Forschung zu entzündungshemmenden Inhaltsstoffen in Fruchtsäften

Ein Forschungsteam untersucht die entzündungshemmenden Eigenschaften von Fruchtsaftpflanzenextrakten. Ziel ist es, bioaktive Inhaltsstoffe zu identifizieren, die chronische Entzündungen hemmen können. Die Ergebnisse könnten die Fruchtsaftindustrie beeinflussen und neue Produkte mit gesundheitlichem Mehrwert ermöglichen. Eine Humanstudie soll die Wirksamkeit der Extrakte bestätigen.

Forschungsbedarf und Zielsetzung

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Fruchtsaft mit gesundheitsförderndem Potenzial.
© Creative - Adobe Stock (AI)

Deutschland ist mit einem Pro-Kopf-Verbrauch von 28 Litern im Jahr 2023 führend im Konsum von Fruchtsäften und -nektaren. Diese Getränke liefern wertvolle Vitamine, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe und bieten eine natürliche Alternative zu Softdrinks. Ein vom FEI koordiniertes Projekt der Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) untersucht derzeit das gesundheitsfördernde Potenzial von Fruchtsaftextrakten. Ziel ist es, entzündungshemmende Effekte bestimmter Fruchtsaftpflanzenextrakte zu identifizieren und ihre Wirksamkeit in einer Humanstudie zu belegen. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Rheinland-Pfälzischen Technischen Universität (RPTU) Kaiserslautern-Landau und der Technischen Universität Braunschweig arbeiten gemeinsam an diesem Projekt.

Chronische Entzündungen beeinträchtigen die Lebensqualität erheblich und stehen im Zusammenhang mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, Diabetes Typ 2, gastrointestinalen und neurodegenerativen Erkrankungen sowie überschießenden Immunreaktionen, wie sie bei Covid-19 beobachtet wurden. Das Ziel der Forschung ist es, bioaktive Inhaltsstoffe in Fruchtsäften nachzuweisen, die die Sekretion entzündungsfördernder Botenstoffe wie Zytokine hemmen oder deren Bildung verhindern.

Untersuchungsmethoden und Humanstudie

Im ersten Schritt werden Extrakte aus zehn Fruchtsorten auf ihre entzündungshemmenden Eigenschaften untersucht: Rote Traube, Heidelbeere, Holunder, Sauerkirsche, Aronia, schwarze Johannisbeere, Erdbeere, Cranberry, Granatapfel und Apfel. Diese Früchte wurden aufgrund ihrer Vielzahl sekundärer Pflanzenstoffe ausgewählt, die in früheren Studien vielversprechende gesundheitliche Effekte gezeigt haben. Anschließend erfolgt eine aktivitätsgeleitete Fraktionierung, um die wirksamsten Inhaltsstoffe zu isolieren und zu charakterisieren. Die Auswahl der zwei wirksamsten Extrakte erfolgt anhand von Zellmodellen, in denen Immunzellen gezielt stimuliert werden, um eine Entzündungsreaktion auszulösen. Die Wirkung der Fruchtextrakte wird anhand der Freisetzung entzündungsfördernder Marker gemessen. Abschließend werden die Ergebnisse in einer Humanstudie überprüft, um deren tatsächlichen Effekt im menschlichen Organismus zu belegen.

Für die Fruchtsaftindustrie sind die Forschungsergebnisse von besonderer Bedeutung. Der wissenschaftlich fundierte Nachweis entzündungshemmender Eigenschaften kann das Image von Fruchtsaft als Bestandteil einer gesunden Ernährung stärken. Neue Erkenntnisse könnten Unternehmen ermöglichen, ihre Produktionsprozesse auf den Erhalt bioaktiver Inhaltsstoffe auszurichten und innovative Produkte zu entwickeln. Besonders für kleinere Hersteller, die oft nicht über eigene Forschungskapazitäten verfügen, ist der Zugang zu diesen Erkenntnissen essenziell, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

Anbieter

Forschungskreis der Ernährungsindustrie e. V. (FEI)

Godesberger Allee 125
53175 Bonn
Deutschland

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