29.04.2025 • Nachrichten

Die fleischverarbeitende Industrie hat Zukunft

Denis Gabriel, Geschäftsführer der Fessmann, spricht im Interview über die aktuelle wirtschaftliche Lage des Unternehmens, die treibenden Kräfte hinter dem Wachstum und die Zukunft der fleischverarbeitenden Industrie. Trotz wirtschaftlicher Herausforderungen blickt er optimistisch in die Zukunft, insbesondere durch den starken Exportanteil und die Zusammenarbeit mit großen Einzelhandelsketten sowie dem Handwerk.

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Herr Gabriel, wie würden Sie die derzeitige Lage bei Fessmann beschreiben?

Gabriel: Auch an uns ist in den vergangenen zwei Jahren die schwierige wirtschaftliche Lage nicht spurlos vorbeigegangen. Doch nun haben wir einen festen Sockel an Aufträgen wieder in den Büchern. Das stimmt uns hoffnungsvoll für die nächsten zwei Jahre. Wir blicken momentan recht positiv in die Zukunft.

Was sind die Treiber für das Wachstum?

Gabriel: Unser Exportanteil lag im Schnitt der letzten Jahre um die 80%. Nun haben wir zuletzt die 90%-Marke gesehen. Egal ob Angola, Mexiko oder Israel, unsere Anlagen sind weltweit gefragt. Natürlich sind dabei die gesetzlichen Vorschriften des jeweiligen Landes und die kulturellen Sitten und Gebräuche zu beachten. Das setzt eine gute Marktkenntnis und ein effizientes Projektmanagement voraus. Und da haben wir bei Fessmann die richtigen Leute an Bord. 

Und wie sieht es in Deutschland aus?

Gabriel: Wir arbeiten mit vielen großen Playern in der fleischverarbeitenden Industrie zusammen, seien sie in Ostwestfalen oder in Norddeutschland beheimatet. Wenn Kunden Wurstwaren bei Kaufland, Edeka oder Rewe kaufen, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass diese mit einer Fessmann-Anlage veredelt wurden.

Das Geschäft mit den großen Einzelhandelsketten zieht derzeit an; auch bei den  Supermärkten verzeichnen wir eine Belebung. Das klassische Handwerk dürfen wir aber nicht vergessen. Das ist ein wichtiger Markt für uns; besonders in den unterschiedlichen Regionen in Deutschland, auch hier im Schwabenland. Das Handwerk wollen wir künftig weiter stärken.

    

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Wie sehen Sie die Zukunft der Branche?

Gabriel: Früher hieß es stets: ‚Gegessen wird ja immer!‘. Das ist weiterhin richtig, aber man muss schon genauer hinschauen. Zunächst: Der Fleischkonsum wird weltweit weiter steigen. Davon bin ich überzeugt.

Bei all unseren Prozessen richten wir den Fokus auf das Aroma und die Haltbarkeit. Und am Ende des Tages muss das fertige Produkt auch gut aussehen und somit vom Endverbraucher gekauft werden. Mit unseren Anlagen können wir die ganze Prozesskette abdecken. Dafür brauchen wir eine effiziente Steuerung und Überwachung, um Verschwendung zu minimieren.

Also: Weltweit steigender Fleischkonsum bedeutet eine große Nachfrage nach verarbeiteten Produkten. Das heißt auch, dass das Angebot an hybriden Produkten zunehmen wird. Bedeutet somit: Weniger Fleisch, mehr Proteine, bei gleichbleibend sehr guter Qualität. 

Es ist bei uns in Deutschland noch bei vielen Verbrauchern in den Köpfen verankert: Gehe ich zum lokalen Metzger, erwarte ich 100% Rind oder Schwein in der Wurst. 

Erst nach und nach ändert sich diese Einstellung, wie ich festgestellt habe. Dazu hat auch sicherlich der Veggie-Trend der letzten Jahre beigetragen Ganz klar: Die fleischverarbeitende Industrie hat Zukunft.

Was erwarten Sie von der IFFA?

Gabriel: Ich erwarte sehr gute Gespräche. Die Branche spürt, dass es aufwärts geht. Das Thema Digitalisierung wird sicherlich auf der Messe ein große Rolle spielen. Ich freue mich auf langjährige Kunden, Lieferanten und Partner.  

 

Über Fessmann:

Im Jahr 1924 wurde das Unternehmen von Wilhelm Fessmann gegründet. Die Anlagen zum Räuchern, Kochen, Braten, Backen und Kühlen sind weltweit im Handwerk und bei der Industrie im Einsatz. Der Fessmann-Anspruch ist es, dass die Lösungen immer ausgereifter, besser verarbeitet und besser durchdacht sind, damit die Kunden den besten Geschmack erhalten.

Pro Jahr werden im Schnitt 250 Anlagen ausgeliefert. Rund 170 Mitarbeitende erzielten zuletzt einen Umsatz von 33 Mio. Euro. 

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