Unter einem guten Stern
Grußwort Wolfgang Sieß zu 25 Jahre CITplus
Die Schwaben empfinden ihn nicht als teuer sondern als seinen Preis wert. Und so ziemlich jeder Mensch in Deutschland und darüber hinaus, vom Automobilisten über den Bicyclisten bis zum Ambulator, dem genügsamen Fuß- und Spaziergänger, kennt ihn, den Mercedes.
So ist das, seit um die vorletzte Jahrhundertwende Mercedes, die Tochter des Geschäftsmannes Emil Jellinek Namenspatronin wurde für einen Rennwagen, den die Daimler Motoren Gesellschaft für ihren Vater konstruiert hatte.
Nicht jedes fühlende Wesen, das ihn kennt, besitzt ihn auch, sei es der Upper Class-Werte wegen, die er verkörpert, oder weil das Fahrzeug entweder für den zur Verfügung stehenden Parkplatz oder für das zur Verfügung stehende Budget überdimensioniert ist.
Um wenigstens letzterer Gruppe etwas entgegen zukommen brachten die Erbauer dieser Ikone der deutschen Ingenieurskunst, die zugleich Symbol für Luxus und Erfolg ist, eine volumen-, ausstattungs- und preismäßig abgespeckte Variante namens A-Klasse heraus.
Knapp drei Jahrzehnte nach dem ersten Fahrzeug, das den Namen Mercedes erhielt, wurde im Jahr 1927 ein Produkt aus der Taufe gehoben, das zu Beginn noch Chemische Fabrik hieß, heute den Namen Chemie Ingenieur Technik trägt und abgekürzt einfach CIT genannt wird.
Diese kann man – nur etwas guten Willen vorausgesetzt – auf ihrem Gebiet durchaus als den Mercedes der wissenschaftlich-technischen Fachzeitschriften im deutschsprachigen Raum betrachten.
Niemand, der hierzulande chemische Verfahrenstechnik oder Chemieingenieurwesen studiert oder lehrt, kommt um die Beschäftigung mit der CIT herum. Wohl kein einschlägiger Forscher oder Entwickler kann ignorieren, was einmal in der CIT stand.
Die meisten, die so die CIT zuerst vielleicht fürchten, dann besser kennen und zu guter Letzt schätzen gelernt haben, bleiben allerdings nach dem Studium nicht der Forschung und der Lehre treu, sondern widmen sich der Anwendung des Gelernten: Sie werden Praktiker, beschäftigen sich mit dem Betrieb und der Wartung von Anlagen, mit der Herstellung von Produkten, mit Sales und Marketing.
Sie verlieren im Laufe ihres Berufsalltages, der weitere Fähigkeiten und Kenntnisse fordert, die CIT und all die neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse, die darin publiziert werden, allmählich aus den Augen.
Aus den Augen heißt aber nicht, aus dem Sinn. Die Anwender kennen ihren Mercedes namens CIT sehr wohl noch, sie brauchen ihn aber nicht mehr so zwingend. Was sie dringender benötigen ist etwas wie die A-Klasse: Eine wendigere, weniger komplexe, praxisnahe und preiswertere Informationsquelle. Diese alltagsstraßentaugliche Zeitschrift haben wir vor 25 Jahren „konstruiert“ und „CITplus“ getauft.
Seit 1998 fährt das Praxismagazin für Verfahrens- und Chemieingenieure nicht nur im Doppelsitzer mit der Chemie Ingenieur Technik zu deren Abonnenten sondern rast reichweitenstark auf vielen Wegen in gedruckter und digitaler Form zu den Mitgliedern der Mitherausgeber Dechema und VDI-Gesellschaft Chemieingenieurwesen und Verfahrenstechnik (GVC) sowie zu interessierten Betriebsingenieuren und Technikern in der chemischen Industrie und bei deren Zulieferern.
Ich hoffe, dass nicht zuletzt dank der Lektüre der CITplus Leben und Arbeit ihrer Leserinnen und Leser unter einem guten Stern (dem aus Weinheim) stehen und wünsche mit dem Praxismagazin: „Weiterhin Gute Fahrt!“