setzt deshalb bei seinen Förderanlagen auf IP66/69plus geschützte Trommelmotoren. Sie überzeugen durch ihre All-in-One Konstruktion, die durch ihre Einfachheit besticht. Die hermetische Abdichtung aller Antriebskomponenten im Trommelmantel gegenüber der Umwelt ist der entscheidende technische Vorsprung gegenüber konventionellen Förderbandantrieben. Der Motor kommt in der Regel am Förderbandkopf des Förderers zum Einsatz und ersetzt damit eine der beiden Umlenktrommeln für den Gurt. Es sind keine seitlich angeflanschten Motoren mehr erforderlich, deren Kühlrippen gereinigt werden müssten, um die Betriebssicherheit der Motoren herzustellen. Auch zentrale Antriebe mit aufwendigen und verunreinigungsanfälligen Sekundärantrieben wie Ketten oder Wellen können entfallen. Förderbänder mit Trommelmotor überzeugen im Gegenzug durch eine gleichmäßige Gewichtverteilung des Antriebs. Der Förderer wird nicht mehr einseitig durch einen seitlich angeflanschten Motor belastet. Die Abstützungen des Förderers können beidseitig identisch ausgelegt werden, was bei schweren Lasten die Auslegung der Anlage erheblich erleichtert. Konstruktiv bedingte Verwindungen des Förderers werden wirkungsvoll vermieden; auch die Laufruhe wird durch Trommelmotoren erhöht.

Schwerlast-Bogenförderband integriert gleich zwei Trommelmotoren
Diese konstruktiven Vorteile machen sich umso mehr bemerkbar, je größer die zu fördernden Lasten sind. Ein Beispiel für solche Förderer sind die vergleichsweise schmalen aber leistungsfähigen Bogenförderbänder von Affeldt, deren Einfachheit dadurch besticht, dass nicht drei Förderer gebaut werden müssen, um Ware abwechselnd horizontal dann ansteigend und danach wieder horizontal zu fördern. So werden nämlich drei separate Förderbandsegmente ersetzt. Der Vorteil für den Kunden: Weniger Stöße durch weniger Übergabestellen zwischen den Förderern und nur eine Gurtkonfektionierung anstelle von drei separaten.

Beim Antrieb spart Affeldt je nach zu förderndem Maximalgewicht zudem auch zwei Motoren ein, sodass Einfachheit hier für sowohl schonenderes Handling als auch geringere Kosten steht. Sind die Lasten jedoch besonders hoch, setzt er auch schon mal zwei Motoren ein. Je einen am Förderbandkopf und Heck. Beide Trommelmotoren haben dann zusammengenommen insgesamt 360 ° statt 180 ° Gurtumschlingung, sodass, mit der doppelten Motorleistung auch ein Drehmoment von knapp 200 % zur Verfügung steht, der bei bereits aufliegenden schweren Lasten für ein gurtschonenderes Anlaufen des Förderers sorgt und damit auch die Lebensdauer des Gurtes erhöht.

Trommelmotoren und Rollen aus einer Hand
Beim Hersteller der Trommelmotoren setzt Affeldt auf Rulmeca aus Aschersleben, bei dem er alle geforderten Trommelmotoren von 370 W bis 7,5 kW, die dazu passenden Umlenktromelnund die Tragrollen für Muldenförderer sowie bei Bedarf auch die Rollen für Verlesetische und Enterder aus einer Hand beziehen kann. Auch das ist natürlich einfacher, als einzelne Komponenten bei jeweils anderen Herstellern beziehen zu müssen. Für Affeldt wichtig ist aber vor allem auch die Einfachheit der Kunden-Lieferanten-Beziehung, die für ihn schlicht und ergreifend auch Fairness bedeutet. Nicht alle potenziellen Lieferanten von Trommelmotoren und Rollen konzentrieren sich nämlich ausschließlich auf diese Komponenten. Teils bauen Sie selbst Förderer und stellen sich damit direkt in den Wettbewerb mit ihren eigenen Kunden. Loyale Lieferanten wie Rulmeca sind Affeldt aber deutlich lieber – vorausgesetzt natürlich, dass Preis, Leistung und Service stimmen.

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