DLG-Sensorik Award 2019 für Michael Féchir
Der Lebensmitteltechnologe Michael Féchir (Hochschule Trier) ist mit dem Sensorik Award 2019 der DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft) ausgezeichnet worden.
Der Lebensmitteltechnologe Michael Féchir (Hochschule Trier) ist mit dem Sensorik Award 2019 der DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft) ausgezeichnet worden. Die Preisverleihung fand im Rahmen des DLG-Lebensmitteltags Sensorik in Frankfurt am Main statt. Der Internationale DLG-Sensorik Award wird jährlich für herausragende Arbeiten der deutschsprachigen Sensorik-Wissenschaften vergeben. Neben der wissenschaftlichen Qualität überzeugte die vorgestellte Forschungsarbeit im Rahmen einer kooperativen Promotion zum „Einfluss der Prozesstechnologie auf die Bildung flüchtiger Malzinhaltsstoffe und deren sensorische Bedeutung für Bier und Zwischenprodukte“ unter Betreuung von Prof. Jens Voigt (Hochschule Trier) und PD Dr. Martin Steinhaus (TU München) durch einen hohen praktischen Nutzen.
Die Vergabe des mit 2.500 € dotierten Nachwuchs-Forschungspreises erfolgte durch die DLG und ihren Ausschuss für Sensorik. Die Bewerber mussten ihre wissenschaftlichen Arbeiten über ein „Call-for-Papers-Verfahren“ einreichen. Aus allen Abstracts ermittelte der wissenschaftliche Beirat des DLG-Ausschusses Sensorik fünf Arbeiten, die im Rahmen des diesjährigen DLG-Lebensmitteltags Sensorik vorgestellt wurden. Auf Basis dieser Präsentationen wählte die Experten-Jury den diesjährigen Preisträger Michael Féchir aus.
In der Brau- und auch zunehmend in der Backindustrie findet gemälztes Getreide als natürlicher Lieferant von Kohlenhydraten, Farbstoffen und Aromen Anwendung. Diese Eigenschaften können allerdings stark variieren und werden weitestgehend durch Prozessparameter bei der Malzherstellung bestimmt. Unter Verwendung unterschiedlicher Malzsorten können sowohl sensorische, als auch chemisch-analytische Produkteigenschaften gezielt beeinflusst werden. Die Produktdiversität hat demnach einen entscheidenden Einfluss auf die Produktentwicklung und Qualitätssicherung in der Malz-, Brau-, Back- und Aromenindustrie. Malz kann zudem als nachhaltiger, regional erzeugbarer Rohstoff mit kurzen Transportwegen betrachtet werden.
Aus Versuchs- und Referenzmalzen stellte Féchir mithilfe eines standardisierten Brauprozesses Versuchsbiere her. Mit deren Hilfe untersuchte er den Einfluss der Malzzusammensetzung auf die sensorischen und analytischen Eigenschaften der Zwischen- und Endprodukte. Hierfür wurde ein Sensorikpanel u.a. hinsichtlich der Definition von Aromaattributen und der Anwendung sensorischer Methoden geschult. Alle hergestellten Malz- und Bierprodukte wurden von den Experten orthonasal und retronasal bewertet. Anhand statistischer Methoden wurde die Abhängigkeit sensorischer Eigenschaften von verwendeten Malzsorten und Prozessparametern überprüft. Die Ergebnisse liefern auf nationaler und internationaler Ebene praktische Ansatzpunkte für die weitere Optimierung der Malzherstellung als Rohstoff für eine Vielzahl von Endprodukten mit unterschiedlichen Eigenschaften und Anforderungen in der Lebensmittelproduktion und ihrer Zulieferindustrie.
Das kooperative Forschungsprojekt zwischen der Hochschule Trier, Fachrichtung Lebensmitteltechnik und dem Leibniz-Institut für Lebensmittel-Systembiologie an der Technischen Universität München (Leibniz LSB) läuft bis Oktober 2019 und wird gefördert vom Forschungskreis der Ernährungsindustrie (FEI e.V.) über die Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen (AiF).