Nachlese zur Premiere der MedtecLIVE mit T4M
„Die Premiere der neu formierten MedtecLIVE with T4M war ein voller Erfolg“, zieht Christopher Boss, Executive Director Exhibitions der NürnbergMesse Bilanz.
Ziel war es, mit dem Zusammenschluss der Fachmessen MedtecLIVE und der T4M die wichtigen Medizintechnikregionen in Süddeutschland zu verbinden und eine Messe mit internationaler Strahlkraft zu schaffen. An drei Messetagen hat die MedtecLIVE with T4M genau das geschafft und noch mehr: Über 430 Aussteller aus 23 Ländern Europas und der Welt waren vom 3. bis zum 5. Mai 2022 in Stuttgart vor Ort.
Ein gelungener Start nach zwei Jahren fast ohne Präsenzveranstaltung und die Möglichkeit auf persönlichen Dialog. „Wir freuen uns über die positive Resonanz und den Zuspruch, den es zur Premiere der MedtecLIVE with T4M gab“, sagt Boss. „Die Besucher waren außergewöhnlich stark an konkreten Projekten interessiert, berichten uns die Aussteller. Das Ziel, hochwertige Dialoge zwischen Anbietern und Interessenten anzustoßen, haben wir definitiv erreicht.“ Prof. Dr. Roland Fleck, Geschäftsführer der NürnbergMesse, sagte auf der Abschlussveranstaltung: „Wir freuen uns über den Verlauf dieser Premiere. Es ist eine klare Bestätigung dafür, richtig entschieden zu haben, in Süddeutschland ein Angebot für die Industrie zu machen. Fast 200 Aussteller kommen aus der Region. Ein großer Schwerpunkt der Medtech-Industrie sitzt in Süddeutschland. Die MedtecLIVE with T4M demonstriert diese Stärke der Industrie in Süddeutschland.“
Die internationale Ausrichtung und die Abbildung der gesamten Wertschöpfungskette in der Medizintechnikbranche mit dem klaren Fokus auf die Herstellung, haben die Fachmesse zu einem attraktiven Treffpunkt gemacht, mit Austausch und Wissensgewinn im Mittelpunkt. Denn neben der Vernetzung standen auch die Top-Themen der Branche in Diskussionen und einer Vielzahl von Sessions auf dem Programm: von Digitalisierung über Regulatory Affairs bis hin zu Produktion und Prozessen.
Britta Fünfstück, CEO der Hartmann Gruppe in Heidenheim, wies in einer abschließenden Diskussionsrunde mit dem bayerischen Staatsekretär Roland Weigert aus dem Ministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie und dem Staatsekretär Dr. Patrick Rapp vom Baden-Württembergischen Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus auf die aktuellen Herausforderungen der Medtech-Industrie bei Lieferketten hin: „Wir sind stark reguliert und können bei Ausfall eines Lieferanten, nicht einfach auf einen anderen switchen. Das kann leicht über ein Jahr dauern. Fakt ist, es gibt unglaublich große Risiken. Wir versuchen, massiv Inventar aufzubauen. Das gilt auch für die fertigen Produkte für unsere Kunden.“
Auch das hybride Konzept der Veranstaltung mit einer umfangreichen Online-Plattform wurde gut angenommen: 84 % der Online-Teilnehmer waren an mindestens einem Tag vor Ort. Das digitale Angebot mit allen aufgezeichneten Vorträgen und der großen Aussteller-Datenbank steht den Besuchern auch nach der Messe noch zur Verfügung.
Ein Medizinprodukt entsteht
Als Besucher-Magnet erwies sich eine vollständige Produktionsstraße. Im Zentrum der Halle wurde das Zusammenwirken der einzelnen Aussteller für die Besucher plastisch, der gesamte Produktionsprozess bis hin zur Sterilverpackung konnte am Beispiel nachvollzogen, regulatorische Auflagen z.B. der Kennzeichnung anschaulich erklärt werden. Dafür haben sich produzierende Unternehmen aus ihrem Kompetenzgebiet zusammengetan. So wurde die Komplexität des Fertigungsprozesses sichtbar. Die Führungen im 30-Minuten-Takt waren stets gut besucht.
Im Messeforum gab es an allen drei Tagen Diskussionen, Präsentationen und Award-Verleihungen für Start-ups und Talente der Branche. Mit dem MedtecLIVE Talent Award wurden Veronika Spieker, Sebastian Dörrich und Alexander Schneider für ihre Studien-Abschlussarbeiten ausgezeichnet und gewannen attraktive Preise. Der Neurotechprize von EIT Health und Biogen ging an zwei Start-ups: Five Lives aus Frankreich und Neurocast aus den Niederlanden. Die beiden Unternehmen können sich über 100.000 € bzw. 50.000 € Preisgeld freuen.
