10.09.2025 • PraxisberichtePowtechAbfülltechnikPulver

Packaging-as-a-Service: Vakuum-Abfülltechnologie für ultraleichte Pulver im Servicemodell

Das PaaS-Modell von Greif-Velox kombiniert Vakuum-Abfülltechnologie, Finanzierung und Service zu einem monatlichen Fixpreis. Speziell für ultraleichte Pulver entwickelt, verdichtet die Technologie Materialien um Faktor vier und reduziert Befüllzeiten um 60 %. Drei Servicemodule decken individuelle Anforderungen ab

Autor: Björn Voges, Global Marketing Manager, Greif-Velox

Greif-Velox wandelt Capex in Opex um: Komplettlösung mit Vakuumtechnologie, Wartung und Materialversorgung für Carbon Black, Silica und Pestizide

Die Verpackungsindustrie steht vor tiefgreifenden Herausforderungen: Steigende Investitionen, wachsender Automatisierungsdruck und der Mangel an Fachkräften zwingen Unternehmen, ihre Beschaffungsstrategien neu auszurichten. Serviceorientierte Geschäftsmodelle, die im Softwarebereich längst etabliert sind, gewinnen nun auch in der Produktionstechnik an Bedeutung. Das Konzept „Packaging as a Service“ (PaaS) von Greif-Velox überträgt diese Logik auf komplexe Industrieanlagen. Statt hoher Anfangsinvestitionen zahlen Kunden eine monatliche Pauschale für die Nutzung von Verpackungsanlagen – inklusive aller notwendigen Zusatzleistungen. Dieser Wandel spiegelt den Übergang von kapitalintensiven zu nutzungsbasierten Finanzierungsmodellen wider.

Integrierte Lösung für Pulververpackung

Photo
Das Vakuum-Abfüllverfahren arbeitet nach dem Prinzip der Unterdruckbefüllung in einer geschlossenen Vakuumkammer.
© Greif-Velox

Der Verpackungsmaschinenhersteller hat diesen Ansatz auf die speziellen Anforderungen der Absackung ultraleichter Pulver zugeschnitten. Während herkömmliche PaaS-Modelle meist einfache Verpackungslösungen wie Kartons oder wiederverwendbare Behälter abdecken, umfasst diese Lösung komplexe Industrieanlagen für anspruchsvolle Produktionsprozesse. Das Modell geht über die Bereitstellung von Maschinen hinaus: Es integriert Finanzierung, Wartung sowie die kontinuierliche Versorgung mit Verbrauchsmaterialien und Ersatzteilen.

Die technische Grundlage bildet eine eigens entwickelte Vakuum-Abfülltechnologie, die für Materialien wie Carbon Black, Silica, Pestizide oder Farbpigmente konzipiert wurde. Diese Stoffe, mit Partikelgrößen von 60 bis 110 nm, stellen durch ihr geringes Schüttgewicht und hohes Lufthaltevermögen besondere Anforderungen an die Abfülltechnik.

Vakuumtechnologie als Kernstück

Das Vakuum-Abfüllverfahren arbeitet mit Unterdruck in einer geschlossenen Kammer. Das Pulver wird durch den Unterdruck in Ventilsäcke gesaugt – ohne mechanische Verdichtung oder Filterkuchenaufbau. Ein integriertes System erkennt undichte Säcke und stoppt den Befüllvorgang automatisch. Die Technologie verdichtet das Pulver um den Faktor vier (von 30 auf 120 g/l), senkt Transport- und Logistikkosten und verkürzt die Befüllzeiten um bis zu 60 % im Vergleich zu herkömmlichen Verfahren. Staubemissionen werden vermieden, wodurch aufwändige Reinigungsarbeiten und Produktverluste entfallen.

Optimierte Verpackungslösung

Zusammen mit dem Papiersackhersteller Dy-pack Verpackungen hat Greif-Velox ein spezielles Sacksystem entwickelt, das perfekt auf die Vakuumtechnologie abgestimmt ist. Diese Abstimmung steigert die Effizienz messbar: Der Materialverbrauch sinkt um bis zu 40 %, Lager- und Logistikkosten reduzieren sich um bis zu 75 %, und die Containerauslastung verbessert sich um mehr als 50 %.


Die Packaging-as-a-Service-Modelle umfassen komplexe Industrieanlagen 
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Die Packaging-as-a-Service-Modelle umfassen komplexe Industrieanlagen
für anspruchsvolle Produktionsprozesse.
© Greif-Velox

Digitale Services und Fernwartung

Ein Remote-Service-Paket ermöglicht Ferndia­gnosen und Wartungen über sichere Datenverbindungen. Der Second-Level-Support analysiert und behebt Störungen standortunabhängig, wodurch Ausfallzeiten minimiert werden. Ergänzend sorgen Konsignationslager für Ersatz- und Verschleißteile, die bedarfsgerecht befüllt werden. Die Materialversorgung erfolgt datenbasiert und berücksichtigt Verbrauchsprognosen sowie Betriebsanalysen, um Lagerbestände zu optimieren.

Modulare Servicekonzepte

Das PaaS-Modell bietet drei Paketstufen: „Total Care“ umfasst Finanzierung, Service, Materialversorgung und Ersatzteile. „Essential Care“ deckt alle Leistungen außer der Finanzierung ab. „Individual Care“ erlaubt die freie Kombination einzelner Servicebausteine nach Kundenwunsch. Ein Finanzdienstleister übernimmt die Finanzierung, während der Papiersackhersteller die Materialversorgung sicherstellt. Der Anlagenhersteller koordiniert die Gesamtlösung und gewährleistet die technische Integration.

Vom transaktionsbasierten zum partnerschaftlichen Geschäftsmodell

Die Verbindung von Technologie, Service und Materialversorgung in einem einzigen Vertragsmodell markiert einen grundlegenden Wandel in der Verpackungsindustrie. Statt einzelner Transaktionen entstehen partnerschaftliche Geschäftsbeziehungen, bei denen Anbieter nicht nur Technik liefern, sondern auch die Betriebsbereitschaft und Effizienz der Anlagen sicherstellen. Die Umwandlung von Investitionsausgaben (Capex) in laufende Betriebskosten (Opex) ermöglicht eine flexiblere Finanzplanung, während Fixpreismodelle Budget- und Versorgungssicherheit schaffen. In einem Markt, der von Fachkräftemangel, Automatisierungsdruck und steigenden Effizienzanforderungen geprägt ist, bietet das PaaS-Modell eine zukunftsweisende Lösung für den Umgang mit komplexer Verpackungstechnik – als Antwort auf veränderte wirtschaftliche und technologische Rahmenbedingungen.

Photo:

Björn Voges

Global Marketing Manager, Greif-Velox

© Greif-Velox

Dieser Beitrag ist in CITplus 9/2025 erschienen

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