Seit dem Jahreswechsel bietet die Watson-Marlow Fluid Technology Group in Deutschland das komplette Sortiment ihres Geschäftsbereiches Bredel Hose Pumps im Direktvertrieb an. Vertrieb, Service und Support der Bredel Hochdruckschlauchpumpen, Schlauchelemente, Zubehör und Ersatzteile erfolgen exklusiv über die Watson-Marlow GmbH mit Sitz in Rommerskirchen.
Die Bredel Produkte sind bereits seit vielen Jahren als die führenden Hochdruckschlauchpumpen auf dem deutschen Markt etabliert, bis 2020 durch einen Vertriebspartner. Durch den direkten Vertrieb haben Bredel Kunden in Deutschland nun den Vorteil der maximalen Lieferkontinuität direkt vom Hersteller und des schellen und bewährten technischen Service und Support von Watson-Marlow. Anwender profitieren von der umfassenden Produktexpertise und langjährigen Anwendungserfahrung des Watson-Marlow Vertriebsteams.
Watson-Marlow erweitert dadurch abermals sein Produktportfolio. Dazu gehören neben den bekannten Watson-Marlow Gehäuse- und OEM-Schlauchpumpen, samt den passenden Schläuchen, auch die im schwäbischen Ilsfeld produzierten Masosine
Sinuspumpen, sowie Abfüllsysteme und ein breites Angebot an ergänzenden Fluid-Path-Komponenten.
„Durch den direkten Vertrieb von Bredel können wir unseren Kunden nun ein noch umfassenderes End-to-End-Lösungsspektrum für praktisch alle Bedürfnisse rund um die Verarbeitung von Flüssigkeiten anbieten. Vor allem Anwender, die abrasive, scherempfindliche oder Medien mit einem hohen Feststoffanteil verarbeiten, profitieren von der hohen Zuverlässigkeit und Langlebigkeit der Bredel Pumpen. Außerdem stärken wir durch das Bredel Sortiment unsere Position als Marktführer für Schlauchpumpen in Deutschland“, erläutert Hans-Peter Jacob, Geschäftsführer der Watson-Marlow GmbH.
In der Lebensmittel- und Getränkeindustrie kommen Bredel Pumpen für eine Vielzahl verschiedener Anwendungen zum Einsatz, bspw. zur Förderung empfindlicher Rohmaterialien wie Fleisch- oder
Milchprodukte, Säfte, ganze Früchte,
Backwaren bis hin zu lebendigen Jung- oder Kleinfischen. In Brauereien verarbeiten sie z. B. häufig Hefe oder abrasive Kieselgur als Filtrationshilfsmittel. Für hygienische Prozesse stehen Bredel Pumpen mit einklappbaren Gleitschuhen für eine einfache CIP-Reinigung zur Verfügung.
Bredel Pumpen fördern Kieselgur mit maximaler Zuverlässigkeit
Ihre hohe Leistungsfähigkeit bei abrasiven Fördermedien beweisen Bredel Schlauchpumpen bei der Förderung von Kieselgur zur Filtrierung in zahlreichen Brauereien weltweit. Bei Magor in Wales, Teil von Anheuser-Busch Inbev, konnten Bredel Pumpen das Problem eines unerwünschtem Sauerstoffeintrages in das Bier, ausgelöst durch weniger zuverlässige Hubkolbenpumpen, lösen. Die Brauerei gehört zu den produktivsten Brauereien in ganz Europa. Hier werden neben mehreren lokalen Bieren auch die in Großbritannien sehr beliebten Marken Stella Artois und Boddingtons gebraut.
Für den beim Brauen besonders kritischen Arbeitsschritt des Filtrierens wird bei Magor Kieselgur als Filterhilfsmittel verwendet. Dabei bildet dieses mineralische Sedimentgestein einen Filterkuchen auf dem Schichtenfilter. Für die Förderung und Dosierung der aufgeschlämmten Kieselgur in den Filter kamen bis vor Kurzem noch gewöhnliche Hubkolbenpumpen zum Einsatz. Diese arbeiteten jedoch nicht zuverlässig genug. Durch die häufig erforderliche Wartung der Pumpen bestand eine erhöhte Gefahr eines Eintrags von gelöstem Sauerstoff in das Bier, der dem Geschmack des Endprodukts massiv schaden kann.
