19.03.2025 • TechnikDichtungenO-Ringe

O-Ringe, Flachringe und andere Dichtungen aus polymeren Werkstoffen

Dichtungsringe aus Elastomeren, auch bekannt als O-Ringe, Rundringe oder Nullringe, sind essenzielle Komponenten in der industriellen Praxis. Sie gleichen Unebenheiten von Dichtflächen aus und verhindern unerwünschte Stoffübergänge. Diese Dichtungen sind in verschiedenen Größen und Werkstoffen erhältlich, um den Anforderungen unterschiedlicher Anwendungen gerecht zu werden. Von der Wasseraufbereitung bis zur Lebensmittelindustrie bieten sie zuverlässige Lösungen für eine Vielzahl von Einsatzbereichen.

Gängige Werkstoffe und Einsatzgebiete für O-Ringe

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Dichtungsringe aus Elastomeren besitzen ein vielseitiges Anwendungspotential und tragen in nahezu jedem Industriebereich zur störungsfreien und effektiven Produktion bei. Sie finden Anwendung im Automobil- und Maschinenbau, in petrochemischen Anlagen, in der Pharmaindustrie und in der Lebensmittelindustrie. Auch im Alltag sind sie in Wasserhähnen oder Kaffeemaschinen zu finden.

Rundringe müssen je nach Einsatzbereich verschiedene Eigenschaften aufweisen, wie thermische Beständigkeit, ausreichende Dichtigkeit gegenüber Druckbelastung, Elastizität und Steifigkeit. Zudem sollten sie eine gute Verschleißbeständigkeit haben, um Ausfallsicherheit und Wartungsfreundlichkeit zu gewährleisten. Ein wichtiger Aspekt bei der Auswahl von Elastomeren ist die chemische Beständigkeit gegenüber Kraftstoffen, Ölen, Fetten, Säuren und Basen.

Diese Anforderungen können durch die Herstellung spezifischer Gummimischungen erfüllt werden. Bei Polymerblends werden verschiedene Polymertypen gemischt, um bestimmte Eigenschaften zu erreichen. Die Wahl eines ungeeigneten Werkstoffs kann jedoch zu frühzeitigem Versagen und Leckagen führen.

Dichtungsringe sind in zölliger und metrischer Ausführung erhältlich und werden primär nach ihrer Materialzusammensetzung unterschieden. Sie sind in verschiedenen Werkstoffen erhältlich, je nach Einsatzgebiet und Anforderungen.

Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk (EPDM): O-Ringe aus EPDM sind im Temperaturbereich von -40 °C bis +150 °C vielseitig einsetzbar. Sie sind witterungs-, UV-, ozon- und alterungsbeständig und vertragen häufige Wechsel zwischen Kälte und Wärme. EPDM-Dichtungsringe entsprechen den Vorgaben der Europäischen Pharmacopoeia und sind FDA-konform. Sie werden in der Chemietechnik, im Anlagen- und Maschinenbau verwendet.

Acrylnitril-Butadien-Kautschuk (NBR) und Hydrierter Acrylnitril-Butadien-Kautschuk (HNBR): NBR-O-Ringe finden Verwendung in der chemischen Prozesstechnik, der Verfahrenstechnik, in der Petrochemie und im Maschinenbau. Sie sind Standard für Hydraulik- und Pneumatikanwendungen im Bereich von -30 °C bis +100 °C. HNBR-Dichtungen zeichnen sich durch verbesserte Hitzebeständigkeit und Oxidationsstabilität aus und können bis +150 °C eingesetzt werden.

Polytetrafluorethylen (PTFE): PTFE-Dichtungsringe sind witterungs- und UV-beständig und lassen sich unter extremen klimatischen Bedingungen zwischen -200 °C und +260 °C einsetzen. Sie sind chemisch beständig und physiologisch unbedenklich, jedoch nicht gummielastisch.

Silikon (VMQ): Silikon-Dichtungsringe sind hochelastische Dichtelemente für die Chemietechnik, Labortechnik, Medizintechnik und den Maschinenbau. Sie sind bei Temperaturen von -55 °C bis +200 °C einsetzbar und besitzen eine hohe chemische Beständigkeit.

Fluorkautschuk (FKM bzw. FPM): FKM-Dichtungsringe bieten hohe chemische und thermische Beständigkeit und sind resistent gegenüber vielen Chemikalien. Sie werden in der chemischen Industrie, Petrochemie, Pharmaindustrie und Lebensmittelindustrie eingesetzt.

Perfluorkautschuk (FFKM): FFKM-Dichtungsringe sind für die Pharmaindustrie, Chemietechnik und Lebensmittelindustrie entwickelt. Sie sind FDA- und BfR-konform und bieten hohe Temperaturbeständigkeit von -15 °C bis +320 °C.

Diese Werkstoffe bieten maßgeschneiderte Lösungen für verschiedene Anwendungen und gewährleisten eine zuverlässige Abdichtung in unterschiedlichen Industriebereichen.

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