Battery Production Days 2025: Die Europäische Batterieforschung sucht Koordination
Die Battery Production Days 2025 in Münster brachten über 200 Fachleute zusammen, um europäische Strategien zur Batteriezellfertigung zu diskutieren. Mit 25 Ausstellungsständen und Führungen durch die Forschungsfertigung FFB PreFab wurden Innovationen entlang der gesamten Wertschöpfungskette präsentiert. Ein zentrales Ergebnis: Nur koordinierte europäische Entwicklungsstrategien können gegen die starke Marktposition Chinas bestehen.

Die Battery Production Days 2025 in Münster haben die Anforderungen an eine wettbewerbsfähige europäische Batteriezellfertigung deutlich gemacht. Die von der Fraunhofer-Einrichtung Forschungsfertigung Batteriezelle FFB, dem Lehrstuhl Production Engineering of E-Mobility Components der RWTH Aachen und dem Campus Forum organisierte Fachkonferenz und -messe versammelte über 200 Teilnehmer, darunter Vertreter von Forschungseinrichtungen, Industrieunternehmen und politische Entscheidungsträger.
Die Veranstaltung bot mit 25 Ausstellungsständen, sechs thematischen Sessions und Führungen durch die Forschungsfertigung FFB PreFab einen umfassenden Überblick über die Prozesskette der Batteriezellfertigung. Im Fokus standen Innovationen in der Batteriezellfertigung, Digitalisierung und Qualitätssicherung, Fabrikplanung, Batterie-Testing sowie nachhaltige Strategien und neue Zelltechnologien.
Die FFB PreFab umfasst etwa 6500 Quadratmeter vollständig digitalisierte Produktionsumgebung. Teilnehmer erhielten dort Einblicke in die Bereiche technische Gebäudeausrüstung, Elektrodenfertigung, Zellassemblierung und Formierung sowie Labore und Qualitätssicherung. Laut Dr. Florian Degen, Bereichsleiter Strategie- und Unternehmensentwicklung an der Fraunhofer FFB, schafft die Forschungsfertigung eine Umgebung, in der Industrie und Forschung zusammenarbeiten: „Unternehmen können hier neue Prozesse und Anlagen unter realen Bedingungen testen, validieren und weiterentwickeln."
In Vorträgen und Diskussionen wurde die Marktposition Chinas als zentrales Thema adressiert. Ein Konsens zeichnete sich ab: Die Zukunft der europäischen Batteriezellfertigung hängt von koordinierten Ansätzen ab, nicht von Einzellösungen. Prof. Dr. Achim Kampker, Institutsleiter der Fraunhofer FFB, betonte die Notwendigkeit von Schulterschluss zwischen Forschung, Industrie und Anlagenbau: „Entscheidend ist jetzt der Mut, auf gemeinsame europäische Lösungen zu setzen."
Dr. Sarah Michaelis, Leiterin der Fachabteilung Batterieproduktion des VDMA, bescheinigte der europäischen Industrie das notwendige Know-how und die erforderlichen Technologien für die gesamte Prozesskette. Erforderlich seien jedoch Kundenaufträge und politische Unterstützung, um eine wettbewerbsfähige Wertschöpfung in Europa zu sichern.
Der Standort Münster positioniert sich durch die Veranstaltung als zentraler Knotenpunkt der europäischen Batteriezellfertigung. Künftig wird die Konferenz jährlich abwechselnd in Münster und Aachen stattfinden. Der nächste Termin ist für den 20. und 21. Oktober 2026 in Aachen vorgesehen. Zudem wird Prof. Simon Lux, Institutsleiter der Fraunhofer FFB, in der kommenden Woche an einem strategischen Treffen im Rahmen der Hightech Agenda Deutschland teilnehmen, um die nächsten Schritte zur Stärkung der Batterieforschung und -produktion in Deutschland zu diskutieren.