Hubkolbenpumpen zu wenig zuverlässig
„Schon durch geringste Spuren von gelöstem Sauerstoff kann das Bier seinen Geschmack verändern und sogar fade und abgestanden schmecken“, erläutert Paul Evans, Tech Services First Line Manager der Anheuser-Busch Inbev Brauerei Magor. „Dies wäre verheerend für unseren Ruf und würde unsere Verkäufe empfindlich belasten.“
„Für uns ist es entscheidend, den Eintrag von gelöstem Sauerstoff zu jedem Zeitpunkt der Produktion genau zu überwachen und zu kontrollieren. Dabei streben wir einen Wert von weniger als 10 ppb (parts per billion – Teile pro Milliarde) an – ein sehr anspruchsvoller Wert, da das Bier über den gesamten Brauprozess der Gefahr eines Sauerstoffeintrags ausgesetzt ist“, sagt Evans.
Die früher verwendeten Hubkolbenpumpen sorgten immer wieder für Probleme. „Die Edelstahl-Rückschlagventile auf der Auslassseite der Hubkolbenpumpen begannen durch die stark abrasive Kieselgur zu verkleben. Dadurch waren wir häufig zu einer Wartung bzw. zum Austausch der Pumpe gezwungen und das Bier war dabei zwangsläufig der Atmosphäre ausgesetzt“, erklärt Evans. Aus diesem Grund begab sich die Brauerei auf die Suche nach einer besseren Lösung für ihre insgesamt drei Filteranlagen und entschied sich zum Test einer Industrieschlauchpumpe der Watson-Marlow Fluid Technology Group vom Typ Bredel 25.
Schlauchpumpen verhindern Kontamination
Die Vorteile waren offensichtlich: Denn die Schlauchpumpen benötigen weder Ventile noch Dichtungen, die verstopfen oder verkleben könnten. Dank des geschlossenen Systems kommt das Fördermedium ausschließlich mit der Innenseite des Schlauchelements in Berührung. Dadurch ist eine Verunreinigung des Mediums praktisch ausgeschlossen. Umgekehrt kann auch die Pumpe nicht durch das Medium verunreinigt werden.
Zusätzlich sind die Bredel Schlauchpumpen selbst nahezu wartungsfrei: Das Schlauchelement ist das einzige Verschleißteil und durch die speziellen, besonders abriebfesten und widerstandsfähigen Schlauchelemente von Bredel haben die Schlauchpumpen selbst bei stark korrosiven und abrasiven Medien lange Standzeiten. Ein Schlauchwechsel kann außerdem innerhalb weniger Minuten am Einsatzort durchgeführt werden.
Überzeugende Tests
„Das peristaltische Förderprinzip erschien uns als prinzipiell sehr gut geeignet, den Eintrag von Sauerstoff zuverlässig auszuschließen“, erläutert Evans. „Aus diesem Grund entschieden wir uns, die Bredel 25 Schlauchpumpe zunächst an einer unserer drei Filteranlagen ausführlich zu testen. Dabei erwies sich die Industrieschlauchpumpe tatsächlich als ideale Lösung, um bei unseren Bieren die Qualität sicherzustellen, die unsere Kunden und die Konsumenten von Anheuser-Busch InBev erwarten.“
Durch den Einsatz der Bredel 25 konnte der Eintrag von gelöstem Sauerstoff zuverlässig unterbunden werden. Zudem überzeugten die Pumpen durch Wartungsarmut, hohe Zuverlässigkeit und lange Standzeiten.
Nach Abschluss der Testphase entschied man sich, alle drei Filteranlagen der Brauerei mit Schlauchpumpen des Modells Bredel 25 auszurüsten. „Dabei werden die Pumpen bei uns mit einem Frequenzumrichter betrieben. Bedient werden sie durch eine SPS-Steuerung, angesteuert über eine SCADA-Schnittstelle. Dadurch können wir beim Filtrieren je nach Bedarf die Geschwindigkeit und Fördermenge regulieren. Durch den Betriebsstundenzähler haben wir außerdem einen guten Überblick über die Betriebsdauer von Pumpe und Schlauchelement. Sobald wir die von Watson-Marlow empfohlenen 2.000 Betriebsstunden erreichen, können wir einen Schlauchwechsel im Rahmen von geplanten Wartungen oder als vorbeugende Instandhaltungsmaßnahme durchführen“, sagt Evans.
