Reinräume neu gedacht

Durch die Verwendung von Stoff anstelle von Beton bieten Reinraumzelte eine praktische, kostengünstige und flexible Lösung für verschiedene Branchen. Diese Konstruktionen kombinieren Funktionalität und Leichtigkeit, ohne Kompromisse bei der Sauberkeit oder Zuverlässigkeit einzugehen.

Autor: Wolfgang Hassa, Reinraumzelt GmbH, Aachen

Die innovative Alternative zu traditionellen Reinräumen

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220 m² Reinraumfläche
© Reinraumzelt GmbH

„Ein Zelt ist doch kein richtiger Reinraum!“ Den Satz hat Wolfgang Hassa, Ingenieur und Gründer der Firma Reinraumzelt schon unzählige Male zu hören bekommen. Doch er weiß es besser. Seine jahrzehntelange Erfahrung in der Luftfahrt, als Ballonpilot und Luftschiffkonstrukteur, haben ihm gezeigt, dass leichte, widerstandsfähige Materialien – also Stoffe – die Zukunft sind. Der Stoff, aus dem Reinraum-Träume gemacht sind.

Reinräume aus Stoff? Läuft seit Jahrzehnten!

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Raumhöhe 4 m
© Reinraumzelt GmbH

Wer jetzt denkt, ein Reinraumzelt sei eine wackelige Angelegenheit, dem sei ein Blick auf bewährte Stoffkonstruktionen empfohlen: Heißluftballons tragen seit Jahrzehnten Menschen in schwindelerregende Höhen, gehalten von einer Stoffhülle, die weit extremeren Bedingungen ausgesetzt ist als jeder Reinraum. Die gigantische Münchner Allianz Arena trotzt seit Jahren allen Wetterkapriolen – ebenfalls Stoff. Rettungsboote sind auch aus Plane gefertigt und bringen Menschen in Stürmen von hoher See sicher ans Ufer. Kurz gesagt: Zweifel an der Stabilität und Langlebigkeit von Reinraumzelten sind völlig unbegründet.

Insbesondere die Sorge, der Stoff könnte dem Druck eines Reinraums nicht standhalten, ist rasch entkräftet. Der übliche Innendruck in einem Reinraum beträgt kaum mehr als 30 Pascal. Zum Vergleich: Der Stoff eines Reinraumzeltes hält über 2.600 kg pro Meter aus. Selbst bei einem kleinen Loch bleibt die Konstruktion dank der hohen Zugfestigkeit stabil. Es muss viel passieren, damit dieses Zelt ins Wanken gerät. Und was noch besser ist: Reinraumzelte haben sich längst bewährt. Sie stehen seit Jahren stabil im Dauerbetrieb. Das sind keine Experimente, keine unsicheren Neuentwicklungen, keine Marketing-Märchen. Das sind Fakten, die Technik-Nerds aufhorchen lassen sollten.


Statussymbol oder Funktionalität?

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letzte Arbeiten
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Die echten Gründe für die Skepsis liegen wohl weniger in technischen Bedenken als im Statusdenken und ästhetischen Erwägungen. Ein Reinraum aus Stoff? Das klingt für viele nach Campingplatz statt nach Hightech-Labor. Doch statt Vorurteile zu pflegen lohnt sich ein neutraler Blick auf die Leichtigkeit und Eleganz dieser Konstruktionen. Was hier wie ein einfaches Zelt daherkommt, ist in Wirklichkeit eine hochfunktionale, minimalistische Lösung. „Form follows function“ – ein Reinraum in seiner reinsten, perfekten Form.

Doch da liegt das eigentliche Problem. Viele Entscheidungsträger klammern sich an alte Muster. "Das haben wir schon immer so gemacht" ist ihr Mantra. Innovation? Hm, lieber nicht. Die Angst vor der Fehlentscheidung wiegt schwerer als die Möglichkeit, einen großen Schritt nach vorn zu machen. Dabei zeigt die Innovationsforschung ganz klar, wie unterschiedlich Menschen auf Neues reagieren:
Laut der Diffusionstheorie von Everett M. Rogers, einem Klassiker der Innovationsforschung, gibt es fünf Hauptgruppen von Nutzern, die unterschiedlich auf Innovationen reagieren. An vorderster Front stehen die Innovatoren, die risikofreudig und immer auf der Suche nach dem Neuen sind. Es folgt die Gruppe der Early Adopters – jene, die schnell auf Neuerungen anspringen und als Trendsetter gelten. Doch dann wird es spannend: Gerade die frühe und späte Mehrheit zögert oft, bis sie von der Nützlichkeit überzeugt sind. Und die Nachzügler? Die machen selbst dann nicht mit, wenn Innovationen längst etabliert sind.

Das Reinraumzelt steht gerade an diesem Punkt: Es muss die Kluft zwischen den Early Adopters und der breiten Mehrheit überwinden. Denn während einige die Vorteile sofort erkennen, hält die Mehrheit am Status Quo fest – ob aus Angst oder aus purer Bequemlichkeit. Wie Geoffrey Moore in „Crossing the Chasm“ schreibt, ist genau diese Phase entscheidend, um eine Innovation zum Durchbruch zu bringen. Die Herausforderung besteht darin, die konservativen Kräfte zu überwinden.

Machen statt meckern

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Lüftungsklappen
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Wolfgang Hassa nimmt es gelassen. „Ich könnte ohnehin nicht alle gleichzeitig beliefern“, sagt er schmunzelnd. Schließlich wird es immer ein paar Zweifler geben, die lieber an Stein und Stahl festhalten. Doch für die Mutigen, die bereit sind, alte Denkmuster zu durchbrechen, gibt es kein Zurück mehr. Reinraumzelte bieten enorme Vorteile: Sie sind schneller aufgebaut, kostengünstiger und sie tun ihren Job – Punkt. Besonders Start-ups, Verpacker und Maschinenbauer springen auf diese Revolution auf. Sie erkennen, dass Innovation nicht in Beton gegossen werden muss, um gut zu sein.

Und für alle anderen? Vielleicht hilft ein Blick auf Tom Frestons berühmtes Zitat: „Innovation bedeutet, zwei Dinge, die bereits existieren, auf eine neue Art und Weise miteinander zu verknüpfen.“ Reinräume neu denken – das ist die Zukunft.

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Wolfgang Hassa

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