28 bar im PET-Streckblasverfahren

Schwarzwald-Sprudel erzeugt und nutzt seine Druckluft besonders effizient.

Abb.1: Bernhard Griesau, Betriebsleiter, Schwarzwald-Sprudel GmbH.
Abb.1: Bernhard Griesau, Betriebsleiter, Schwarzwald-Sprudel GmbH.

Schwarzwald-Sprudel erzeugt und nutzt seine Druckluft besonders effizient. Gemeinsam mit dem Maschinenbauer Sipa wurde der zum Aufblasen der PET-Flaschen nötige Betriebsdruck auf 28 bar gesenkt. Außerdem wird die Druckluft aus diesen Anlagen für die Abfülllinie zurückgewonnen. Die Kompressoren sind zudem an eine Wärmerückgewinnung angeschlossen, was die Stromrechnung noch weiter senkt.

Energie über Flaschendesign und Materialverteilung gespart

PET Flaschen sind leicht und „unkaputtbar“. Nicht ganz leicht ist ihre Herstellung: Die PET-Rohlinge werden im Streckblasverfahren aufgeblasen, was reichlich Druckluft und einen hohen Druck erfordert –früher knapp 40 bar. „Heute kommen wir mit 28 bar aus“, berichtet Bernhard Griesau, Betriebsleiter im Zweigwerk Wildberg der Schwarzwald-Sprudel GmbH. „Zusammen mit dem italienischen Maschinenbauer Sipa, der nicht nur den Streckblasprozess beherrscht, sondern auch Formen baut, haben wir das Flaschendesign und damit die Materialverteilung angepasst.“ Im Ergebnis genügen nun 28 bar, um bspw. in der größeren der zu den zwei Abfüllanlagen gehörenden Streckblasmaschinen acht Flaschen pro Sekunde herzustellen. „Das spart massiv Energie“, fährt Griesau fort. Seit Beginn der monatlichen Aufzeichnungen vor einigen Jahren sei der Stromverbrauch – bezogen auf die Abfüllungen – zurückgegangen. „Allerdings haben wir auch viel investiert, nicht zuletzt in eine zuverlässige und effiziente Drucklufterzeugung.“

Ölfrei verdichtete Druckluft

Diese stammt von der Essener Atlas Copco Kompressoren und Drucklufttechnik GmbH und basiert auf deren ZD-Hochdrucklösung, bestehend aus einem zweistufigen ölfrei verdichtenden ZR-Schraubenkompressor, einem Adsorptionstrockner der MD-Baureihe und einem ebenfalls zweistufigen ölfrei verdichtenden D-Kolbennachverdichter. Insgesamt arbeiten bei Schwarzwald- Sprudel drei ZR-Schraubenkompressoren, davon zwei mit Drehzahlregelung (VSD – Variable Speed Drive), sowie zwei ebenfalls drehzahlgeregelte Booster. Sie versorgen die beiden Abfülllinien sicher und so effizient wie möglich mit Druckluft. Fast 1.000 kW installierte Leistung verdeutlichen die Größenordnung – auch wenn nie alle Maschinen gleichzeitig laufen. Die Druckluft für den Streckblasprozess wird zunächst von einem der Schraubenkompressoren auf rund 8,5 bar verdichtet, bevor einer der Booster weiter auf 29 bar verdichtet, so dass an den Maschinen die erforderlichen 28 bar anliegen. Entscheidend ist, dass alle Komponenten der Drucklufterzeugung absolut ölfrei verdichten – so liefert etwa der 2011 hinzugekommene Booster- Kolbenkompressor des Typs DN 160 genauso wie die ZR-Schraubenkompressoren absolut saubere und reine Luft nach ISO 8573-1, Klasse 0 (2010). „Bereits bei der Grundsteinlegung im Zweigwerk Wildberg 2002 stand für meinen Vorgänger fest, dass nur ölfrei verdichtende Kompressoren in Frage kamen – damals konnte das nur Atlas Copco“, erinnert sich Bernhard Griesau. „Im Lebensmittelbereich ist die Ölfreiheit ein Muss.“

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