Lorenz Consult: Planungskompetenz für Labore der Biosicherheitsstufen 3 und 4
In Laboren der höchsten Biosicherheitsstufen (BSL) 3 und 4 wird mit hochgefährlichen biologischen Substanzen gearbeitet. Diese Labore erfordern spezielle Sicherheitsmaßnahmen, um das Personal, die Umwelt und die Bevölkerung vor potenziellen Risiken zu schützen. Lorenz Consult, ein Experte auf diesem Gebiet, erläutert die wesentlichen Aspekte der Planung und des Betriebs dieser Sicherheitslabore.
Höchste Anforderungen an Sicherheit und Planung
Sicherheitslabore zeichnen sich über den gesamten Prozess – von der Planung, dem Betrieb bis hin zur Stilllegung – durch spezielle Anforderungen aus. Diese reichen von baulichen und technischen Maßnahmen über betriebsorganisatorische Überlegungen bis hin zu spezifischen Sicherheitskonzepten und Dekontaminationsmaßnahmen inklusive des Abfallmanagements. Zusätzlich sind wiederkehrende Beurteilungen der vorhandenen Sicherheitsmaßnahmen notwendig und bereits übliche Praxis und führen bei Erfordernis auch zu dementsprechenden Anpassungen.
„Um einen sicheren Betrieb von BSL-3- und 4-Laboren auch langfristig gewährleisten zu können, ist ein entsprechendes Dekontaminationskonzept unabdingbar“
Dekontaminationskonzept als Genehmigungsvoraussetzung

Ein zentrales Element des Betriebs eines BSL-3- oder BSL-4-Labors ist ein detailliertes und lückenloses Dekontaminationskonzept. Dieses Konzept ist dabei immer eine Kombination der unterschiedlichsten Methoden, wie beispielsweise eine Raumdekontamination für den Laborbereich, Oberflächendekontamination an den Arbeitsflächen. Es beinhaltet immer eine Verfahrensbeschreibung und die Nachweise mittels Indikatoren (Bioindikatoren, Messeinrichtungen). Je nach Anwendungsfall und Einsatzzweck kommen unterschiedliche Dekontaminationsmethoden zur Anwendung. Ziel ist es, eine Ausbreitung von Erregern zu verhindern, Umwelt und Personal zu schützen, Kreuzkontaminationen zu vermeiden sowie gesetzliche Vorgaben zu erfüllen.
In der Praxis werden physikalische, chemische und biologische Dekontaminationsverfahren angewandt. Gängige Beispiele sind der Autoklav, der auf einer thermischen Inaktivierung basiert (physikalische Dekontamination), die flüssige Oberflächendekontamination sowie die gasförmige Raumdekontamination mit Formaldehyd oder Wasserstoffperoxid (chemische Dekontamination). Der Prozess gliedert sich typischerweise in die Phasen Vorbereitung, Konditionierung und Dekontamination – stets mit dem Ziel der vollständigen Inaktivierung oder Elimination sämtlicher gefährlicher biologischer Erreger im gesamten Raum. Daher sind bei der chemischen Dekontamination Kriterien des Dekontaminationsmittels, wie Wirkung und Anwendungsspektren, ebenso wichtig und zu berücksichtigen, wie die Verträglichkeit oder die Toxizität.
Ein solches Dekontaminationskonzept definiert eine klar definierte Vorgehensweise, um die Sicherheit im Laborbetrieb jederzeit zu gewährleisten. Es umfasst neben dem rechtlichen Rahmen, den Prozessablauf sowie eine Gefahrenbeurteilung inklusive Nachweis und zugehöriger Dokumentationen. Diese Konzepte sind oft spezifisch an die jeweiligen Gegebenheiten anzupassen und stellen eine grundlegende Auflage für eine Betriebserlaubnis durch die Behörde dar.