Aufbruchstimmung herrschte in Start-up Area: Junger Forschergeist und positive Innovationskraft haben spürbar großen Einfluss auf die gesamte Branche. „Viele Unternehmen wussten gar nicht, was heute bereits möglich ist. Die MedtecLIVE with T4M bietet eine optimale Plattform für diesen Austausch“, zieht Dr. Julian Lotz, CEO des Biokunststoff-Herstellers BIOVOX Bilanz. Sein Unternehmen stellt Kunststoffe her, die CO2-arm, natürlich nachwachsend, vollständig abbaubar und recyclebar sind. Dank Funktionalisierungen wie z.B. metallfreier antimikrobieller Wirkung können diese auch in der Medizintechnik eingesetzt werden.
Gut besucht waren auch die zahlreichen großen Gemeinschaftsstände, unter anderem des VDMA, VDWF, Swiss Medtech, MedicalMountains, Bayern Innovativ und Brainport Industries. Sie ermöglichten einen optimalen Austausch und sorgten für Vernetzung der Teilnehmer untereinander und in der Branche und boten Unternehmen die Möglichkeit im Rahmen der Gemeinschaftssbeteiligung an der Messe teilzunehmen. Niklas Kuczaty, Geschäftsführer VDMA Arbeitsgemeinschaft Medizintechnik, zog eine zufriedene Bilanz: „Wir wollten eine Medtech-Messe im Süden, wo die Fertigungs- und Produktionstechnik im Vordergrund steht. Aus der Industrie heraus kann ich sagen: Wir haben das Zielbild erreicht. Den Neustart haben wir geschafft. Jetzt sind wir auf einem sehr, sehr guten Weg.“
Sehr gut frequentierte Guided Tours boten den Besuchern einen kompakten Überblick zu wichtigen Schwerpunktthemen wie z. B. zu Start-ups, zur Automatisierung der Medizinprodukt-Herstellung oder zu regionalen Clustern.
Hohe Zufriedenheit bei den Ausstellern
Nach zwei Jahren ohne persönlichen Austausch freuten sich alle Beteiligten auf das neue gemeinschaftliche Medizintechnikformat. Für Hereaeus Amloy Technologies war die Präsenz auf der Messe eine Premiere. Der erst 2019 aus dem Heraeus-Konzern ausgegründete Hersteller von amorphen Legierungen – neuen, biokompatiblen Materialen – blickt auf gute Kontakte zurück: „Viele Leute bleiben stehen und wir führen gute Gespräche. Für Amloy ist es die erste Medizintechnik-Messe, der erste Schritt, uns zu präsentieren. Und das hat sich für uns bezahlt gemacht“, sagt Dr. Hans Jürgen Wachter, Global Head bei Heraeus Amloy Technologies.
Den Blick schon auf eine Teilnahme im nächsten Jahr richtet Karin Ferenbach, Marketingleiterin der Klingel Medical Metal Group: „Die MedtecLIVE with T4M war für uns ein guter Start als Klingel medical Gruppe, was einen gemeinsamen Messeauftritt unserer fünf Partnerfirmen nach langer Coronapause anbelangt. Wir konnten dort sowohl als Gruppe mit unserer umfassenden Wertschöpfungskette als auch mit den besonderen Stärken der einzelnen Gruppenmitglieder punkten.“ Die Klingel Medical Metal Group versteht sich als Full-Service-Provider für hochwertige und komplexe High-End Komponenten, Instrumente und Implantate für Prävention, Diagnose, chirurgische Eingriffe, Therapie und Rehabilitation.
MedtecLIVE with T4M hatte also für alle etwas zu bieten – für erfahrene und junge Unternehmen und lieferte Impulse für die Zukunft der Medizintechnik.
Ausblick MedtecLIVE with T4M 2023 in Nürnberg
Im kommenden Jahr 2023 findet die MedtecLIVE mit T4M vom 23.–25. Mai wieder gemeinsam mit dem internationalen Kongress MedtecSummit am Standort Nürnberg statt. „Nach dem großen Erfolg der diesjährigen MedtecLIVE with T4M ist die Vorfreude bei Ausstellern, Besuchern und natürlich auch bei uns auf das nächste Jahr riesig“, sagt Boss. „Zwischen den Standorten Stuttgart und Nürnberg zu pendeln, heißt auch die Netzwerke zwischen zwei großen Medtech-Regionen im Süden enger zu knüpfen. Der Grundstein für den starken Medtech-Süden ist gelegt.“
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