A.C.T. macht aus Abfall wertvollen Kompost durch Hitze und Membrantechnik
Advanced Composting Technologies aus Heppenheim entwickelt innovative Kompostierungstechnik mit Druckluftbelüftung und halbdurchlässiger Membran. Temperaturen bis 85°C hygienisieren zuverlässig und beschleunigen biologischen Abbau. Jumo liefert komplette Messtechnik-Lösung von Sensorik bis Datenverarbeitung für modulare Anlagen.
Heppenheimer Unternehmen setzt auf Druckluftbelüftung und Jumo-Messtechnik für effiziente Kompostierung

„Das Herzstück der A.C.T.-Technologie ist die Fähigkeit, konstant hohe Temperaturen zu erzeugen, die für eine zuverlässige Hygienisierung erforderlich sind“, erläutert Florian Volk, Geschäftsführer der A.C.T.. Mikroorganismen, die in organischen Abfällen allgegenwärtig sind, erzeugen diese Hitze, solange ausreichend Sauerstoff und Feuchtigkeit vorhanden sind. Das Unternehmen führt den Prozess so, dass diese Bedingungen optimal erfüllt werden. Hohe Temperaturen in der Abfallbehandlung trocknen das Materialgemisch, erleichtern somit die Sortierung und senken gewichtsabhängige Kosten bei der Deponierung. Die Behandlung von Klärschlamm mit A.C.T.-Systemen ist besonders effektiv, da die hohen Temperaturen eine zuverlässige Hygienisierung gewährleisten. Abhängig von den Schwermetallgehalten kann der aufbereitete Klärschlamm als hochwertiger Dünger genutzt werden.
Messtechnische Komplettlösung
Das Kerngeschäft bezieht sich allerdings auf die Kompostierung. Ein zentrales Merkmal der Technologie ist die Druckluftbelüftung, die anaerobe Zonen verhindert und die Bildung von Methan sowie Ammoniak im Prozess abwendet. Die halbdurchlässige Membran lässt Luft langsam entweichen. Trifft feuchte Luft auf diese Membran, entsteht ein Wasserfilm, der schädliche Emissionen bindet. Die Temperaturen von bis zu 85 °C beschleunigen den biologischen Abbau und erhöhen die Effizienz und Kapazität der Anlagen. „Hierfür hat Jumo als führender System- und Lösungsanbieter eine durchgängige Lösung angeboten. Angefangen bei der Sensorik, über Temperaturüberwachung, bis zur Steuerung und Datenechtzeitverarbeitung“, sagt Christopher Berndt, Vertriebsrepräsentant bei Jumo.
Prozess der Kompostierung

Der Kompostierungsprozess beginnt mit der Sammlung des organischen Materials, welches anschließend mechanisch aufbereitet wird. Das heißt, die korrekte Korngröße wird eingestellt, parallel können Störstoffe ausgeschleust werden. Das aufbereitete Material wird in Rottekörpern aufgesetzt und mit oben beschriebener Membran abgedeckt. Über ein Belüftungssystem wird Luft in den Rottekörper gepresst, wodurch optimale Bedingungen für die hitzeschaffenden Mikroorganismen entstehen. Während der ersten Intensivrotte werden Temperaturen von bis zu 85 °C erreicht, gefolgt von einer zweiten Intensivrotte mit Temperaturen von bis zu 75 °C. Diese hohen Temperaturen zerstören pathogene Keime und Samen. Nach den Intensivrotten folgt optional ein Reifeprozess, um den höchsten Kompost-Qualitätsstandard zu erreichen. „Der Kunde bestimmt über die Rottedauer und somit welche Qualität an Kompost entsteht. Frisch- oder Fertigkompost können in sehr kurzer Zeit hergestellt werden“, so Volk weiter.
Flexibilität und Effizienz
Die Anlagen sind modular aufgebaut und lassen sich flexibel an die geforderte Kapazität anpassen. Dank eines kleinen Maschinenparks sind die Betriebskosten und Wartungskosten niedrig. „Die Jumo-Software zur Anlagensteuerung ermöglicht eine einfache Überwachung und Verwaltung der Prozesse, wodurch der Personalbedarf ebenfalls minimiert wird“, führt Berndt aus. Das System eignet sich auch für die Stabilisierung gemischter Siedlungsabfälle. Diese Abfälle, oft nicht getrennt gesammelt, enthalten einen hohen Anteil an Organik. Dies kann im Kompostierungsprozess verwertet werden. Der resultierende, biologisch stabilisierte Output kann, je nach regionalen Vorschriften, als CLO (compost-like output) genutzt oder sicher deponiert werden, wobei die Umweltbelastung erheblich reduziert wird.
Dieser Beitrag ist in CITplus 10/2025 erschienen
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