Vega Sensoren leisten die Differenzdruckmessung in der Weinsäureproduktion der Destillerie Bonollo
Die Herstellung von Grappa erfordert Fingerspitzengefühl und vor allem viel Erfahrung, will man den Geschmack über viele Jahrzehnte auf einem hohen Niveau halten.
Die Herstellung von Grappa erfordert Fingerspitzengefühl und vor allem viel Erfahrung, will man den Geschmack über viele Jahrzehnte auf einem hohen Niveau halten. Unabhängig davon benötigt der Prozess aber auch ganz solide Technologien, etwa bei der Herstellung der Weinsäure. Hier müssen die Prozessbedingungen genau eingehalten werden – Vega-Sensoren leisten dazu einen wesentlichen Beitrag.
Wer Grappa liebt, kommt um die Destillerie Bonollo SpA nicht herum. Die Destillerie mit Sitz in Formigine (MO) und Produktionsstätten in Anagni (FR) und Torrita di Siena ist eines der wichtigsten Unternehmen der Weindestillation in Europa. Sie wurde 1908 gegründet und produziert Grappa, Brandy, Alkohol, Traubenschnäpse sowie Liköre. Bonollo gilt als einer der ersten Produzenten für Grappa, des exklusiven, italienischen Schnapses Grappa wird aus der Destillation von Traubenschalen sowohl mit kontinuierlichen als auch diskontinuierlichen Destilliergeräten gewonnen.
Bonollo produziert auch natürliche Weinsäure, die so genannt wird, da sie von Natur aus in den Schalen der Trauben enthalten ist. Diese wird für die unterschiedlichsten Anwendungen eingesetzt, von Süßwaren bis hin zu Backwaren, von der Önologie bis hin zu Arzneimitteln und sogar im Baubereich. Dabei bedient sich Bonollo eines vollständig integrierten und nachhaltigen Verarbeitungskreislauf. Prinzipiell werden für Weinsäure Wasser, Schwefelsäure und Kalziumtartrat verwendet. Der Prozess selbst besteht aus mehreren Phasen, etwa der Trennung, der Aufkonzentration, Kristallisation, Zentrifugation, Trocknung und dem Sieben.
VEGA-Sensoren kommen in der Aufkonzentration zum Einsatz. In dieser Phase wird die Lösung in den Vakuum-Anlagen konzentriert, um eine Konzentration auf etwa 70-prozentige Weinsäure zu erhalten. Anschließend wird die Lösung erneut in die Lungenbehälter für eine zweite Abtrennung gegeben. Die dekantierte Lösung wird wiederum in einen kontinuierlichen Konzentrationsprozess geleitet, bis eine Suspension von Kristall- und Mutterlaugen entstanden ist, die eine 90-prozentige Weinsäure enthält. Während dieses Prozesses ist eine genaue Füllstandmessung entscheidend, um die kontinuierlichen Konzentrationsphasen zu kontrollieren. Nur so lässt sich die gewünschte Konzentration erhalten.
Bislang wurde für die Füllstandmessung eine herkömmliche Differenzdruckmessung verwendet, die jedoch nicht zufriedenstellend funktionierte. Zur Erinnerung: Die Differenzdruckmessung ist eigentlich eine sehr bewährte Methode. Oben und unten am Behälter wird je ein Druckmessumformer angebracht, die über eine Ölkapillare verbunden sind. Das Problem dieses Messprinzips ist, dass es zum einen abhängig von den Umgebungsbedingungen ist. Temperaturwechsel, etwa Sonneneinstrahlung oder Frost, wirken auf das ölgefüllte System ein und müssen kompensiert werden. Zum anderen ist ein außengeführtes Rohr, in dem sich die Kapillare befindet, aufwendig zu installieren, aber auch mechanisch gefährdet – etwa bei Vibrationen oder wenn ein Staplerfahrer diese mal unsanft berührt. Auch die Inbetriebnahme erweist sich hin und wieder als nicht ganz so einfach.
Darüber hinaus gab es ein weiteres Problem in der Anwendung, das zu Messungenauigkeiten führte. So sammelten sich immer wieder kleine Kristalle an den Rohrverschraubungen der Kapillare. Kurzum die Füllstandmessung war instabil und häufig ungenau.
Seit einigen Jahren steht jedoch eine elektronische Differenzdruckmessung zur Verfügung. Salopp gesagt, wird das Rohr durch ein Kabel ersetzt. Dabei handelt es sich um ein Sensorpaar (Master und Slave), das elektrisch mit einander verbunden ist und direkt an den Messstellen sitzt. Das aufwendige Verlegen von Impulsleitungen entfällt ebenso wie die Kosten für die erforderliche Begleitheizung. Einflüsse durch Umgebungstemperaturen oder Vibrationen spielen keine Rolle und die Installation ist extrem einfach.
Elektronische Differenzdruckmessung mit Vegabar-Sensor
Eingesetzt wurden nun zwei Sensoren des Typs Vegabar 82 mit keramischer Messzelle. Die Geräte haben eine ölfreie keramische Messzelle. Diese funktioniert unabhängig von den Umgebungstemperaturen zuverlässig und langfristig ohne jede Drift. Insbesondere bei Bedingungen unter Vakuum kann es bei herkömmlichen Messzellen unter Umständen zur Drift in der Messung kommen. Dank der keramischen Messzelle sind nun auch keine Reinigungs- oder Wartungsarbeiten am Sensor erforderlich.
Der Einbau und die Inbetriebnahme verliefen völlig problemlos – bei Bonollo nahm man das Setup gleich selbst in die Hand. Man schätzt die einfache Einrichtung der Sensoren. Schließlich ist das plics-Konzept, das quasi geräteübergreifend die gleichen Bedienoberflächen besitzt, in der Destillerie bestens bekannt und hat sich bewährt. So setzt Bonollo bereits seit über 15 Jahren Radarmessgeräte von Vega in den unterschiedlichsten Anwendungen ein. Damit gehören die Radarmessgeräte Vegapuls 61 und 64 genauso in ihr Messtechnik-Portfolio wie das vor vier Jahren installierte Vegapuls 69. Letzteres kommt bei der Füllstandmessung des Tresters und des Kalziumkarbonates zum Einsatz.
Heute arbeitet die Füllstandmessung unter dem Vegabar 82 bei Bonollo stabil und zuverlässig.