Westerwald-Brauerei setzt auf ein hochmodernes Energiesystem von Viessmann Industriesysteme
Im Westerwald wird in dem malerischen Städtchen Hachenburg bereits seit mehr als 150 Jahren Bier gebraut.
Im Westerwald wird in dem malerischen Städtchen Hachenburg bereits seit mehr als 150 Jahren Bier gebraut. Die familiengeführte Brauerei in Rheinland-Pfalz setzt auf 100 % Aromahopfen und eine traditionelle Brauweise mit einer sechs Wochen langen Reifezeit, wofür sie auch mit dem begehrten Slow-Brewing Siegel ausgezeichnet ist. Hauptvertriebsgebiet der Biere ist der Westerwald und seine angrenzenden Regionen. Aber auch Menschen im fernen Asien trinken das aus hochwertigen Rohstoffen produzierte Bier: Seit Jahren liegt der kleine, aber sehr hochpreisige Export-Schwerpunkt auf China.
Mit rund 80.000 hl produziertem Bier pro Jahr ist die private Brauerei gut im Geschäft und konnte in den vergangenen Jahren ihre Marktanteile weiter ausbauen. Um weiterhin wettbewerbsfähig zu bleiben, standen zur Standortsicherung umfangreiche Investitionen an. „Als eine über Generationen gewachsene Brauerei stellten wir uns die Frage, wie wir langfristig zukunftsfähig bleiben. Ein wichtiger Aspekt bei unseren Überlegungen war die Kombination aus Energieeffizienz und Nachhaltigkeit. Die Energie, die wir für die Herstellung unseres Biers benötigen, soll so umweltschonend wie möglich produziert und so effizient wie möglich genutzt werden“, erklärt Jens Geimer, Geschäftsführer und Mitinhaber der Westerwald-Brauerei, der diese in fünfter Generation führt. „Und klar geht es hier auch um Wirtschaftlichkeit. Die Energie ist ein steigender Kostenpunkt in der Produktion“.
Um diese Ziele erreichen zu können erneuerte die Westerwald-Brauerei deshalb ihre komplette Energieversorgung in Hachenburg. Auf dem Betriebsgelände entstand ein neues Maschinenhaus mit einem hochmodernen Energiesystem von Viessmann zur zuverlässigen Versorgung mit Wärme und Dampf. Kernstück ist die neue Dampfkesselanlage vom Typ Vitomax HS. Zusätzlich wurden eine neue Kälteanlage, eine zentrale Wasserversorgung und eine hochmoderne Flaschenwaschmaschine auf dem Gelände installiert. Alle Gebäude sind auf einer einzigen Ebene offen miteinander verbunden, was schnelle Wege ermöglicht. Unter der Decke sind alle Energieleitungen installiert und am Boden verlaufen die Wege für die Mitarbeiter und den Materialtransport. Insgesamt investierte die Brauerei mehrere Millionen Euro in die umfassenden Erneuerungen.
Neue Dampfanlage senkt Energieverbrauch
In der Herstellung ist Bier eines der energieintensivsten Lebensmittel überhaupt. Demzufolge stellt die Energieversorgung einen großen Kostenblock im gesamten Produktionsprozess dar; je nach Brauereigröße machen die Energiekosten zehn bis 15 % der Gesamtkosten aus. Die Dampfkesselanlage, als wichtiger Bestandteil der Brauerei, hat hierbei eine Schlüsselrolle: Ob beim Maischen, Kochen oder bei der Flaschenreinigung – überall wird Dampf eingesetzt. Vom gesamten Energieverbrauch entfallen in Hachenburg alleine ca. 40 % auf das Sudhaus und ca. 20 % auf die Flaschenreinigung.
Das größte Einsparpotenzial – sowohl monetär als auch energetisch – liegt deshalb im Betrieb der Dampfkesselanlage. „Unsere alten Dampfkessel waren noch aus den 1970er Jahren und in Bezug auf Technologie, Effizienz und Nachhaltigkeit nicht mehr zeitgemäß“, betont Maik Grün, Braumeister in der Westerwald-Brauerei. Den Wunsch nach einer effizienten und modernen Kesselanlage setzten dann die Experten von Viessmann Industrial Boiler Solutions, mit Sitz in Dillenburg, in die Tat um. Durch die Investition in die moderne Kesselanlage vom Typ Vitomax HS der Viessmann Industriesysteme spart sich die Westerwald-Brauerei jetzt rund 20 % der Energie.
Hoher Wirkungsgrad
Der Hochdruck-Dampferzeuger Vitomax HS, der im neuen Maschinenhaus installiert wurde, stellt bei einem zulässigen Betriebsdruck von zehn Bar insgesamt 5,0 t Sattdampf pro Stunde für die verschiedenen Teilprozesse in der Brauerei bereit. Die Dampfkesselanlage von Viessmann überzeugt mit einem sehr hohen Wirkungsgrad von knapp 96 %. Möglich macht das ein Wärmetauscher, ein sogenannter Economiser. Die Rauchgase, die bei der Verbrennung in der Kesselanlage entstehen, werden durch den Economiser geleitet und erhitzen das Speisewasser vor dem Eintritt in den Dampfkessel. Das spart nicht nur Energie für die Wassererhitzung, sondern auch fossilen Brennstoff, in diesem Fall: Gas.
Die Wasseraufbereitung TWA-V sorgt für eine gleichbleibend hohe Dampfqualität und eine lange Lebensdauer von Kessel und Komponenten. Sie beseitigt schädliche Bestandteile, wie Sauerstoff und Kohlendioxid, sodass diese erst gar nicht in Kessel oder Anlage gelangen können.
