CITplus-Profil: Carsten Schilde, Preisträger des Friedrich- Löffler-Preises 2019 der VDI-Gesellschaft Verfahrenstechnik und Chemieing

Carsten Schilde, Preisträger des Friedrich- Löffler-Preises 2019 der VDI-Gesellschaft Verfahrenstechnik und Chemieingenieure

beruflich    
Wer oder was hat Sie geprägt?
Meine beiden Großväter, meine Eltern und Lehrer, vor allem mein Biolehrer in der Oberstufe. Zudem hat mich mein Doktorvater Arno Kwade in meiner Denk- und Herangehensweise geprägt, wie kaum jemand anderer.

Was lieben Sie an Ihrem Beruf?
Mit jungen, begeisterten Menschen kreative Lösungsansätze zu erarbeiten und grundlegende Mechanismen aufzuklären, um mit diesem Wissen Neues zu schaffen; kein Tag ist wie der andere.
Was war Ihr größter Erfolg?
Mit der Unterstützung meiner Gruppe die Berufung zur Juniorprofessur und die Verleihung des Friedrich-Löffler-Preises.

Was war Ihr größter Mißerfolg?
Einen Doktoranden auf dem Weg zur Promotion nicht vollkommen begleitet zu haben.

Was vermissen Sie in Ihrem Beruf?
Genug Zeit, um alle Ideen zu verwirklichen, und genug Freizeit, um meinen kleinen Kindern gerecht zu werden.

Worauf würden Sie gerne verzichten?
Dass auch im akademischen System viele Entscheidungen politisch getrieben sind anstatt nach dem, was der Einzelne leistet oder ihn auszeichnet.

An welchen Prinzipien orientieren Sie sich?
Ehre, Fairness und Toleranz.

Welche Trends fördern Sie? (Was erhoffen Sie von der Zukunft?)
Spannend ist die Veränderung der Forschung durch die Digitalisierung. Wie verändern zum Beispiel Konnektivität der Bevölkerung, Machine Learning, die Entwicklung von Gedächtnisstrukturen, die Personalisierung und Automatisierung die Forschungs- aber auch die Unternehmensstrukturen? Was bedeutet dies für die Verfahrenstechnik?
Welche Trends möchten Sie aufhalten? (Was befürchten Sie in der Zukunft?)
Den Verfall des sozialen Zusammenhalts.

Was sind Ihre nächsten Pläne?
Möglichkeiten zu schaffen, das umfangreich dezentral vorhandene Wissen gemeinsam nutzen zu können, um große Schritte bei der Entwicklung neuer Technologien zu gehen und Innovationszyklen zu verkürzen.

privat    
Wie würden Ihre Familie / Ihre Freunde Sie charakterisieren?
Zielstrebig, logisch und zerstreut. Jemand der nach seinem Herzen entscheidet.

Was treibt Sie an?
Verständnis zu erlangen und darüber Neues zu gestalten. Es erstaunt mich immer wieder, was Partikel alles leisten können und vor welche Herausforderungen sie uns stellen.

Was gibt Ihnen Kunst / Kultur?
Einblicke in eine andere Welt, zum Beispiel der Rundgang der „Hochschule für Bildende Künste Braunschweig“

Ihr Verhältnis zum Reisen?
Einen fast leeren Rucksack zu nehmen, weg zu fliegen und vor Ort zu entscheiden, wo es hingeht, ist perfekt. Ich werde unruhig, wenn der Strandurlaub ohne Abwechselung länger als drei Tage andauert.

Womit beschäftigen Sie sich in Ihrer Freizeit?
Meine Kinder sind Dreh- und Angelpunkt meiner Freizeit.

Was lesen Sie gerade? / Ihr Buchtip:
Prey (Michael Crichton), Die Risiken der Technik, Schwarmintelligenz und Räuber-Beute-Beziehungen faszinieren mich

Ihre Lieblingsmusik?
Come and get Your Love – Redbone; In Deiner kleinen Welt – Philipp Dittberner; Bye Bye – Cro; Einmal – Mark Foster

Was wären Sie auch gern geworden?
Garten- und Landschaftsbauer oder Innen­architekt. Etwas im Garten oder Haus zu gestalten, entspannt mich ungemein.

Was schätzen Sie an Ihren Freunden?
Dass sie mir immer Rückhalt geben und ich mich einfach fallen lassen kann, egal wie klein oder groß mein eigenes Chaos ist – wie bei meiner Familie. Den verdrehten und ausgelassenen Umgang miteinander.

Was möchten Sie in Ihrem Ruhestand machen?
Meinen Enkelkindern die Welt erklären und mit der Frau, die ich liebe, nachts durch einen Park tanzen.

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