Sonderlösungen für die Temperiertechnik
Während Julabo Geräte früher hauptsächlich im Labor zu finden waren, kommen Thermostate und neue Produkte wie die Presto Prozesssysteme heute verstärkt in der Prozessindustrie und Automation zum Einsatz. Gerade in Bereichen der Prozessindustrie erhöht sich die Nachfrage nach individuellen Sonderlösungen. Das heißt, Kunden fordern Produkte bzw. Lösungen, die exakt ihren spezifischen Temperieranforderungen gerecht werden. Julabo hat seinen Kunden nicht nur zugehört, sondern mit dem Aufbau einer eigenen Business Unit Solutions genau auf diese Anforderungen reagiert.
Die Julabo Business Unit Solutions (BUS), ein eigenes Entwicklungsteam aus Ingenieuren und Konstrukteuren, hat sich ganz gezielt darauf spezialisiert, bestehende Gerätemodelle individuell nach Kundenwunsch zu optimieren oder modifizieren.
Wie beispielsweise mit der präzisen Durchflussregelung für externe Anwendungen mit definiertem Volumenstrom.
Temperiergeräte von Julabo sind bereits in der Standardausführung meist mit leistungsstarken Pumpen ausgestattet. Dennoch gibt es Applikationen, bei denen neben der präzisen Temperierung zusätzlich ein exakt definierter Volumenstrom des eingesetzten Mediums gefordert ist. Für diese Herausforderung hat Julabo zahlreiche Varianten kundenspezifischer Durchflussmess- und -regelsysteme entwickelt und realisiert.
Neben dem obligatorischen Durchflussmessgerät werden sämtliche notwendigen Komponenten bei Julabo passend in einem Zusatzmodul integriert, welches entweder direkt am Gerät befestigt ist oder in der Nähe aufgestellt wird. Alle Komponenten werden hard- und softwaretechnisch optimal aufeinander und auf die Anwendung des Kunden abgestimmt. Dazu zählt auch die Auswahl des ideal zur Anwendung passenden Messprinzips. Typischerweise kommen „Magnetisch-induktive Messgeräte“ oder „Coriolis-Messgeräte“ als Messprinzipien zum Einsatz.
Beide Messprinzipien sind unabhängig von den physikalischen Eigenschaften Temperatur, Druck, Dichte und Viskosität des Mediums. Dies stellt einen entscheidenden Vorteil gegenüber anderen Messprinzipien dar, da sich gerade diese Eigenschaften über den Temperaturbereich deutlich verändern können.
Fordert die externe Anwendung einen exakt definierten Volumenstrom, kann dies mittels Durchflussregelsystem erreicht werden. Über das installierte Messgerät wird der aktuelle Durchfluss ermittelt, die Information an das Temperiergerät übertragen und dieses regelt auf den gewünschten Sollwert. Die Durchflussregelung sorgt somit präzise für die gewünschte, optimal auf die Anwendung passende Energieübertragung. Das ist insbesondere bei sensiblen Prozessen von Vorteil für ein möglichst unverfälschtes Testergebnis.
Typische Anwendungsbeispiele sind in der Batterieforschung, bei Prüfständen für Komponententests in der Automobilindustrie oder in der Luft- und Raumfahrt zu finden. Aber auch die Realisierung von mehreren, parallelen Temperierkreisläufen über lediglich einen Prozessthermostat ist mit einem angepassten Durchflussregelsystem möglich.
Einige Komponenten von Temperiergeräten benötigen aufgrund ihrer physikalischen Funktionsweise einen gewissen Mindestvolumenstrom, um überhaupt temperieren zu können. Liegt der geforderte Volumenstrom der Kundenanwendung unterhalb dieser Mindestgröße, wird ein Durchflussregelsystem mit elektronischem Bypass verwendet. Letzterer regelt die exakte Temperierung der Anwendung mit definiertem Durchfluss und Energieeintrag und führt die überschüssige Menge des Mediums direkt wieder dem Gerät zu, sodass unnötige Leistungsverluste minimiert werden. Die Mindestvolumenströme liegen in der Regel bei kleineren Prozessthermostaten (Bsp: Presto A40 oder A80) bei >5 l/min und bei größeren Systemen (Bsp: Presto W55) bei >15 l/min.
Der elektronische Bypass ist außerdem sinnvoll, wenn der Gegendruck der Anwendung bei gewünschtem Durchfluss zu gering ist (<0.07 bar) und bietet somit im Bereich Prozesstemperierung hohe Flexibilität für verschiedene Einsatzszenarien.
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