Denn die Qualität des Bieres und damit die Reputation des Unternehmens Anheuser-Busch InBev stehe schlussendlich über allem: „An die Produktqualität kann man kein Preisschild hängen“, meint Evans. In der Magor-Brauerei verlief der Umstieg auf die Bredel 25 so überzeugend, dass mittlerweile nicht nur alle drei Filter mit den modernen Schlauchpumpen beschickt werden. Darüber hinaus wurden bereits drei weitere Pumpen dieses Typs für andere Aufgaben in einer ähnlichen Anwendung installiert.
Die Unternehmensgruppe
Die Watson-Marlow Fluid Technology Group (WMFTG) ist der weltweit führende Hersteller von Schlauch- und Sinuspumpen und ergänzenden Fluid-Path-Technologien und eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der Spirax-Sarco Engineering Group. Die Gruppe beschäftigt weltweit rund 7.900 Mitarbeiter, darunter 1.600 Vertriebs- und Serviceingenieure.
Das Produktportfolio der zehn Geschäftsbereiche der WMFTG umfasst ein komplettes Lösungsangebot für die Lebensmittel-, Pharma-, Chemie- und Umweltindustrie und setzt sich wie folgt zusammen:
- Watson-Marlow Pumps mit Schlauchpumpen für Pharma, Lebensmittel und industrielle Anwendungen,
- Watson-Marlow Tubing mit Präzisionsschläuchen in vielen verschiedenen Materialien für die Verwendung in Schlauchpumpen und anderen Einsatzgebieten,
- Masosine als produktschonende Verdrängerpumpen mit sinusförmigem Rotor für Lebensmittel, Pharma und Industrie,
- Bredel: Hochdruckschlauchpumpen für größere Volumenströme, speziell für industrielle Anwendungen und die Lebensmittelindustrie,
- Alitea: peristaltische Lösungen für den Einsatz im OEM-Geschäft,
- Flexicon: Aseptische Abfüll- und Verschließsysteme,
- Biopure: fortschrittliche Single-Use-Schlauchverbindungssysteme,
- Asepco: aseptische Ventile für die biopharmazeutische Industrie,
- Flowsmart: hochreine Dichtungen sowie Transferschläuche aus Silikon,
- Aflex Hose: flexible Schläuche mit
- PTFE-Innenseele.
Bredel Schlauchpumpen: Maximale Zuverlässigkeit und minimale Wartung
Bredel Schlauchpumpen fördern bis zu 108.000 l pro Stunde bis maximal 16 bar mit 100 %ig volumetrischer Genauigkeit. Dabei kommen keinerlei bewegliche Teile mit dem Medium in Berührung und es werden keine Dichtungen oder Ventile benötigt. Die direkt gekoppelte Bredel Bauweise (Abb. 3) vereint die Zuverlässigkeit der Lagerstuhlbauweise mit den Vorteilen der kompakten Blockbauweise: Eine innovative Pufferzone schützt das Getriebe, die Lager und den Pumpenkopf bei Leckagen. Schwerlastlager des Pumpenrotors nehmen die Radialbelastung auf, die Antriebswelle überträgt damit nur das Drehmoment und die Drehzahl, die für die Anwendung benötigt wird. Das Getriebe bietet eine längere Lebensdauer und die Pumpe ein Plus an Einsatzzeit. Das Schlauchelement ist entscheidend für Leistung, Zuverlässigkeit und Effizienz. Bredel Schlauchelemente (Abb. 4.) sind präzisionsgefertigt und zusätzlich geschliffen für ausgezeichnete Kompression, minimale Reibung und Belastung der Lager und maximale Lebensdauer. Schlauchelemente können vor Ort ohne besonderes Werkzeug oder spezielle Kenntnisse getauscht werden. Anwender profitieren von einem geringeren Wartungs- und Ersatzteilbedarf und einer hohen Wirtschaftlichkeit der Pumpen. Für Einsätze in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie steht eine breite Auswahl an umfassend zertifizierten (FDA, EG 1935/2004, EHEDG und 3A) Schlauchelementen zur Verfügung.