Niedrige Stickoxid-Emissionen
Zudem punktet der Vitomax HS von Viessmann mit niedrigen Stickoxid-Werten (NOx-Werte). Der Dreizugkessel ist für eine schadstoff- und emissionsarme Verbrennung konzipiert. Im gut dimensionierten Flammrohr des Brenners kann das Gas im Dampfkessel sehr gut verbrennen, was zu weniger Stickoxiden führt. Eine wassergekühlte Brennerdurchführung sorgt zusätzlich für weniger Wärmerückstrahlung, was sich ebenfalls in den niedrigen Stickoxid-Werten niederschlägt. Mit Erdgas betrieben, betragen die NOx-Werte des Vitomax HS gerade einmal < 70 mg/m³. Die Dampfkesselanlage von Viessmann erfüllt somit die strengen Anforderungen der neuen Emissionsvorschriften, wie der Bundes-Immissionsschutzverordnungen (BImSchV).
Zusätzlich stellen Schalldämpfer an der Dampfkesselanlage der Westerwald-Brauerei sicher, dass Mitarbeiter und Anwohner keinen Lärmbelästigungen ausgesetzt sind.
Schaltanlage mit Fernwartungszugriff
Besonders praktisch: Dank moderner Anlagensteuerung und Fernzugriff durch Viessmann hat das Brauerei-Team in Hachenburg die Hochdruck-Dampfkesselanlage auch aus der Ferne im Blick, und zwar rund um die Uhr – 24 Stunden, sieben Tage die Woche. „So sind wir schnell informiert und können zügig agieren, sollte einmal eine Störung an der Kesselanlage sein. Denn lange Ausfallzeiten können wir uns nicht leisten“, so Grün. „Wenn es früher am Wochenende eine Störung gab, hat es oft niemand mitbekommen und die Brauerei war dann Montagmorgen kalt. Da hat man schnell ein, zwei Stunden verloren, bis wieder alles läuft. Das haben wir dank Fernwartung jetzt besser im Griff“. Bei Bedarf kann das Viessmann Serviceteam sofort auf das Anlagenmanagementsystem zugreifen, den Betrieb optimieren und Fehler beseitigen.
Mit Viessmann alles aus einer Hand
Als Generalunternehmer begleitete Viessmann das gesamte Projekt in der Westerwald-Brauerei. Die Profis für Industriesysteme übernahmen nicht nur die Planung und das Engineering, sondern auch die Einbringung, Montage, Verrohrung, Verkabelung sowie die Inbetriebnahme der Hochdruck-Dampfkesselanlage Vitomax HS. „Wir hatten zuvor noch nie mit Viessmann zusammengearbeitet, aber die Tatsache, dass wir hier alles aus einer Hand bekommen, hat uns überzeugt. Die Spezialisten von Viessmann haben uns beim gesamten Projektablauf sehr gut unterstützt“, betont Grün. Auch Markus Wack, Projektleiter bei Viessmann Industrial Boiler Solutions, freut sich über den Gesamtauftrag: „Vom Engineering, über die Fertigung bis zur Montage können wir so alles optimal aufeinander abstimmen und eine schlüsselfertige Anlage liefern. Unsere Kunden profitieren dabei von der langjährigen Erfahrung unsere einzelnen Gesellschaften.“
Der Geschäftsbereich Viessmann Industrial Solutions innerhalb der Viessmann Group setzt sich aus mehreren Gesellschaften zusammen.In ihr sind die Aktivitäten für komplexe Anlagen zur Energieerzeugung aus Prozesswärme, Dampf und Biomasse der Viessmann-Group sowie die Kompetenz von rund 1.000 Mitarbeitern gebündelt.
Starkes Bekenntnis zur Region
Ein weiterer ausschlaggebender Punkt dafür, dass die Wahl auf Viessmann fiel, war der regionale Aspekt. Mit gerade einmal 45 km Distanz zwischen Hachenburg und Dillenburg standen die Westerwald-Brauerei und die Experten von Viessmann Industrial Boiler Solutions auch räumlich eng in Kontakt. „Als hiesiges Familienunternehmen haben wir seit jeher einen starken Bezug zu unserer Region und den dort ansässigen Menschen und Unternehmen. Deshalb bin ich besonders stolz, dass wir die Bauarbeiten fast ausschließlich mit heimischen Firmen gestemmt haben“, so Brauereichef Jens Geimer. Nicht einmal ein Jahr haben die Erneuerungsarbeiten für das neue Maschinenhaus gedauert. Als nächstes großes Projekt stehe laut Braumeister Maik Grün die Modernisierung des Sudhauses an.
DIE WESTERWALD-BRAUEREI
Als eine der ältesten Pils-Brauereien Deutschlands braut die Westerwald-Brauerei seit 1861 unter der Marke „Hachenburger“ Bier. Als Familienbrauerei wird sie in fünfter Generation geführt. Für all ihre Biere, wie helles und dunkles Pils, Radler und Weizen, kommen 100 % Aromahopfen sowie besonders weiches Brauwasser zum Einsatz. Neben qualitativ hochwertigen Zutaten setzt die Westerwald-Brauerei vor allem auch auf den Faktor Zeit. Auch deshalb zählt die Westerwald-Brauerei seit 2016 zu den gerade einmal 25 Slow Brewern in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Italien, die mit diesem Gütesiegel ausgezeichnet wurden. Am Sitz in Hachenburg, Rheinland-Pfalz, beschäftigt die Westerwald-Brauerei etwa 80 Mitarbeiter.