11.08.2020 • PraxisberichteControllerDokumentationEthernet

Sicherheit für Kühlhäuser dank Jumo-Raumtemperatursensoren -50 bis +90 °C mit Schutzarten von IP20 bis IP65

Rein statistisch konsumiert jeder Deutsche durchschnittlich 46 kg Tiefkühlkost im Jahr. Für die Lagerung von Lebensmittel in Kühlhäusern gelten besonders strenge hygienische Anforderungen, die bereits im Jahr 2001 vom Verband Deutscher Kühlhäuser und Kühllogistikunternehmen in der „Leitlinie für eine gute Hygienepraxis in Kühlhäusern“ dokumentiert wurden. Diese Leitlinie soll den Betreibern von Kühlhäusern vor allem bei der Berücksichtigung allgemeiner Hygieneanforderungen sowie bei der Erarbeitung eines Eigenkontrollkonzeptes nach den Grundsätzen des HACCP (Hazard Analysis Critical Control Point) als Hilfestellung dienen.
 

So muss bspw. die Temperatur regelmäßig überwacht und dokumentiert werden. Bei Überschreitungen des Ist-Wertes muss eine ebenfalls dokumentierte Maßnahme erfolgen. Ziel ist die lückenlose Einhaltung der Kühlkette, da eine Temperaturerhöhung zu einer Wertminderung der Produkte führt und das angegebene Mindesthaltbarkeitsdatum nicht mehr eingehalten werden kann. 

Eine besondere Gefahrenquelle für die Einhaltung dieser Normen besteht beim Ein- und Auslagern der Waren. Insbesondere durch häufiges Öffnen und Schließen der Türen kann es so zu Temperaturschwankungen kommen. Bei einem großen Hersteller für Heimtiernahrung kommt in zehn Kühlhäusern Jumo-Technik zum Einsatz zur Temperaturkontrolle zum Einsatz.
 

Basis sind Raumtemperatursensoren von Jumo, die in den Kühlhäusern angebracht werden. Diese Sensoren stehen in verschiedene Geräteausführungen aus Kunststoff für Temperaturen von -50 bis +90 °C mit Schutzarten von IP20 bis IP65 für die jeweilige Messaufgabe zur Verfügung. In den Messeinsatz ist serienmäßig ein Pt100-Temperatursensor nach DIN EN 60751, Klasse B in Zweileiterschaltung eingesetzt, möglich sind auch Ausführungen mit Pt500, Pt1000, Ni1000 sowie verschiedene NTC‘s. Von den Anschlussklemmen ausgehend ist eine Weiterführung auch in Drei- und Vierleitertechnik möglich.

Die Raumtemperatursensoren sind jeweils mit einem Jumo Dicon touch-Zweikanal-Prozess- und Programmregler verbunden, der die Raumtemperatur überwacht und aufzeichnet. Aufgrund des modular aufgebauten Hardwarekonzepts des Jumo Dicon touch ergibt sich eine hohe Flexibilität, die den Einsatz in vielfältigen Applikationen ermöglicht. Vier analoge Universaleingänge zum Anschluss an Widerstandssensoren und Thermoelementen sowie Einheitssignale und bis zu acht externen Eingängen können unterschiedliche physikalische Messwerte mit hoher Präzision erfassen.

Für eine sichere Prozessbedienung verfügt der Prozessregler über eine passwortgeschützte Benutzerverwaltung mit einer individuellen Rechtevergabe für unterschiedliche Ebenen oder Steuerbefehle. Vorgefertigte Bildschirmmasken für Regler, Programmgeber, Registrierung und Übersichtsbilder unterstützen die schnelle Inbetriebnahme.
 

Neben den bereits vorhanden Schnittstellen RS422/RS485 Modbus RTU, Ethernet und Profibus DP ist beim Dicon touch jetzt auch die Anbindung und Kommunikation mit einem Profinet Controller möglich. Der Prozess- und Programmregler setzt hierfür eine Profinet Schnittstelle mit integriertem Zwei-Port-Switch ein und ermöglicht somit den Aufbau einfacher Linienstrukturen.

Bei der Temperaturüberwachung der Lebensmittel-Kühlhäuser kann der Jumo Dicon touch seine Stärken ausspielen. Beim Über- oder Unterschreiten vordefinierter Grenzwerte erfolgt eine E-Mail-Benachrichtigung mit einer Alarmmeldung an einen definierten Personenkreis. Eine lückenlose Dokumentation ist möglich, da die Registrierdaten über Ethernet per PCC auf einem Server gespeichert werden. Über das Registrierbild kann der Mitarbeiter vor Ort sofort den Status des Kühlhauses erkennen.
 

Darüber hinaus kann über einen binären Eingang und einen Türkontaktschalter Einfluss auf eine Alarmverzögerung genommen werden. Über einen Voralarm und ein optisches Signal wird der Mitarbeiter zum Schließen der Tür aufgefordert. Die Vorteile für den Anwender lagen bei dieser Lösung bei einem wesentlich geringeren Verdrahtungsaufwand bei Anbindung an eine übergeordnete SPS. Darüber hinaus konnte das autarke System schnell und problemlos in Betrieb genommen werden.

 

 

 

 

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